LVZ: Leipziger Volkszeitung zum Arbeitsmarkt
Geschrieben am 18-03-2007 |
Leipzig (ots) - Was man hat, das will man nicht - und was man will, das hat man nicht. So ist das Fachkräfte-Dilemma zu umschreiben, mit dem sich die deutsche Wirtschaft derzeit herumschlägt. Wie häufig in der Not, schlagen Politiker und Wissenschaftler prompt vor, sich auf vorhandene Pfunde zu besinnen und mit ihnen mehr als bisher zu wuchern. So verwundert nicht, dass Kanzlerin Angela Merkel bei den Unternehmen verstärkt Qualifizierungs- und Umschulungsangebote für ältere Arbeitnehmer fordert. Denn die Zeiten, in denen auf ein nahezu unerschöpfliches Heer von Nachwuchsfachleuten zurückgegriffen werden konnte, sind längst vorbei.
Die Gründe für die entstandene prekäre Lage, die sich - darauf kann gewettet werden - noch gehörig zuspitzen wird, liegen auf der Hand. Sie sind demografischer und bildungspolitischer Natur. Ersteres ist nicht zu reparieren. Mit den geburtenschwachen Jahrgängen, die jetzt ins erwerbsfähige Alter kommen, und dem dadurch greifenden Mangel an potenziellen Bewerbern, müssen die Firmen leben. Das Zweite hingegen schreit nach scharfen Einschnitten und unternehmerischem Tatendrang. Die Betriebe sind gut beraten, ihre oftmals gedämpfte Ausbildungsbereitschaft schleunigst zu verstärken. Das hat zugleich den enormen Vorteil, dass nach der Lehre Fachkräfte zur Verfügung stehen, die nicht nur den neuesten Stand an Wissen und Fertigkeiten repräsentieren, sondern sich auch harmonisch in die betrieblichen Abläufe einfügen. Ein nicht zu unterschätzender Vorzug. Dass das oftmals nicht so ist, wissen und spüren all jene Millionen Erwerbslosen, die trotz Ausbildung keinen Job bekommen, da sie am Bedarf der Wirtschaft vorbei qualifiziert wurden.
Im Vorteil sind zudem jene Manager, die - wie etwa im Leipziger BMW-Werk - rechtzeitig auf eine gelungene Mischung aus jungen und älteren Mitarbeitern gesetzt haben. Schrittweise jene zu ersetzen, die in Rente gehen, gelingt eher, als wenn alles auf einen Schlag passieren muss. Zugleich schafft der Mix an jugendlicher Forschheit und gestandener Erfahrung eine wichtige Grundlage für solide wirtschaftliche Entwicklung. Denn: Junge dynamische Facharbeiter, die gerade ausgelernt haben und gleichzeitig 30 Jahre Berufserfahrung mitbringen, gibt es nicht.
Gefordert ist beileibe nicht nur die Wirtschaft. Von einer Verbesserung der Schulbildung kann es nie genug geben. Aber auch sie versickert im Sande, wenn sie nicht mit einem kraftvollen Motivationsschub der Jugendlichen einhergeht. Und hier drückt der Schuh gewaltig. Nicht ohne Grund wird von der Null-Bock-Generation gesprochen. Damit Bildung, gediegene berufliche Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder den Stellenwert eines hohen Gutes erlangen - dazu bedarf es gesamtgesellschaftlicher Verantwortung ohne Ende. Sie fruchtet natürlich eher, wenn der Konjunkturaufschwung die Nachfrage nach Top-Leuten ankurbelt und tolle Jobs locken.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Redaktion Telefon: 0341/2181 1558
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
60199
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Kommunen Städte sollen heller werden - Senioren fordern mehr Straßenbeleuchtung Halle (ots) - Die Debatte um aus Kostengründen ausgeschaltete Straßenlaternen ist wieder entbrannt. Nachdem die Stadt Naumburg angekündigt hat, nachts wieder alle Laternen zu erleuchten, fordert die Landesseniorenvertretung (LSV) die Kommunen auf, unter Sicherheitsaspekten das Abschalten zu überprüfen. "Auch ältere Menschen müssen sich nachts in den Städten bewegen können", sagte LSV-Chef Ernst Neugebauer der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montagausgabe). Es gehe nicht nur darum, dass Ältere den Gehweg auch im Dunkeln mehr...
- LVZ: Westerwelle: Ohne Genschers Wirken wäre die deutsche Vereinigungs-Geschichte definitiv anders verlaufen / Der Begriff "genschern" sei zur ehrenvollen Bemerkung geworden Leipzig (ots) - Der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Guido Westerwelle hat unmittelbar vor dem 80. Geburtstag des früheren Bundesaußenministers und ehemaligen FDP-Vorsitzenden Hans-Dietrich Genscher dessen Rolle als entscheidender Architekt der Deutschen Einheit gewürdigt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) meinte Westerwelle auf die Frage, ob die deutsche Vereinigungsgeschichte anders verlaufen wäre, ohne das Wirken Genschers: "Definitiv ja. Die Mauer wurde eingedrückt vom Osten nach Westen durch mehr...
- Fromme: Bundeskanzlerin Merkel unterstützt in Warschau "sichtbares Zeichen" für Opfer der Vertreibung Berlin (ots) - Anlässlich des Besuches von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Polen und vor dem Hintergrund der zuvor geführten Auseinandersetzungen auf beiden Seiten erklärt der Vorsitzende der Gruppe der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jochen-Konrad Fromme MdB: Das deutsch-polnische Verhältnis ist derzeit von vielen Unstimmigkeiten und Interessengegensätzen belastet. Da ist es gut, dass es der Bundeskanzlerin bei ihrem Besuch gelungen ist, zu der dringend benötigten Entspannung beizutragen, mehr...
- Tiefensee will Steuerzahler als Geiseln für Kapitalgeber - Schienennetz wird zu 90 % aus Steuern finanziert Hamburg (ots) - "Bundesverkehrsminister Tiefensee will die deutschen Steuerzahler der Willkür von Kapitalgebern ausliefern. Das hat der Fahrgastverband PRO BAHN zum neuesten Entwurf eines Gesetzes zur Privatisierung der Deutschen Bahn AG festgestellt," erklärte der verkehrspolitische Sprecher des Verbraucherverbandes Hartmut Buyken anlässlich des Bundesverbandstages des Verbraucherverbandes am Wochenende in Hamburg. Der Gesetzentwurf lasse dem Bund als Eigentümer des Schienennetzes keinerlei Rechte, verpflichte aber den Steuerzahler mehr...
- Verfassungswidrigkeit der steuerlichen Neuregelung zum häuslichen Arbeitszimmer Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz und Vorstellung eines Rechtsgutachtens zur Frage der Vereinbarkeit des Steueränderungsgesetzes 2007 mit dem Grundgesetz Dienstag, 27. März 2007, 11.00 Uhr Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz Schiffbauerdamm 40/ Ecke Reinhardtstraße 55 10117 Berlin Sehr geehrte Damen und Herren, nachdem das Niedersächsische Finanzgericht die Streichung der Pendlerpauschale für die ersten 20 Kilometer für verfassungswidrig erklärt und das Bundesverfassungsgericht mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|