LVZ: Künast verspricht prima Klima durch grünen Spaß an der Freude / Stromfresser ausschalten, damit man sich das Biobier zum Krimi-TV-Abend leisten kann
Geschrieben am 21-03-2007 |
Leipzig (ots) - Die Grünen wollen in der Klimadebatte Schluss machen mit der "Verbotsmiesepetrigkeit". Die Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Renate Künast, verkündete in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) das neue Prima-Klima-Motto: "Spaß an der Freude." Dienen soll diesem Zweck unter anderem der Kampf gegen den Stand-by-Stromverbrauch. "Eine dreiköpfige Familie könnte allein mit ausgeschalteten Geräten mindestens 100 Euro im Jahr problemlos sparen. Wir wollen als Grüne Spaß an der Freude haben. Der private Haushalt kann mit dem Geld sich dann das Biobier zum Krimi am Fernsehabend leisten", erklärte Künast. "Wir wollen, dass pro Gerät ein Stand-by-Verbrauch von einem Watt nicht überschritten werden darf. Außerdem müssen alle Geräte künftig manuell ausgeschaltet werden können."
Nach Ansicht der Grünen könne der Stromverbrauch "bis 2050 halbiert werden gegenüber 2000". Voraussetzung sei, dass bis zum Sommer ein Energieeffizienzplan vorgelegt werde, der feste Ziele beschreibt, was und wie bei Strom, Wärme, Kraftstoff regelmäßig eingespart werden könne. "Ergänzt werden könnte das durch einen Stromsparfonds, finanziert aus den Mitteln künftiger Auktionen beim Emissionshandel. Damit ließen sich für ein paar Jahre Energiesparlampen verbilligen oder Zuschüsse für besonders Energie sparende Kühlschränke bereitstellen", versprach die Politikerin. Zugleich griff sie den bisherigen Wirrwarr bei den Energieeffizienzklassen an. Deren Undurchschaubarkeit stelle eine "Verbrauchertäuschung" durch die Industrie dar. "Wir wollen eine neue Verbrauchskennzeichnung, bei der die Energieeffizienzklasse A immer nur für die 10 oder 20 Prozent der Besten vergeben wird", verlangte Künast.
Ihre Partei wolle neues Klimabewusstsein schaffen und dabei "Verbraucherschutz pur" verwirklichen. Dabei solle keinesfalls bei den Verbrauchern auf der Suche nach besonderen Stromfressern herumgeschnüffelt werden: "Keiner hat vor, dass wir in die heimischen Wohnzimmer schleichen, um nachzusehen, ob die Leute ihren Fernseher ausgeschaltet haben. Die Verbraucher müssen davor geschützt werden, von der Industrie weiterhin übers Ohr gehauen zu werden." Es sei im Übrigen "verrückt, dass es auf der hochmodernen ,Cebit' Fernseher gibt, die man gar nicht mehr ausschalten kann, es sei denn, der Stecker wird gezogen", meinte Künast. "Damit haut die Industrie die Menschen nur übers Ohr. Das gehört europaweit verboten."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Leipziger Volkszeitung Büro Berlin Telefon: 030/72626-2000
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