Sohn der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin zieht Parallelen zwischen Terror und Gnade
Geschrieben am 21-03-2007 |
Hamburg (ots) - Felix Ensslin, Sohn der toten RAF-Terroristin Gudrun Ensslin, sieht eine enge Verbindung zwischen der staatlichen Begnadigung und dem Terror der Roten Armee Fraktion. Kurz vor der Entlassung der Terroristin Brigitte Mohnhaupt und der Entscheidung um die Begnadigung von Christian Klar schreibt Ensslin in der ZEIT: "Was haben Gnade und Terrorismus gemein? Beide sind grundlos und verweisen damit auf die Dimension eines souveränen Aktes außerhalb der bestehenden Ordnung."
Für Ensslin brechen Terror und Gnade bestehende Rechtsvorschriften - wenn auch in unterschiedlicher Form. Der Terror ziele auf die Zerstörung jener Gesetze ab, die Gnade hingegen schaffe eine Ausnahme und setze Vorschriften vorübergehend außer Kraft. Terror und Gnade appellieren somit beide an eine andere Herrschaftsordnung. Ensslin: "Ihnen gemein ist die beunruhigende und unbequeme Möglichkeit, dass die Welt so, wie sie ist, nicht das letzte Wort, nicht der einzige logos ist, aus dem Realität erschaffen werden kann." Eine Begnadigung "verwiese in sich selbst schon darauf, dass die Welt, so wie sie ist, nicht die einzig denkbare - vielleicht sogar nicht die wirklich wünschenswerte - ist".
Ensslin fordert Respekt gegenüber den Opfern des Terrorkampfes und ihren Angehörigen: "Niemand hat das Recht - und es gibt auch keine Notwendigkeit -, jener Erfahrung des Verlusts mit anderem als offenem Ohr und Mitgefühl entgegenzutreten. Das gilt im Übrigen ebenfalls für die Menschen, die wie auch ich Angehörige verloren haben, die sich selbst getötet oder in dem Kampf, den sie gewählt und anderen aufgezwungen haben, umgekommen sind."
Weder die seit 1982 inhaftierte Brigitte Mohnhaupt noch Christian Klar haben bislang öffentlich Reue für ihre Taten gezeigt.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 13 vom 22. März 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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