Verdacht auf Alzheimer: Angehörige zum Arztbesuch ermuntern - aber wie?
Geschrieben am 22-03-2007 |
Bonn (ots) - Zeigt ein Familienmitglied Anzeichen einer Alzheimer-Demenz, sollten Angehörige sensibel vorgehen. Betroffene fühlen sich oftmals beschämt und versuchen, ihre Gedächtnisprobleme vor der Familie zu verbergen. Die Deutsche Seniorenliga empfiehlt daher, den Lebenspartner, Mutter oder Vater, zu einer Untersuchung zu ermuntern, jedoch keinesfalls gegen ihren Willen zu einem Hirnleistungstest zu drängen. Geschickter ist es, einen allgemeinen Check-up bei einem vertrauten Arzt vorzuschlagen.
Kleine Notlüge erlaubt
"Um Betroffene nicht mit dem Verdacht auf eine Demenz zu brüskieren, dürfen Angehörige ruhig zu dieser kleinen Notlüge greifen", rät Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga. "Es ist ohnehin sinnvoll, im Alter regelmäßig Blutdruck, Leberwerte und Belastbarkeit untersuchen zu lassen. Ein guter Hausarzt, der den Patienten zumeist seit vielen Jahren kennt, kann im Rahmen einer solchen Untersuchung auf einfühlsame Weise auch die geistige Fitness überprüfen." Schon bei der Terminabsprache sollte der Arzt über die Situation informiert werden, damit er einen Hirnleistungstest in die Untersuchung einplanen kann. Oftmals ist es auch hilfreich, wenn ein Angehöriger den Patienten begleitet - zum einen, um ein Stück Sicherheit zu vermitteln und zum anderen, um aufkommende Fragen zu beantworten, mit denen der Patient möglicherweise überfordert wäre.
Schlechte Diagnose ist besser als Ungewissheit
Steht die Diagnose erst einmal fest, ist das zunächst ein Schock. Oft fühlen sich die Patienten und Angehörigen aber auch erleichtert. Denn nun muss der Erkrankte seine geistigen Defizite nicht mehr verstecken, und die Familie kann offen über das Thema reden. Eine ausgesprochene Diagnose gibt oft den Anstoß, wichtige familiäre und rechtliche Angelegenheiten zu regeln. So kann der Erkrankte beispielsweise eine Patientenverfügung schreiben und ein Testament aufsetzen, oder gemeinsam mit den Angehörigen nach einer passenden Pflegeeinrichtung für das spätere Krankheitsstadium suchen.
Aber auch für gemeinsame Unternehmungen, wie etwa eine lang ersehnte Reise, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Zudem bietet eine feststehende Diagnose die Möglichkeit, gezielt Medikamente, so genannte Antidementiva, zur Behandlung der Alzheimer-Demenz einzusetzen. Durch moderne Antidementiva, wie z.B. dem Wirkstoff Memantine, der eine schädliche Erhöhung des Botenstoffes Glutamat im Gehirn positiv reguliert, können Symptome der Alzheimer-Demenz abgeschwächt werden. Der Verlauf der Erkrankung kann zumindest verzögert und Begleiterscheinungen wie Unruhe, Aggressivität oder Stimmungsschwankungen können gemildert werden.
Nicht immer ist es Alzheimer
Nicht immer handelt es sich bei Hirnleistungsstörungen um eine Alzheimer-Demenz. Zahlreiche andere Erkrankungen, die zum großen Teil erfolgreich behandelt werden können, weisen ganz ähnliche Symptome auf. So führen mitunter Schilddrüsenerkrankungen zu Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Auch eine Unterversorgung mit Flüssigkeit oder bestimmten Vitaminen, wie sie gerade bei alten Menschen durchaus vorkommt, kann die Denkleistung negativ beeinflussen. Ebenso kann die langfristige Einnahme von Medikamenten wie Beruhigungsmitteln der Grund für die kognitiven Einbußen sein. Darüber hinaus sollte immer eine Depression als Ursache in Erwägung gezogen werden, die in ihren Symptomen oftmals nur schwer von einer Demenz zu unterscheiden ist.
Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Diagnose der Alzheimererkrankung gibt ein Leitfaden der Deutschen Seniorenliga mit dem Titel "Alzheimer erkennen". Das kostenfreie Heft kann auf dem Postweg oder im Internet angefordert werden bei: Deutsche Seniorenliga e.V. German Seniors, Gotenstraße 164, 53175 Bonn, www.dsl-alzheimer.de
Originaltext: DSL e.V. Deutsche Seniorenliga Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32481 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32481.rss2
Pressekontakt: Monika Wohlert Deutsche Seniorenliga e.V. c/o Medcom international René-Schickele-Straße 10 53123 Bonn Telefon: 0228-308210 E-Mail: wohlert@medcominternational.de
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