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Krankenstand im Handwerk erreicht mit 3,8 Prozent erneut ein Rekordtief / IKK-Bundesverband legt als erster Spitzenverband Zahlen für 2006 vor

Geschrieben am 22-03-2007

Bergisch Gladbach (ots) - Der Krankenstand der
IKK-Pflichtversicherten im Handwerk hat im Jahr 2006 erneut ein
Rekordtief erreicht. Damit ist der Krankenstand zum sechsten Mal in
Folge zurückgegangen.

Das ergab die Analyse des IKK-Bundesverbandes, der damit heute als
erster Spitzenverband die abschließenden Zahlen für den vollständigen
Zeitraum 2006 der gesamten Kassenart vorlegt.

Das heutige Ergebnis weist einen Krankenstand von 3,8 Prozent aus
und liegt damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Krankenstand vom Vorjahr
(4,1 Prozent).

Der erneute Rückgang des Krankenstandes um 0,3 Prozentpunkte
spiegelt sich in allen Krankenstandsparametern wider. So sind im
Jahre 2006 im Vergleich zu 2005 alle Krankenstandsindikatoren -
Falldauer, Fallhäufigkeit und Arbeitsunfähigkeitsquote - leicht
zurückgegangen. Im Jahr 2006 lag die durchschnittliche Dauer pro
Krankheitsfall bei 11,8 Tagen. 2005 waren es noch 12,0 Tage. Auch die
Fallhäufigkeit ist weiter gesunken. Kamen 2005 100 IKK-Versicherte
noch auf 124,4 Krankheitsfälle, waren es 2006 nur noch 119,3 AU-Fälle
pro 100 Beschäftigte. Zudem sank die Arbeitsunfähigkeitsquote, d. h.
der Anteil der Personen, die im Verlauf eines Jahres mindestens
einmal krankgeschrieben waren, von 56,4 Prozent im Vorjahr auf 54,6
Prozent 2006. Insgesamt ist die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage
pro Person zurückgegangen, und zwar von 14,9 AU-Tagen im Jahre 2005
auf 14,0 AU-Tage in 2006.

"Da Krankheitstage für Arbeitgeber immer ein Kostenfaktor sind,
bedeuten die sinkenden Zahlen, besonders auch für kleinere
Handwerksbetriebe, eine deutliche Entlastung", erklärte Rolf
Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbandes.

Wie in den Vorjahren bestimmten Muskel- und Skeletterkrankungen
sowie Verletzungen und Vergiftungen das Krankheitsgeschehen bei den
IKK-Pflichtversi-cherten. Auf beide Krankheitsarten entfielen
zusammen fast die Hälfte aller Arbeitsunfähigkeitstage.

Allerdings war 2006 bei den meisten Krankheitsarten ein deutlicher
Rückgang der AU-Tage festzustellen. So gingen die Muskel- und
Skeletterkrankungen im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent zurück.
Verletzungen und Vergiftungen um 4,8 Prozent, ein Trend, der seit
2001 zu beobachten ist. Der höchste Rückgang ist mit 17,5 % bei den
Atemwegserkrankungen zu verzeichnen.

"Der Rückgang dieser Erkrankungen ist zum einen dem verbesserten
Arbeitsschutz zuzuschreiben, aber auch dem großen Engagement von
Betrieben und Innungskrankenkassen beim bundesweiten Programm
IKKimpuls-Werkstatt, das sich mit speziellen Maßnahmen der
betrieblichen Gesundheitsförderung widmet", so Stuppardt.

Bemerkenswert ist, dass trotz des deutlichen Rückgangs beim
Krankenstand auch 2006 die psychischen Störungen immerhin einen
leichten Anstieg um 0,7 Prozent verzeichnen. Die psychischen und
Verhaltensstörungen sind neben nicht näher klassifizierbaren
Symptomen die einzige Krankheitsgruppe, die im Vergleich zum Vorjahr
nicht zurückgegangen ist.

Vergleicht man die AU-Daten 2006 mit den entsprechenden Zahlen von
1997, haben die psychischen und Verhaltensstörungen um fast ein
Drittel zugenommen, während alle anderen ausgewählten
Krankheitsgruppen im gleichen Zeitraum deutlich zurückgegangen sind.

Ausgewertet wurden die Arbeitsunfähigkeitsdaten des Jahres 2006
von 2,5 Millionen IKK-Versicherten, die der IKK-Bundesverband
zusammenführt, um Krankheitsschwerpunkte im Handwerk zu
identifizieren und diesen mit gezielten
Gesundheitsförderungsmaßnahmen in den Betrieben entgegenzuwirken.
Vergleichsbasis ist das Jahr 2005.

Detaillierte Ergebnisse zur Gesundheitssituation im Handwerk mit
einem Überblick über Besonderheiten in den Gewerbegruppen und
verschiedenen Berufen des Handwerks sowie über Krankheitsschwerpunkte
nach Alter und Geschlecht veröffentlicht der IKK-Bundesverband
jährlich in seinem Berichtsband "Arbeit und Gesundheit im Handwerk".
Der nächste Band erscheint voraussichtlich im August.

Glossar der Fachausdrücke

Krankenstand
Der Krankenstand gibt den Anteil der Arbeitszeit in Prozent an, die
an einem beliebigen Kalendertag des Auswertungszeitraums
krankheitsbedingt ausfällt. Der Anschaulichkeit halber bedeutet das
auf Personen bezogen, dass bei einem Krankenstand von 5 % in einem
Betrieb an jedem Kalendertag rechnerisch 5 % der Beschäftigten
krankheitsbedingt fehlen.

Falldauer
Die Falldauer gibt an, wie viele Tage ein Krankheitsfall
durchschnittlich gedauert hat. Die Zahl der AU-Tage je Fall liefert
einen ersten Hinweis auf die Schwere einer Erkrankung.

AU-Fälle
Als ein Arbeitsunfähigkeitsfall (AU-Fall) wird eine
krankheitsbedingte Abwesenheit vom Arbeitsplatz bezeichnet, für die
in der ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eine Diagnose
angegeben wird. Einem AU-Fall können dabei mehrere AU-Bescheinigungen
(Erstbescheinigung und Folgebescheinigung) zugrunde liegen. Die
AU-Tage der unterschiedlichen Bescheinigungen werden summiert.

AU-Quote
Die AU-Quote gibt den Anteil der Versicherten an, für die min-
destens eine ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung innerhalb des
Auswertungszeitraums vorliegt. Eine AU-Quote von 65 % bedeutet also,
dass von 100 IKK-Versicherten 65 mindestens einmal krank geschrieben
wurden.

AU-Tage
Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) sind alle Tage krankheitsbedingter
Abwesenheit von der Arbeit, für die der IKK eine ärztliche
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung vorliegt. Unberücksichtigt bleiben
daher insbesondere Erkrankungen von nur ein oder zwei Tagen Dauer,
für die in vielen Fällen keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
vorliegen muss. Alle Angaben beziehen sich auf Kalendertage. Bei der
Zählung der AU-Tage werden also auch Wochenenden und Feiertage
mitgezählt.

- Diese Pressemeldung mit ergänzenden Grafiken finden Sie auch im
Internet unter www.ikk.de zum downloaden -

Originaltext: IKK Bundesverb. d. Innungskrankenkassen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7359
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7359.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
IKK Bundesverband
Pressesprecher: Joachim Odenbach
Tel.: 02204 44-111
Fax: 02204 44-455
e-mail: joachim.odenbach@bv.ikk.de


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