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Intendanten öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten feiern Jubiläum: 20 Jahre CIVIS Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt

Geschrieben am 23-03-2007

Weinheim,Köln (ots) - 23.03.2007. Hochrangige Vertreter aus
Medien, Politik und Wirtschaft sowie Repräsentanten der
Unternehmensgruppe Freudenberg haben in einem Festakt das 20-jährige
Jubiläum des CIVIS Medienpreises für Integration und kulturelle
Vielfalt in Weinheim begangen.

"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk nimmt seine gesellschaftliche
Verantwortung sehr ernst und setzt mit dem CIVIS Medienpreis ein
nachhaltiges und publikumswirksames Zeichen in der deutschen und
europäischen Öffentlichkeit," betonte der Stellvertretende
WDR-Intendant und WDR-Verwaltungsdirektor, Lutz Marmor, gestern Abend
vor einem hochkarätig besetzten Auditorium. "Migration und der Umgang
mit kultureller Vielfalt sind heutzutage Tagesthemen. Die
Hauptverursacher der Migration, die Unternehmen, waren und sind mit
der Problematik vertraut. Denn ohne Betriebsfrieden keine
reibungslose Produktion", begründete Dr. Dr. Peter Bettermann,
Sprecher der Freudenberg-Unternehmensgruppe, das Engagement des
weltweit tätigen Konzerns. Der WDR, stellvertretend für die ARD, und
die Freudenberg-Stiftung hatten 1987 auf Initiative der damaligen
Ausländerbeauftragten Liselotte Funcke den "Preis für die
Verständigung mit Ausländern" ins Leben gerufen. CIVIS - Europas
Medienpreis für Integration wird heute in allen EU-Mitgliedstaaten
und der Schweiz ausgeschrieben.

Der baden-württembergische Ministerpräsident, Günther H.
Oettinger, gratulierte den CIVIS-Initiatoren und Unterstützern zur
Erfolgsgeschichte des europäischen Medienpreises. Er sprach sich in
diesem Zusammenhang erneut für Verkündigungssendungen aller
Weltreligionen in den öffentlich-rechtlichen Programmen aus. "Zur
Grundversorgung gehört auch das religiöse Wort und zwar aller
Kirchen. Ich rate zu einem vorsichtigen Hineintasten", sagte er mit
Blick auf Diskussionen über geplante Islam-Angebote des ZDF und des
SWR. Neben Spartenprogramme müsse es aber weiterhin Vollprogramme für
alle geben, da diese ein entscheidendes Bindeglied in der
Gesellschaft seien und bleiben müssten, sagte Oettinger.

Der ARD-Vorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks,
Fritz Raff, machte noch einmal deutlich, dass die
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auch weiterhin Vollprogramme
für alle anbieten werden. Gleichwohl biete die digitale Welt auch die
Chance, bestimmte Programmangebote für besondere Zielgruppen machen
zu können. Viele Migranten schalteten immer noch die Programme aus
ihrer Heimat häufiger ein als deutsche Angebote. Die Digitalisierung
biete die Möglichkeit, Programme zielorientierter zu entwickeln und
anzubieten.

ZDF-Intendant Markus Schächter sagte, bei den Themen Zuwanderung
und kulturelle Vielfalt müsse stärker das "Chancenszenario" als das
Bedrohungsszenario betont werden. Dies sei das Schlüsselthema unserer
Gesellschaft für die Zukunft, sagte Schächter, unter Hinweis auf die
große Zuwanderungsvergangenheit in der Rhein-Region, wie sie zum
Beispiel in Carl Zuckmeyers Roman "Des Teufels General" beschrieben
sei.

An dem abendlichen Festakt im Konferenzzentrum der
Freudenberg-Gruppe in Weinheim nahmen zahlreiche Initiatoren und
Unterstützer des CIVIS Medienpreises teil. Darunter Hermann
Freudenberg und Dr. Reinhart Freudenberg, die Vorsitzenden des
Kuratoriums der Freudenberg Stiftung, die ehemalige
Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Liselotte Funcke,
ARD-Programmdirektor Günter Struve, der Generaldirektor der
Schweizerischen Radio und Fernsehgesellschaft, Armin Walpen, der
Intendant der Deutschen Welle (DW),Erik Bettermann, die Direktorin
der neuen EU-Agentur für Grundrechte (FRA), Beate Winkler, der
Vizepräsident der Europäischen Rundfunkunion (EBU-UER), Boris
Bergant, sowie hochrangige Vertreter des Österreichischen Rundfunks
(ORF) und der Radio Televezija Slovenija (STV).

Der CIVIS Medienpreis 2007 wird am 10. Mai im Auswärtigen Amt in
Berlin vergeben. "Wir freuen uns in diesem Jahr über eine
Rekordbeteiligung von 669 eingereichten Radio- und Fernsehprogrammen
im europäischen Wettbewerb - soviel wie nie zuvor", sagte Michael
Radix, der Geschäftsführer der CIVIS Medienstiftung für Integration
und kulturelle Vielfalt in Europa. In sechs Kategorien werden
Beiträge ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise mit den Themen
Zuwanderung, Integration und kulturelle Vielfalt beschäftigen und
geeignet sind, das friedliche Zusammenleben in der europäischen
Einwanderungsgesellschaft zu fördern. Der CIVIS Radiopreis wurde in
diesem Jahr erstmals für deutschsprachige Programme innerhalb der
Europäischen Union und der Schweiz ausgeschrieben. Für junge
Journalisten und Filmemacher wird seit 2004 darüber hinaus der Young
CIVIS media prize vergeben. Das Preisgeld beträgt insgesamt 41.000
Euro.

Der CIVIS Medienpreis wird von der ARD, vertreten durch den
Westdeutschen Rundfunk, gemeinsam mit der Freudenberg Stiftung
ausgeschrieben. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), der ARD/ZDF
Ereignis- und Dokumentationskanal PHOENIX, der deutsch-französische
Kultursender ARTE, der Österreichische Rundfunk (ORF), das
europäische Satellitenfernsehen 3sat, die Schweizerische Radio- und
Fernsehgesellschaft (SRG SSR idée suisse), Radio Televezija Slovenija
(STV)und die Europäische Rundfunkunion (EBU) sind
Kooperationspartner. CIVIS wird unterstützt vom deutschen Sparkassen-
und Giro-Verband (DSGV), dem Europäischen Parlament, der
Integrationsbeauftragten der deutschen Bundesregierung und der neuen
Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA).

Weitere Infos unter http://civis.ard.de

Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7899
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7899.rss2

Pressekontakt:
Uwe-Jens Lindner, WDR Pressestelle
Telefon 0221/220-8475, uwe-jens.lindner@wdr.de


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