 Wiesbadener Kurier: Wiesbadener Kurier: Kommentar zur Ticona
Geschrieben am 26-03-2007 |
Wiesbaden (ots) - Wiesbaden (ots) - Mehr als 50 Standorte hat die
Celanese AG, zu der das Chemieunternehmen Ticona gehört, geprüft, am
Ende entschied sich der US-Konzern mit seinen weltweit 9000
Mitarbeitern, dem Rhein-Main-Gebiet treu zu bleiben. Wenn Ticona nun
vom bisherigen Werksgelände in der (künftigen) Einflugschneise des
Frankfurter Flughafens nach Höchst oder nach Wiesbaden umzieht, hat
der Erfolg viele Väter: die Mitarbeiter und den Betriebsrat, den
Flughafenbetreiber Fraport und die Landesregierung.
Dabei ist allen klar, dass die Entscheidung in der Konzernzentrale
nicht mit Rücksichtnahme auf Interessen auf lokaler oder regionaler
Ebene gefallen ist. Für den künftigen Standort sprechen dessen Lage
in der Nähe des größten deutschen Flughafens und die langjährigen
Erfahrungen der Mitarbeiter, die Ticona zu seinem heutigen Erfolg
verholfen haben. Dass diese Experten nach Leuna in Sachsen-Anhalt,
das sich ebenfalls Hoffnungen gemacht hatte, umgezogen wären, darf
bezweifelt werden. So ist das, was gestern bekannt wurde, ein
Glücksfall für alle Beteiligten.
Die Arbeitsplätze bleiben im Rhein-Main-Gebiet erhalten, Fraport kann
ohne weitere Ticona-bedingte Verzögerungen ausbauen und die
Landesregierung sieht sich nicht weiter dem Vorwurf ausgesetzt, sie
gefährde mit der Entscheidung für die Nordwest-Variante Hunderte von
Arbeitsplätzen. Und Celanese erhält 670 Millionen Euro, mit denen ein
vollkommen neues Werk gebaut werden kann.
Auf der Siegerstraße findet sich schließlich auch noch die
Sicherheit: Dass ein so genannter Störfallbetrieb wie Ticona und ein
Großflughafen in unmittelbarer Nachbarschaft schlecht zueinander
passen, war immer bekannt.
Die Höhe des Risikos durch einen Absturz aufs Werksgelände war
allerdings umstritten doch das ist nun kein Thema mehr.
Originaltext: Wiesbadener Kurier
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Melanie Wied
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