1. Gesundheitskongress des Westens: Soziale Gesundheitswirtschaft als Jobmoto
Geschrieben am 29-03-2007 |
Essen (ots) - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat den 1. Gesundheitskongress des Westens in Essen zum Anlass genommen, um für eine soziale Gesundheitswirtschaft zu werben. "Gesundheit und Prosperität für alle - das ist möglich", sagte er zum Auftakt der Veranstaltung. Am Gesundheitskongress des Westens haben mehr als 650 Klinikmanager sowie Vertreter aus Politik, Industrie, Verbänden und Wissenschaft teilgenommen.
Bis zum Jahr 2015 erwartet Rüttgers mehr als 200.000 neue Arbeitsplätze im Gesundheitswesen an Rhein und Ruhr. "In der Gesundheitswirtschaft liegt ein unglaubliches Potenzial." NRW erwäge den Aufbau eines nationales Netzwerkes der Exzellenzen in der Medizin. Dadurch könnten die zahlreichen Aktivitäten und Kapazitäten verschiedener Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen eng vernetzt werden. Vorbild seien die "National Institutes of Health" (NIH) in den USA, die 27 Forschungseinrichtungen zu Krankheitsbildern wie Krebs oder Allergien umfassen.
Schon heute seien in Nordrhein-Westfalen 15 % aller Beschäftigten in der Gesundheitsbranche tätig, führte Rüttgers aus. Das entspricht etwa 1 Mio. Menschen. Sie setzen pro Jahr rund 52 Mrd. EUR um. "Damit ist NRW die mit Abstand größte Gesundheitsregion in Deutschland", betonte Berlins früherer Gesundheitssenator und Kongresspräsident Ulf Fink. Ein besonders zukunftsträchtiges Gebiet stelle die Telemedizin dar. "Der Kongress hat gezeigt, wie sinnvoll diese Innovation für Patienten, Ärtze und Kassen ist." Der Gesundheitskongress des Westens habe sich als Leitkongress für Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus präsentiert und werde nun jedes Frühjahr in NRW stattfinden.
Der Wirtschaftsweise Bert Rürup sprach sich für mehr Wettbewerb und flexiblere Strukturen im Gesundheitswesen aus. "Dieser Herausforderung müssen sich alle Akteure stellen, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu heben." Kurze Wartezeiten seien noch kein Indiz für ein hochwertiges Gesundheitssystem. Die Qualität der Behandlung sei entscheidend.
Mehr Zusammenarbeit der Krankenhäuser untereinander und neue Angebote für die Patienten forderte auch der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Dr. Klaus Theo Schröder. Die neue Gesundheitsreform gebe dazu "viele Impulse". Der Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), Karsten Gebhardt, kritisierte die Reform dagegen als "reines Kostendämpfungsgesetz".
Aktuellen Studien zufolge ist mit der Schließung etwa jeder fünften Klinik in Deutschland bis zum Jahr 2020 zu rechnen. Ein Grundproblem vieler Häuser wird in fehlendem Kapital für neue Investitionen gesehen. Eine Lösung könnten "Public Privat Partnerships" (PPP) sein, bei der öffentliche und private Hand miteinander kooperierten und Risiken untereinander aufteilten, erklärte der wissenschaftliche Kongressleiter und Ordinarius für Wirtschaftswissenschaft an der Universität Hannover, Matthias-J. Graf von der Schulenburg. Deutschland stecke aber bei der Umsetzung solcher Projekte noch in den Kinderschuhen.
Originaltext: WISO S.E. Consulting Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43740 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43740.rss2
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