Westfalenpost: Besser wissen
Geschrieben am 30-03-2007 |
Hagen (ots) - Terrorfahnder vernetzen ihre daten Von Winfried Dolderer Dass die Behörden den in Guantanamo einsitzenden Bremer Murat Kurnaz jahrelang lieber nicht nach Deutschland zurückkehren lassen wollten, hatte unter anderem folgenden Grund: Kurnaz soll die Anschläge vom 11. September als den "Willen Allahs" bezeichnet haben. Hat er sich damit als Sympathisant des islamischen Terrors, gar als möglicher Nachahmungstäter, zu erkennen gegeben? Oder hat er schlicht als tiefgläubiger Mensch der Ansicht Ausdruck verleihen wollen, dass alles, was auf dieser Welt geschieht, irgendwie der Wille Gottes ist? Ob einer verdächtig ist oder nicht, ob man sich ängstigt oder nicht, ist eben oftmals eine Frage der Interpretation. In jedem Fall wäre Kurnaz ein Kandidat für die Anti-Terror-Datei gewesen, mit der jetzt erstmals Polizei und Geheimdienste ihre Erkenntnisse über mutmaßlich gefährliche Moslems gemeinsam nutzen und auswerten. Innenminister Schäuble sieht darin ein Zeichen, dass Deutschland die Bedrohung durch den islamischen Terror weiterhin sehr ernst nehme. Dass ein größerer Anschlag hier bislang ausgeblieben ist, hat außer mit Glück wohl auch damit zu tun, dass die Behörden bereits ohne Anti-Terror-Datei vieles von dem, worauf es ankam, wussten. Dass freilich die Staatssicherheit umso größer ist, je mehr Erkenntnisse man sammelt, ist eine Vermutung, die spätestens durch die deutsche Geschichte des Jahres 1989 widerlegt ist. Es sind ja auch nicht immer nur hochkarätige Fakten, die in solche Dateien eingehen. Oft genug sind es Geschichten vom Hörensagen, Übertreibungen, Gerüchte. Im Fall Kurnaz ist das, wie sich herausgestellt hat, so gewesen.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
62839
weitere Artikel:
- WAZ: Wertheim-Erben entschädigt: Braune Schatten - Leitartikel von Rolf Potthoff Essen (ots) - Die Entschädigung der vom Hitler-Regime enteigneten Wertheim-Familie hat ein alle Seiten zufrieden stellendes Ende gefunden. Das ist gut, aber Bitterkeit bleibt. Auch wegen der abenteuerlichen Geschichte des im Zentrum der Entschädigung stehenden Grundstücks: Der Berliner Senat hatte es, Hertie hatte es, Karstadt-Quelle sowie der nächste Investor auch. Und heute stehen Luxushotels auf dem Terrain - da wurde wahrlich Wertschöpfung und -steigerung betrieben. Viele verdienten an einem Besitz, den das Nazi-Unrechts-System den mehr...
- WAZ: Iran hält 15 Briten fest: Zynisches Spiel in Teheran - Leitartikel von Christina Wandt Essen (ots) - Fassungslos schauen die Briten derzeit in den Iran: Seit einer Woche werden dort 15 ihrer Landsleute festgehalten - auf der Basis eines vagen Vorwurfs, an einem geheimen Ort, ohne diplomatischen Beistand. Nachdem es tagelang kein Lebenszeichen von den Geiseln gab, werden sie nun vollends ihrer Würde entkleidet und wie Trophäen im iranischen Fernsehen vorgeführt. In Teil eins dieser bizarren Big-Brother-Show sieht man sie beim Essen und man hört, wie Faye Turney erklärt, dass sie gut behandelt werde. Außerdem gibt die mehr...
- Rheinische Post: Ablesebranche hat's übertrieben Düsseldorf (ots) - Von Thomas Reisener Ablesetermin. Eine Zumutung, unter der jedes Jahr Millionen Mieter leiden. Da wollen die Herren Ableser dann gerne wissen, wie viel Heizkosten man denn so verursacht hat. An diesem Tag hat bitteschön jemand zu Hause sein. Vorzugsweise montags zwischen zehn und zwölf. Wenn nicht, wird's halt teuer. Weil der Ableser dann nochmal kommen muss, wie einen die "Benachrichtigungskarte" lehrt. Dass man für seine Heizkosten aber auch Geld verdienen muss, und zwar vorzugsweise montags zwischen zehn und zwölf, mehr...
- Rheinische Post: Lehrbeispiel Iran Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Die krisenhafte Zuspitzung des Streits zwischen Iran und Großbritannien über die Festnahme von 15 britischen Soldaten ist besorgniserregend. Die Festgenommenen werden zur Schau gestellt. Es werden Geständnisse verlesen, die keine sind, weil kein Soldat freiwillig so etwas formulieren würde. Iran sitzt im Augenblick am längeren Hebel, aber nur, weil Teheran 15 Geiseln hat. Die Soldaten waren mit Uno-Mandat unterwegs, um Waffenschmuggel zu unterbinden. Es ist ein Skandal, dass der Weltsicherheitsrat mehr...
- Rheinische Post: RAG und Politik Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seim Gerade verschanzen sich die Unterhändler von RAG-Konzern, Bundes- und Landesregierung in den Gräben eines Kampfes um Macht und Einfluss im Ruhrgebiet. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers will keinen Börsengang der RAG, bei dem eine Stiftung sich als Machtfaktor in NRW etablieren kann. RAG-Chef Werner Müller wiederum sieht sich nicht als operativer Manager eines Dax-Konzerns, sondern als politischer Gesellschafter, der die großen Linien des Konzerns und der Region im Blick hat. Er will Einfluss nehmen: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|