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Aktiver Klimaschutz heißt Getränke in Mehrweg kaufen!

Geschrieben am 03-04-2007

Berlin (ots) -

- Querverweis: Dokumente liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Aktion "MEHRWEG IST KLIMASCHUTZ" in einem breiten Bündnis der
mehrwegorientierten Getränkeindustrie, von Handel, Umwelt- und
Verbraucherorganisationen gestartet

"Aktiver Klimaschutz heißt Mehrwegflaschen kaufen!" Mit dieser
Aufforderung startet in diesem Frühjahr in vielen tausend
Getränkefachmärkten in Deutschland die Aktion "MEHRWEG IST
KLIMASCHUTZ", die heute von einem Bündnis mehrwegorientierter
Verbände in Berlin vorgestellt wurde. Initiatoren sind neben der
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) die Verbände des Deutschen
Getränkefachgroßhandels (GFGH), des Deutschen Getränke-Einzelhandels
und der mittelständischen Privatbrauereien sowie die Stiftung
Initiative Mehrweg (SIM).

"Alle Verbraucher und Verbraucherinnen treffen mit ihrem
Konsumverhalten Entscheidungen für oder gegen den Klimaschutz: Wer
zum Beispiel Einweg-Mineralwasser in PET-Plastikflaschen beim
Discounter kauft, belastet unser Klima mit fast doppelt so hohen
CO2-Emissionen wie jemand, der sich für ein regionales Markenwasser
in Glas-Mehrwegflaschen entscheidet. Ähnlich negativ sieht die Bilanz
bei Dosenbier oder Fruchtsäften in Einweg-PET-Flaschen aus. Wir
möchten die Verbraucher mit unserer gemeinsamen Aktion dafür
gewinnen, dass sie sich auch aus Klimaschutzgründen für Getränke in
Mehrwegflaschen entscheiden", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe e. V.(DUH).

Die neue Kampagne "MEHRWEG IST KLIMASCHUTZ" solle dem Verbraucher
eine Hilfestellung für ökologisch verantwortungsbewusste
Kaufentscheidungen geben. So müsse zuallererst deutlich gemacht
werden, was heute Mehrweg ist - nach dem klaren Motto: Mehrweg =
Kasten = Getränkemarkt. Hierzu sei das Mehrwegzeichen ein eindeutiges
Erkennungsmerkmal. In der zweiten Aprilhälfte starte die
Frühlingsaktion mit vielen individuellen Klimaschutz-Aktionsangeboten
in den Geschäften. Die Umwelt gewinne mit dem Glas-Mehrwegsystem
gleich mehrfach: Weniger Klimakiller-CO2 bei der Herstellung der
Mehrweg-Verpackungen, kürzere Transportwege und deshalb weniger CO2-
und Feinstaub-Ausstoß und insgesamt weniger Abfall.

Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes des
Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. (GFGH) hob hervor: "Die 3.000
Getränkefachgroßhändler in Deutschland sorgen mit Ihren
Dienstleistungen für ein funktionierendes Mehrwegsystem in Ihren
jeweiligen Regionen. Zusammen mit den mittelständischen
Getränkeherstellern sichern sie auch regionale Arbeitsplätze. Der
Deutsche Getränkefachgroßhandel wird die Kampagne "MEHRWEG IST
KLIMASCHUTZ" in einer ersten Welle in rund 1.500 seiner Märkte
unterstützen. Weitere werden sich mit Sicherheit bald anschließen."
Jeder Endverbraucher, der sich gegen Mehrweg entscheide und zum
Beispiel Mineralwasser in PET-Einwegflaschen zum Dumpingpreis von 19
Cent beim Discounter kaufe, heize die Umweltbelastung an und sorge
außerdem mit seinem Kaufverhalten für den Abbau regionaler
Arbeitsplätze.

Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes Privater
Brauereien Deutschland e.V. ergänzte: "Im Mehrwegbiersystem liegen
die durchschnittlichen Transportentfernungen bei unter 100
Kilometern, bei Wasser sind sie noch geringer. Wir führen die
Glas-Mehrwegflaschen in regional geschlossenen
Wirtschaftskreisläufen. Im Gegensatz dazu verursachen
Einweg-Plastikflaschen etwa das Doppelte an Klimagasen, Blechbüchsen
sogar bis zu viermal so viel." Beide seien somit Klimakiller und
trügen deutlich stärker zum Treibhauseffekt bei: Erst würden die
Einwegverpackungen mit einem enormen Energieaufwand produziert, dann
zentral abgefüllt und über weite Strecken dezentral vertrieben.
Geleerte Plastikflaschen würden zwar im Einweg-Pfandsystem wieder
eingesammelt und schließlich nicht selten in asiatischen
Billiglohnländern etwa zu Textilien verarbeitet, die dann irgendwann
wieder auf dem deutschen, europäischen oder US-amerikanischen Markt
landeten. Im Gegensatz dazu könnten Glasmehrwegflaschen bis zu 50 Mal
wieder befüllt werden. Anschließend würden sie erneut eingeschmolzen
und zu Glasverpackungen verarbeitet.

Clemens Stroetmann, der Geschäftsführer der Stiftung Initiative
Mehrweg gab zu Bedenken: "Wir zählen in Deutschland 1.284 Brauereien,
225 Mineralbrunnen und rund 400 Fruchtsafthersteller, die ihre
Produkte zumeist regional in umweltfreundlichen Mehrweggebinden
vertreiben. Dieser Getränke-Reichtum ist einmalig auf der Welt. Die
Systeme sorgen nicht nur für eine einzigartige Getränkekultur,
sondern auch dafür, dass die Umwelt- und Klimabelastung in diesem
Bereich gering bleibt und regionale Arbeitsplätze gesichert werden.
Mehr Mehrweg müsste sich deshalb nicht nur beim Bier, sondern auch in
den Bereichen Mineralwasser und Fruchtsaft stärker durchsetzen, um
zur Entlastung der Klimabilanz und zur Stärkung mittelständischer
Strukturen beizutragen." Alle vorliegenden offiziellen Ökobilanzen
kämen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die eingesetzten
Mehrwegflaschen deutlich weniger Energieeinsatz erfordern und damit
deutlich weniger zum Treibhauseffekt beitragen als Einwegflaschen.
Außerdem seien Mehrwegsysteme für Glasflaschen Qualitätsgaranten, da
kein anderes Material vergleichbar inert sei und damit die
Getränkequalität ähnlich gut schütze.

Sepp Gail, der Vorsitzender des Verband des Deutschen
Getränke-Einzelhandels unterstützte die Einschätzung: "Wir
Getränkefachmärkte wissen uns mit dem Getränkefachgroßhandel einig.
Die rund 13.000 Getränkemärkte in Deutschland brauchen Mehrweg als
Geschäftsgrundlage." Immer häufiger müsse der Einzelhandel jedoch
feststellen, dass viele Verbraucher und Verbraucherinnen den
Unterschied zwischen Mehrweg- und Einwegflaschen nicht mehr
wahrnehmen. So äußerten auch durchaus gebildete Menschen in den
Märkten die Überzeugung, es gebe gar kein Einweg mehr. Vielfach
würden Getränke wegen des Preises bei Aldi gekauft unter der falschen
Annahme, auch die Billigkette führe nur noch Mehrweg.
Gegen derlei Missverständnisse hat die Branche im Jahr 2006 das
Mehrwegzeichen eingeführt. Das mittlerweile auch außerhalb
Deutschlands in der EU verbreitete Zeichen wird nun auch im
Zusammenhang mit der Klimaschutzkampagne verwendet. Anlässlich der
ersten Mehrweg Konferenz Ende Januar wurde es - inzwischen übersetzt
in sieben Sprachen - als Vorschlag zur Kennzeichnung ökologisch
vorteilhafter Mehrweg-Getränkeverpackungen in ganz Europa an Dorette
Corbey (MdEP) übergeben. Frau Corbey kündigte in Ihrer Eigenschaft
als Berichterstatterin des Europäischen Parlaments für
Verpackungsfragen verstärkte Maßnahmen der EU an, um Mehrweg zu
unterstützen und in Europa neue Mehrwegsysteme zu etablieren.

Mitglieder der Allianz "MEHRWEG IST KLIMASCHUTZ":
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ist als Umwelt- und
Verbraucherschutzverband seit Jahren unter anderem auch im Bereich
Kreislaufwirtschaft und Mehrwegschutz aktiv. Mit fundierter
Öffentlichkeitsarbeit trägt die DUH dazu bei, das Umweltbewusstsein
zu erhöhen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher zu
umweltfreundlichem Handeln zu bewegen.

Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels vertritt
etwa 950 Unternehmen, die selbst rund 7.000 Getränkefachmärkte
vertreten, und versteht sich als Partner und logistischer
Dienstleister für die produzierende Industrie und die Abnehmer im
Lebensmittelhandel und in der Gastronomie. Er sorgt für die komplette
Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik aller Getränkegebinde
einschließlich Sortierung und Rückführung aller Mehrweggebinde sowie
der bedarfsgerechten und kundenspezifischen Belieferung aller Formen
des Handels und der Hotellerie/Gastronomie.
Die Stiftung Initiative Mehrweg setzt sich für den nachhaltigen
Bestand und die Innovation von Mehrwegsystemen ein.

Der Verband Private Brauereien Deutschland e.V. ist die
Spitzenvertretung der mittelständischen Brauwirtschaft und vertritt
rund 800 überwiegend regional tätige Brauereien. Er steht für rund 25
% des deutschen Bierausstoßes.

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e. V. vertritt
die Interessen von über 6.000 der insgesamt über 13.000
Getränkemärkte. Die Mitglieder erwirtschaften pro Jahr rund vier
Milliarden Euro Umsatz.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, (www.duh.de),
Tel.: 030 258986-0, Fax: 030 258986-19, mobil 0171 3649170,
E-Mail: resch@duh.de

Günther Guder, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverband des
Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V., Monschauer Straße 7,
40549 Düsseldorf, Tel.: 0211 683938, Fax.: 0211 683602,
E-Mail: guder@bv-gfgh.de

Roland Demleitner, Geschäftsführer des Verbandes Private Brauereien
Deutschland e.V., Im Dachsstück 9, 65549 Limburg, Tel.: 06431 52048,
Fax: 06431 53612, mobil: 0171 5311444,
E-Mail:rdemleitner@dsw-limburg.de

Clemens Stroetmann, Geschäftsführer Stiftung Initiative Mehrweg,
Eichenweg 11, 14557 Wilhelmshorst, Mobil: 0170 5817435,
Fax: 033205/24038, E-Mail: Choch4@t-online.de

Sepp Gail, Vorsitzender des Verbandes des Deutschen
Getränke-Einzelhandels, König-Heinrich-Str. 22, 81925 München,
Tel.: 089 99884474, mobil: 0172 8906670,
E-mail: getraenkeverband@aol.com

Eva Leonhardt, Leiterin Kreislaufwirtschaft der DUH, Hackescher Markt
4, 10178 Berlin, Tel.: 030 258986-12, Fax: 030 258986-19, mobil:
0151/16716545, E-Mail: leonhardt@duh.de


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