Gesetzliche Sozialversicherung 2006 mit deutlichem Überschuss
Geschrieben am 05-04-2007 |
Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, schlossen die Haushalte der gesetzlichen Sozialversicherung - Kranken-, Unfall-, Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten, die Bundesknappschaft, die Altershilfe für Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit - in finanzstatistischer Abgrenzung 2006 mit einem Überschuss in Höhe von 20,5 Milliarden Euro ab. Im Vorjahr hatte es noch ein Defizit von 3,3 Milliarden Euro gegeben. Das positive Ergebnis ist zum einen die Folge einer günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, zum anderen aber auch bedingt durch die Vorverlegung des Fälligkeitszeitpunktes für die Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge zu Jahresbeginn.
Bei Betrachtung der einzelnen Sozialversicherungszweige zeigt sich, dass der Überschuss vor allem auf die Entwicklung der Ausgaben und Einnahmen bei der Bundesagentur für Arbeit sowie der gesetzlichen Rentenversicherung zurückzuführen ist.
Bei der Bundesagentur für Arbeit gingen die Ausgaben deutlich um 14,6% auf 45,4 Milliarden Euro zurück, während gleichzeitig die Einnahmen um 6,6% auf 56,6 Milliarden Euro stiegen. Als Folge davon errechnet sich aus der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ein Finanzierungsüberschuss in Höhe von 11,2 Milliarden Euro, so dass die Bundesagentur erstmals seit 1985 wieder schwarze Zahlen schrieb.
Ähnlich verlief die Entwicklung bei der Rentenversicherung. Bei nahezu konstanten Ausgaben gegenüber dem Vorjahr (+ 0,1% auf 232,9 Milliarden Euro) erhöhten sich ihre Einnahmen 2006 relativ kräftig (+ 5,1% auf 240,2 Milliarden Euro). Demzufolge errechnet sich für 2006 ein Überschuss von 7,3 Milliarden Euro, nachdem das Vorjahr noch ein Defizit von 4,3 Milliarden Euro aufwies. Verantwortlich für den Zuwachs bei den Einnahmen war neben der Zunahme der Beschäftigtenzahl aufgrund der konjunkturellen Belebung und der milden Witterung in den Monaten November und Dezember 2006 insbesondere auch die Umstellung des Beitragseinzugsverfahrens durch Vorverlegung der Fälligkeit.
Bei Ausgaben von 148,2 Milliarden Euro (+ 3,2%) und Einnahmen von 149,8 Milliarden Euro (+ 3,4%) erzielte die gesetzliche Krankenversicherung im Jahr 2006 einen Überschuss von 1,7 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,5 Milliarden Euro). Der im Vergleich zu den übrigen Sozialversicherungszweigen vergleichsweise geringe Anstieg der Einnahmen erklärt sich aus der unterschiedlichen zeitlichen Rechnungsabgrenzung. Die gesetzliche Krankenversicherung ordnet die Einnahmen dem Zeitraum zu, dem sie wirtschaftlich zuzurechnen sind. Sie stellt bei der Verbuchung also nicht, wie die übrigen Zweige der Sozialversicherung, auf den Zeitraum des Zahlungseingangs ab, das heißt der Kassenwirksamkeit der Mittel. Die Folge ist, dass sich die Vorverlegung der Fälligkeit der Beiträge durch die Umstellung des Beitragseinzugsverfahrens in Form einer einmaligen Zusatzeinnahme des 13. Monatsbeitrages 2006 bei der gesetzlichen Krankenversicherung nicht auswirkt.
Die gesetzliche Pflegeversicherung konnte 2006 ihr Defizit vom Vorjahr (0,4 Milliarden Euro) in einen Überschuss umwandeln, da die Einnahmen (+ 5,7% auf 18,5 Milliarden Euro) in diesem Jahr die Ausgaben (+ 1,0% auf 18,0 Milliarden Euro) übertrafen.
Weitere Auskünfte gibt: Otto Dietz, Telefon: (0611) 75-4182, E-Mail: staatliche-haushalte@destatis.de
ots-Originaltext Statistisches Bundesamt Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Pressestelle Telefon: (0611) 75-3444 Email: presse@destatis.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
63737
weitere Artikel:
- Rohstahlproduktion im März 2007 bei 4,17 Millionen Tonnen Wiesbaden (ots) - Die deutschen Hüttenwerke haben im März 2007 2,54 Millionen Tonnen Roheisen und 4,17 Millionen Tonnen Rohstahl erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, produzierten sie damit 3,9% weniger Roheisen und 1,4% mehr Rohstahl als im März 2006. Gegenüber Februar 2007 nahm die Produktion bei Roheisen um 4,6% und bei Rohstahl um 9,1% zu, kalender- und saisonbereinigt (Berliner Verfahren 4.1 - BV 4.1) ergab sich bei der Rohstahlproduktion im Vergleich zum Vormonat eine Abnahme um 1,1%. In den ersten drei Monaten des Jahres mehr...
- ANP Photo führt Fairen Handel in die Fotografie ein Rijswijk, Niederlande (ots/PRNewswire) - ANP Photo führt eine brandneue, World Portraits genannte Fotoarchivsammlung ein. Dieses weltweite und einzigartige Unternehmen macht es möglich, dass die abgebildeten Personen, jedes Mal wenn ihr Foto veröffentlicht wird, Geld verdienen. In Ländern der zweiten und dritten Welt erhalten die Modelle ihr Geld in Form von Mikrokrediten bzw. als Scheck. Bei den abgebildeten Personen handelt es sich nicht um professionelle Models sondern um normale Menschen, die vor Ort einen Veröffentlichungsvertrag mehr...
- Dhanoa Minerals arrangiert Finanzierung über US$1,3 Mio. zu $1,90 pro Aktie (ots) - Toronto, Ontario (OTS) - ------------------------------------------------------------------- ots.CorporateNews Deutschland. Für den Inhalt der Mitteilung ist das Unternehmen verantwortlich. ------------------------------------------------------------------- 4.4.2007 - Dhanoa Minerals Ltd. (Frankfurt WKN A0LB3X, ISIN US2524042072) freut sich bekannt zu geben, dass es eine private Finanzierung von 684.210 Aktien zu einem Preis von $1,90 US für Bruttoeinnahmen von $1.300.000 arrangiert hat. Die Einheiten bestehen aus einer Aktie und mehr...
- Ostern - die Schokoladenzeit im TV - Knapp 10 Millionen Euro Werbeausgaben für süße Osterüberraschungen - Baden-Baden (ots) - Wie jedes Jahr zu Ostern präsentieren die Lebensmittelkonzerne ihre süßen Verlockungen in diversen TV-Spots. Die größten Brutto-Werbeausgaben wendete bisher Ferrero für "Ferrero Garden" mit knapp 2,4 Millionen Euro auf, wie Thomson Media Control mitteilt. Auf Platz zwei folgt der Werbespot für Milkas Schmunzelhase zusammen mit Milka Knusper-Eiern (rund 1,7 Millionen Euro). Das Motiv mit den dritthöchsten Ausgaben stammt ebenfalls von Kraft Foods Deutschland. Für die Kreation, in der für Schokohasen und das neue Produkt mehr...
- Fondsbörse Deutschland: 26 neue Premium-Fonds am Zweitmarkt Hamburg (ots) - Das Premium-Segment am Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland wird ab sofort um 26 geschlossene Fonds erweitert. Dabei handelt es sich um 13 Hansa-Treuhand- und 9 König & Cie.-Schiffsbeteiligungen sowie drei SachsenFonds- und einen HFS-Immobilienfonds. Damit sind aktuell über 300 Schiffs- und Immobilienbeteiligungen von derzeit elf verschiedenen Emissionshäusern im Premium-Segment gelistet. Das Premium-Segment wurde Ende 2004 als erstes Zweitmarktsegment mit garantierter Grundliquidität ins Leben gerufen. Alex Gadeberg, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|