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Stuttgarter Zeitung: IG-Metall-Vize Berthold Huber warnt die Metallarbeitgeber vor einem Arbeitskampf

Geschrieben am 07-04-2007

Stuttgart (ots) - STUTTGART. IG-Metall-Vize Berthold Huber warnt
die Arbeitgeber vor einem Arbeitskampf in der Metall- und
Elektroindustrie. "Die IG Metall wird einer Auseinandersetzung auf
keinen Fall aus dem Wege gehen", sagte er im Interview der
"Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe). "Wir wollen, dass unsere
Leute angesichts der überall anerkannten guten wirtschaftlichen
Situation endlich wieder strukturwirksame Erhöhungen bekommen. Die
Arbeitgeber sollten die Stimmung, die da herrscht, nicht
unterschätzen."
Wenn bis zum Ende der Friedenspflicht am 28. April kein akzeptables
Ergebnis vorliege, sei der Weg in die Warnstreiks vorgezeichnet. "Wir
haben aber noch relativ dichte Verhandlungstermine, wo beide Seiten
die Möglichkeit haben, zu einer Einigung zu kommen", sagte Huber. Die
Arbeitgeber hätten die Grenze des für sie Machbaren "überhaupt noch
nicht erreicht". "Die 2,5 Prozent plus 0,5 Prozent sind gewiss nicht
das Ende des Machbaren. Das wissen die Arbeitgeber auch, dass das für
die IG Metall auf gar keinen Fall ein Abschlussszenario ist", betonte
der Gewerkschaftsvize. "Ihr Angebot ist nicht Fisch und nicht
Fleisch. Es ist völlig unzureichend."
Für die IG Metall gebe es keinen sachlichen Grund, nicht über den
Tarifabschluss in der Chemieindustrie hinaus zu gehen. Angesichts der
Produktivitäts- und Produktionsentwicklung sowie bei den
Exportumsätzen sei die Situation in der Metallwirtschaft deutlich
besser. Für die Chemiebranche war eine Lohnerhöhung von 3,6 Prozent
plus eine Einmalzahlung von 0,7 Prozent vereinbart worden.
Huber warf den Metallarbeitgebern vor, in der Tarifpolitik einen
Systemwechsel anzustreben. "Die Arbeitgeber hätten am liebsten, dass
es nur noch einen Inflationsausgleich und darüber hinaus
Konjunkturzuschläge gibt." Der Konjunkturbonus solle strukturwirksame
Lohnerhöhungen ersetzen. "Das heißt: das Risiko tragen dann
ausschließlich die Arbeitnehmer, und das kann nicht richtig sein",
kritisierte Huber. Es sei eine vollkommen andere Tarifpolitik, die
dem Verhandlungsführer und Südwestmetall-Vorsitzenden Jan Stefan
Roell vorschwebe. Zum Beispiel wolle er auch die internationalen
Währungsunterschiede berücksichtigen. "Für was ist Tarifpolitik noch
alles zuständig?", sagte Huber. Er plädiere dafür, dass es bei einer
Betrachtung der gesamtwirtschaftlichen Produktivitäts- und der
Inflationsentwicklung bleibe. Und wenn es der Industrie insgesamt gut
gehe, soll noch ein Prozentsatz obendrauf gesetzt werden.

Originaltext: Stuttgarter Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=48503
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_48503.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Stuttgarter Zeitung
Redaktion
Telefon: 0711-7205-1171


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