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Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 13.04.07 (Woche 15) bis Freitag, 18.05.07 (Woche 20)

Geschrieben am 11-04-2007

Baden-Baden (ots) - Freitag, 13. April 2007 (Woche 15)/11.04.2007

22.00
Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Steinzeit oder Hightech - wie retten wir das Klima?

Ob auf dem lokalen Wochenmarkt oder in bundesweiten
Diskussionsrunden - nichts wird derzeit so heiß diskutiert wie die
Erwärmung der Erde: Die Rede ist von zerstörten Lebensräumen für
Mensch und Tier, von Palmen am Polarkreis und dem Untergang Venedigs
- die Horrorszenarien wechseln sich ab mit Beschwichtigungsformeln,
was genau geschehen wird weiß keiner. Nur eines ist sicher: Es muss
etwas passieren. Doch was? Während Alt-Ökos sich in ihrer gestrigen
Lebensweise bestätigt sehen, glauben Fortschrittsfanatiker an
technisch moderne Lösungen für das Klimaproblem. Wie retten wir also
das Klima? Indem wir uns einschränken, beispielsweise auf das Auto
verzichten und anstatt in den Urlaub zu fliegen lieber mit dem
Fahrrad in der Region bleiben? Lohnt es sich über jede einzelne
Glühbirne nachzudenken? Oder können wir darauf vertrauen, dass das
Problem irgendwann technisch lösbar ist? Doch was, wenn es dann zu
spät ist?

Die Gäste:

Schmelzende Gletscher, Hurricans und Flutkatastrophen - für den
Klimaforscher Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung klare Anzeichen des Klimawandels. Und seine
Prognosen für die Zukunft sind beängstigend. Er rechnet mit
verheerenden Dürreperioden, überfluteten Inseln und aussterbenden
Tier- und Pflanzenarten. Deshalb steht für ihn fest: "Wir müssen den
Ausstoß von Treibhausgasen auf der Welt drastisch reduzieren, sonst
könnte das gesamte Klimasystem außer Kontrolle geraten."

Arved Fuchs erlebt als einer der wenigen Menschen die Auswirkungen
des Klimawandels hautnah. Den Abenteurer zieht es seit Jahrzehnten
mehrere Monate im Jahr in die entlegensten und kältesten Gebiete der
Welt. Ob Nord- oder Südpol, Grönland oder Arktis - Fuchs war dort und
weiß, wie existenziell der Überlebenskampf für die Inselbewohner
heute bereits ist. Der Polarforscher warnt: "Die Polarregionen sind
nur der Vorbote für einen dramatischen Klimawandel auf der ganzen
Welt."

Der Zukunftsforscher Matthias Horx glaubt nicht an einen
bevorstehenden Klimakollaps. Für ihn sind die Prognosen der
Klimaforscher Horrorszenarios, die sich nicht belegen lassen. In der
Geschichte der Erde habe es immer wieder Kälte- und Wärmephasen
gegeben. "Für mich ist die ganze Klimadiskussion nur ein weiteres
Spiel mit der Angst der Menschen, wie wir es bereits von der
Vogelgrippe oder der BSE-Hysterie kennen."

Der grüne Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer will seine Stadt
vor dem Hintergrund der Klimadebatte zur umweltfreundlichen
Musterstadt umbauen. So gibt es beispielsweise Dienstfahrten künftig
mit japanischem Hybrid statt schwäbischem Luftverpester -
"Landesverrat" schimpft die hiesige Wirtschaft, "Heimatschutz"
begründet Palmer den medienwirksamen Schachzug. Seine Symbolpolitik
schlägt Wellen bis nach Berlin und ist Teil des Konzepts: "Ich will
die ökologische Revolution von Tübingen aus starten."

Claudia Obert hält nichts vom missionarischen Eifer bekennender
Umweltapostel. Die erfolgreiche Geschäftsfrau ist 200 Tage im Jahr
unterwegs. Die Forderung, das Autofahren oder Fliegen zugunsten der
Umwelt zu reduzieren, geht für sie an der Realität vorbei. Auch
privat möchte sie auf einen gewissen Luxus nicht verzichten:
"Lebensqualität bedeutet für mich das zu tun, worauf ich gerade Lust
habe - Reisen und schnelle Autos gehören dazu."

Friedmunt Sonnemann ist davon überzeugt, dass ausschweifendes
Konsumverhalten den Klimakollaps beschleunigt. Aus diesem Grund hat
er sich vor 17 Jahren ganz bewusst für ein Leben im Einklang mit der
Natur entschieden: in einem Lehmhaus mitten im Wald ohne Strom,
Heizung und fließend Wasser. Für den 41-Jährigen steht fest: "Um
unsere Erde zu retten, wird jeder früher oder später zu dieser
ursprünglichen Lebensweise zurückkehren müssen."

Eine derart rückwärtsgewandte Lebensphilosophie ist dem
Solararchitekten Rolf Disch fremd. Umweltbewusstes Wohnen bedeutet
für ihn keinesfalls Verzicht auf Komfort. Der Freiburger Pionier
schwört seit 30 Jahren auf Energiesparen durch Hightech. Er selbst
lebt in einem gläsernen Solarhaus, das sich mit der Sonne dreht und
mehr Energie abgibt, als es benötigt - für Disch die Zukunft des
Wohnens. Sein Credo lautet: "Wer zur Lösung beiträgt, ist nicht mehr
Teil des Problems."

An der Bar erzählt Arved Fuchs von der dramatischen Situation der
Eisbären in ihren gefährdeten Lebensräumen - denn der Eisbär ist
nicht erst seit "Knut" in der Diskussion: Der König der Arktis ist
als erstes Tier existenziell vom Klimawandel betroffen.

Freitag, 13. April 2007 (Woche 15)/11.04.2007

23.30
Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

unter anderem mit folgenden Themen:
- Der letzte Haudegen Hollywoods - Jack Nicholson wird 70
- "Ein Glückskind" - das unglaubliche Schicksal des jüdischen Jungen
Thomas Buergenthal
- Die Legende des Stuttgarter Balletts - Márcia Haydée
- Und er kann es nicht lassen ... - Bob Dylan auf Europatournee

Dienstag, 15. Mai 2007 (Woche 20)/11.04.2007

22.30
Schlaglicht
Dienstort Afghanistan -
Deutsche Soldaten und der tägliche Terror
Eine Reportage von Günther Henel

Seit etwa fünf Jahren sind mehrere tausend Soldaten der Bundeswehr
in Afghanistan stationiert: anfangs nur in Kabul, mittlerweile auch
in Kunduz, Feysabad und Masar-e-Sharif. Die Soldaten haben den
Auftrag, Hilfsprojekte zu sichern und voran zu bringen. Ein
schwieriger Job, bei dem es unabdingbar ist, Vertrauen in der
Bevölkerung zu schaffen. Fast unlösbar wird die Aufgabe, seit der
afghanische Präsident Hamid Karsai immer mehr an Ansehen verliert,
was die Unsicherheit im Land erheblich steigert. Die Kämpfe im Süden
des Landes gegen die Taliban und die damit verbundenen zivilen Opfer
lassen die Bevölkerung zunehmend feindselig gegenüber den fremden
Truppen werden. Zwar haben die Bundeswehr-Soldaten nach wie vor
keinen Kampfauftrag. Doch auch an sie rückt der Terror immer näher
heran. Dies gilt erst recht, nachdem der Bundestag beschlossen hat,
Tornados zur Aufklärung nach Afghanistan zu schicken.
SWR-Reporter Günther Henel und sein Team waren in Afghanistan und
haben die deutschen Soldaten an ihren Einsatzorten besucht. Die
Reportage zeigt, unter welch schwierigen Bedingungen die deutschen
Soldaten hier ihren Dienst tun: in einer archaisch anmutenden Welt,
täglich bedroht von Terroranschlägen. Ein aktueller und authentischer
Einblick in eine heikle Mission.

Freitag, 18. Mai 2007 (Woche 20)/11.04.2007

Geänderten Titel beachten!

10.30 60 Jahre Rheinland-Pfalz
Historische Momente
Regie: Kurt Ullrich

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ursula Foelsch, Tel. 0 72 21 /
9 29 - 22 85.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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