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2006 - Ein gutes Jahr für die Betriebsrenten / Während Pensionsverpflichtungen leicht sinken, steigt das Pensionsvermögen

Geschrieben am 11-04-2007

Frankfurt am Main (ots) -

DAX-Unternehmen stärken finanzielles Fundament ihrer
Versorgungswerke
Rauser Towers Perrin-Analyse Geschäftsberichtsauswertung
Pensionsverpflichtungen DAX 2006

Die Pensionsverpflichtungen der im führenden deutschen Börsenindex
DAX notierten Unternehmen sind im Jahr 2006 erstmals seit 1999 nicht
mehr gestiegen, sondern mit 0,2 Prozent leicht gefallen. Damit wurden
die Prognosen der Unternehmen vom Jahresanfang, die noch von einem
deutlichen Anstieg ausgegangen waren, deutlich übertroffen.
Gleichzeitig haben die Unternehmen das für Pensionsverpflichtungen
reservierte Vermögen um 15 Prozent aufgestockt. Auch der
durchschnittliche Grad der externen Ausfinanzierung von
Pensionsverpflichtungen hat sich deutlich erhöht. Er liegt jetzt im
DAX bei 65 Prozent. Zudem setzen erstmals alle DAX-Firmen auf das
Prinzip der Kapitaldeckung ihrer Pensionsverpflichtungen.

Das sind die Kernaussagen der Rauser Towers Perrin-Analyse
Geschäftsberichtsauswertung Pensionsverpflichtungen DAX 2006, die
jetzt vorliegt. Dr. Thomas Jasper, Towers Perrin Principal und
leitender Studienautor, führt die Studienergebnisse zum einen auf die
ausgezeichnete Entwicklung an den Kapitalmärkten und zum anderen auf
die intensivierten und professionalisierten Unternehmensaktivitäten
im Rahmen ihres Pensions Managements zurück. "Die DAX-Werte sind im
vergangenen Jahr für ihre Bemühungen belohnt worden. Bei einer
Hochrechnung des aktuellen Trends könnten sie bis 2010 sogar die
volle externe Kapitaldeckung ihrer Pensionsverpflichtungen
erreichen", so Jasper. Auch wenn das nicht die Strategie jedes
Unternehmens ist, so macht diese Aussicht nach Auffassung des
Experten deutlich, dass die generelle Richtung der Entwicklung
stimmt.

Höhere Zinsen mit positiven Auswirkungen auf
Pensionsverpflichtungen 2006 sind die Pensionsverpflichtungen der im
DAX notierten Unternehmen um 0,2 Prozent gesunken. 2005 belief sich
der Anstieg noch auf 19 Prozent. Die absolute Höhe der
Pensionsverpflichtungen betrug zum Stichtag 31. Dezember 2006 rund
246 Mrd. Euro (2005: 247 Mrd. Euro). Dies entspricht rund 30 Prozent
der Marktkapitalisierung (2005: 35) oder 51 Prozent des Eigenkapitals
(2005: 56) der DAX-Firmen. Diese hatten für das Jahr 2006 selbst noch
einen Anstieg der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 5,2 Mrd. Euro
prognostiziert.

Entscheidend für die aus Unternehmenssicht sehr erfreuliche
Entwicklung ist die Entwicklung der Zinssituation bei gleichzeitiger
stabiler Entwicklung der Annahmen für Bezüge- und Rentendynamik.
Erstmals seit fünf Jahren ist der von den Unternehmen verwendete, vom
Kapitalmarkt abhängige Rechnungszins wieder gestiegen, auf 4,5% im
Median (2005: 4,25%). Ein höherer Rechnungszins führt zu geringeren
Pensionsverpflichtungen, wobei nach Rauser Towers Perrin-Schätzungen
eine Rechnungszinsänderung in Höhe von einem Prozent in einer
Schwankung von 20 bis 30 Mrd. Euro bei den Pensionsverpflichtungen
der DAX-Unternehmen resultiert.

Wie der Rechnungszins hat auch die Bezüge- und Rentendynamik einen
starken Einfluss auf die Pensionsverpflichtungen. Die Bezügedynamik
zeigt sich im Vergleich zum Jahr 2005 mit 2,6 Prozent stabil. Die
Annahmen zur Rentendynamik - der entsprechende Medianwert liegt bei
1,55% - spiegeln die Erwartungen der Unternehmen bei der Inflation
wider. "Im Gegensatz zur gesetzlichen Rente planen die Unternehmen
also mit einer nachhaltigen Erhöhung der Betriebsrenten", so
Sieglinde Deihle, Rauser Towers Perrin-Beraterin und Mitautorin der
Studie. "Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass der Anteil
der Betriebspensionen an der Gesamtrente weiter zunehmen wird."

Grad der Kapitaldeckung nimmt deutlich zu Der durchschnittliche
Grad der externen, kapitalgedeckten Ausfinanzierung von
Pensionsverpflichtungen liegt bei den DAX-Unternehmen bei nunmehr 65
Prozent. Dies entspricht einem signifikanten Anstieg von neun
Prozentpunkten gegenüber 2005 (56%). Bei Fortschreibung des Trends
könnten die DAX-Unternehmen bis 2010 eine vollständige Kapitaldeckung
ihrer Pensionsverpflichtungen erreichen. Der zu bilanzierende höhere
Grad der Kapitaldeckung ist nicht zuletzt auf zusätzliche Beiträge
zum Planvermögen zurückzuführen. Insgesamt wurden 2006 rund 15,6 Mrd.
Euro für Pensionsverpflichtungen extern dotiert (2005: 14 Mrd. Euro),
wobei E.ON, Allianz, Commerzbank und DaimlerChrysler diesbezüglich am
aktivsten waren. Auf sie entfallen fast zwei Drittel der
Gesamtdotierungen. Die Gruppe der Unternehmen mit dem höchsten Grad
der externen Ausfinanzierung von Pensionsverpflichtungen wird
angeführt von Hypo Real Estate, Deutsche Bank und SAP. Diese weisen
eine Überdeckung ihrer Pensionsverpflichtung aus, das heißt, ihr
Pensionsvermögen übersteigt die Pensionsverpflichtungen. Im
Betrachtungszeitraum verfügen zudem erstmals alle DAX-Werte über eine
zumindest teilweise kapitalgedeckte Ausfinanzierung ihrer
Pensionsverpflichtungen. 2005 war Adidas noch der einzige Vertreter,
der ausschließlich auf eine Innenfinanzierung (Rückstellungen)
setzte. Das Unternehmen verfügt nunmehr - unter anderem bedingt durch
die Reebok-Übernahme - über eine Kapitaldeckung seiner
Pensionsverpflichtungen in Höhe von 27%.

Erneut hohe Erträge aus Pensionsvermögen 2006 hat sich dank der
guten Entwicklungen an den europäischen Aktienmärkten als gutes Jahr
für Erträge aus Pensionsvermögen erwiesen. Auch in dieser Hinsicht
sind die Erwartungen der Unternehmen deutlich übertroffen worden:
10,7 Mrd. Euro betrug letztlich der Ertrag auf die für
Pensionsverpflichtungen reservierten Vermögenswerte; von den
DAX-Firmen geplant waren 8,7 Mrd. Euro - ein Plus von rund 23
Prozent. Wie auch in den Jahren zuvor hat sich die
Investitionsstrategie für das zweckgebundene Pensionsvermögen kaum
geändert. Nach wie vor ist ein Großteil in Rentenpapieren (46,6
Prozent) und in Aktien (41,5 Prozent) angelegt, wobei der Anteil der
Investitionen in Aktien im internationalen Vergleich hoch ausfällt.
So liegt der vergleichbare Wert für die Unternehmen im
schweizerischen Premium-Index SMI bei 31,5 Prozent (2005). Der Anteil
alternativer Investmentformen wie beispielsweise Immobilien bleibt im
DAX mit 5,4 Prozent gering.

Differenzierte Sicht bei externen Marktbeobachtern Die positiven
Entwicklungen bei den Pensionsverpflichtungen samt der dafür
reservierten Vermögenswerte sind auch für externe Marktbeobachter,
wie beispielsweise Analys¬ten, ein wichtiges Signal der Entspannung.
"Auch sie sehen die DAX-Unternehmen auf dem richtigen Weg", so Towers
Perrin-Experte Dr. Thomas Jasper. Im Unterschied zu früheren Jahren
verzeichnet der Berater zudem ein generell größeres Verständnis für
die Situation der Unternehmen in Deutschland. Die Diskussion drehe
sich nicht mehr nur allein um das 'Ob' der Ausfinanzierung von
Pensionsverpflichtungen, sondern auch das 'Wie'. "Und dieser Wandel
ist durchaus berechtigt", so Jasper. "Bei aller Notwendigkeit der
Vergleichbarkeit im Sinne des Kapitalmarkts muss jedes Unternehmen
für sich die Entscheidung treffen können, ob und wie viel es in seine
Kernaktivitäten investiert und wie viel in sein Pensionsvermögen."

Hintergrundinformationen zur Studie und Bezug Die Studie
"Pensionsverpflichtungen Dax 2006: Unternehmen im Spannungsfeld von
Kapitalmarktanforderungen und Finanzierungsstrategien" basiert auf
Analysen der Geschäftsberichte aller 30 Dax-Unternehmen
einschließlich der Anhangsangaben zu den Pensionsverpflichtungen
sowie weiterer öffentlich zugänglicher Daten. Die der Auswertung
zugrunde liegende Rauser Towers Perrin-Datenbank umfasst den Zeitraum
von acht Jahren und ermöglicht somit Vergleiche bis ins Jahr 1999.

Originaltext: Towers Perrin
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32201
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32201.rss2

Pressekontakt:
Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse ist kostenlos zu beziehen
bei: Towers Perrin, Frau Anna-Maria Angermann, Eschersheimer
Landstraße 50, 60322 Frankfurt/Main, Tel.: 069 1505-5161,
E-Mail: marketing_germany@towersperrin.com.


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