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Greenpeace: Neues Kohlekraftwerk in Boxberg sabotiert Klimaschutz

Geschrieben am 12-04-2007

Hamburg (ots) - 12. April 2007 - Die heutige Grundsteinlegung für
ein Braunkohlekraftwerk in Boxberg/Sachsen zeigt nach Ansicht von
Greenpeace deutlich den krassen Gegensatz zwischen den öffentlichen
Bekenntnissen der Bundesregierung zum Klimaschutz und ihrer
Energiepolitik. Der neue Kraftwerksblock des Energiekonzerns
Vattenfall in Boxberg soll vierzig Jahre lang zusätzlich 4,4
Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr in die Luft pusten. Das
entspricht dem jährlichen Treibhausgasausstoß von 1,5 Millionen
Autos. 45 weitere Kohlekraftwerke und Erweiterungen sind derzeit in
Deutschland geplant. Die Bundesregierung fördert dies, indem sie den
Energiekonzernen die Verschmutzungsrechte zum CO2-Ausstoß schenkt.
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, die Förderung dieser
klimaschädlichen Stromerzeugung einzustellen.

"Es ist eine abenteuerliche Klimapolitik. Die Regierung
präsentiert sich als Klimaschützer, fördert aber den Klimakiller
Braunkohle", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. "Wir haben
nur noch wenige Jahre Zeit, um die schlimmsten Auswirkungen der
Klimazerstörung abzuwenden, doch Energiekonzerne wie Vattenfall
scheint das nicht zu interessieren."

Bei genauer Betrachtung ist das Kraftwerk in Boxberg auch
wirtschaftlich nicht tragbar. Müsste Vattenfall die Zertifikate für
CO2-Emmissionen auf dem freien Markt kaufen, würde sich die
Verbrennung von Braunkohle nicht lohnen. Letztlich zahlen so die
Verbraucher die Zeche für die Energiekonzerne: über den Strompreis,
die Steuern und nicht zuletzt über die Auswirkungen des Klimawandels.

"In Mauschelrunden werden zwischen Bundesregierung und
Konzern-Lobbyisten von RWE und Vattenfall Geheimpapiere hin- und
hergereicht, die das Ziel verfolgen, den Emissionshandel in
Deutschland in seiner Wirkung systematisch auszuhöhlen", erklärt
Smid. Greenpeace liegt das interne Ergebnispapier "Eckpunkte der
Zuteilung" vor. Hiernach soll die Verstromung der klimaschädlichen
Braunkohle durch die Hintertür mit einen doppelten Bonus bevorzugt
und auf Dauer festgeschrieben werden. Daneben ist Vattenfallchef Lars
Jossefson sogar Klimaschutzberater der Bundesregierung und nimmt so
direkt Einfluss auf Entscheidungen. "Bundeskanzlerin Angela Merkel
hat mit Jossefson den Bock zum Gärtner gemacht - einen
Klimaschutzberater, der sich intensiv für die klimafeindliche
Braunkohle einsetzt."

Greenpeace fordert von Bundeskanzlerin Angela Merkel, den
Treibhausgasausstoß der Bundesrepublik bis 2020 verbindlich um 40
Prozent zu senken. Der Durchbruch im Klimaschutz muss beim G8-Treffen
in Heiligendamm kommen. Das will nach eigenem Bekunden auch die
Bundeskanzlerin. Dazu passt aber weder die Energiegewinnung aus
Braunkohle, noch der Bau von 45 Kohlekraftwerken in Deutschland.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Karsten Smid
unter Tel. 040-30618-388. Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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