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DEKRA auf der AMI 2007 in Leipzig / Pkw-Generationen im Emissionsvergleich / Deutliche Fortschritte auf dem Abgassektor

Geschrieben am 13-04-2007

Stuttgart (ots) -

- Alle Schadstoffkomponenten erheblich reduziert
- Fahrzeuggewicht beeinflusst Kraftstoffverbrauch
- DEKRA gibt Tipps zum Kraftstoffsparen

"In den vergangenen Jahren haben die Pkw-Hersteller bei der
Reduzierung der Schadstoffemissionen ihrer Fahrzeuge erhebliche
Fortschritte erzielt", so das Fazit von Clemens Klinke, Vorsitzender
der DEKRA Automobil GmbH, in einem Pressegespräch zur Eröffnung der
AMI 2007 in Leipzig. Damit beschrieb Klinke das Ergebnis eines
Generationenvergleichs gängiger Fahrzeugmodelle im DEKRA Automobil
Test Center in Klettwitz. Beim Vergleich von "Alt" und "Neu"
ermittelten die Sachverständigen eine Verringerung des Ausstoßes der
Schadstoffemissionen um bis zu 99 Prozent.

Bei ihrem Generationenvergleich ließen die DEKRA Experten drei
aktuelle Fahrzeugmodelle gegen drei Exemplare aus früheren
Modelljahren antreten. Die Sachverständigen schickten einen VW Golf V
Benziner und einen Golf I aus dem Jahr 1983, eine aktuelle
Mercedes-Benz C-Klasse C 220 CDI und einen 190 D, Erstzulassung 1985,
und in der dritten Paarung einen Peugeot 207 D mit einem Peugeot 205
D von 1992 auf den Abgasprüfstand. Geprüft wurden die Fahrzeuge nach
dem derzeit gültigen "Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ), den alle
Fahrzeuge bei der Typzulassung absolvieren müssen.

Die Mess-Ergebnisse lassen deutlich die Fortschritte erkennen, die
in den vergangenen beiden Jahrzehnten bei der Schadstoffreduktion
erzielt worden sind. Ob Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid
oder Partikel: Bei allen drei Fahrzeugpaaren konnten Verbesserungen
zwischen 60 und 99 Prozent festgestellt werden. Und dies, obwohl
Motorleistung und Fahrzeuggewicht stark gestiegen sind Die getesteten
aktuellen Fahrzeuge waren zwischen 370 Kg ( 31%) und 560 Kg (69% )
schwerer als ihre älteren Vergleichsmodelle.

Dieses Mehrgewicht ist zu einem großen Teil auf die Verbesserungen
bei der Fahrzeug-Sicherheit und auf das Komfort-Angebot
zurückzuführen. Sicherheitskomponenten wie Airbags, ABS, ESP und
optimierte Crashstrukturen haben wesentlich zu einem Rückgang der
Verkehrsopfer beigetragen. So ging die Zahl der im Straßenverkehr
Getöteten seit 1991 von 11.300 um mehr als die Hälfte auf 5.094 im
Jahr 2006 zurück. An dieser positiven Entwicklung muss weiter
gearbeitet werden, um das anspruchsvolle Ziel der "Europäischen
Charta für die Straßenverkehrssicherheit" - Halbierung der Zahl der
im Straßenverkehr Getöteten bis 2010 - zu erreichen.

"Allerdings kompensiert die starke Zunahme des Fahrzeuggewichts
durch neue Sicherheitskomponenten und Komforteinbauten zu einem
großen Teil die erzielten Einsparerfolge beim Kraftstoffverbrauch und
die daran "gekoppelten" CO2-Emissionen", erläuterte Automobil Chef
Klinke. Gewichtsbereinigt verminderte sich der Kraftstoffverbrauch
und somit der CO2-Ausstoß bei den verglichenen Modellen um bis zu 28
Prozent. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass selbst die
"Schadstoffverringerer" geregelter Katalysator und Rußfilter direkt
oder indirekt zu einer Verbrauchs- und CO2- Erhöhung beitragen. Viele
auf der AMI 2007 vorgestellten Modelle zeigen, dass bei den
Fahrzeug-Herstellern an einer kontinuierlichen Verringerung des
CO2-Ausstoßes gearbeitet wird. Start-Stopp-Automatik, synthetische
Kraftstoffbeimischungen oder Biokraftstoffe, Erdgas- und
Flüssiggas-Varianten, Hybridantriebe, Energierückgewinnung,
Leichtlaufreifen und -öle sowie Aerodynamikverbesserungen sind nur
einige Beispiele. Nicht einzelne Maßnahmen, sondern eine möglichst
intelligente Kombination dieser verschiedenen Ansätze wird nach
Ansicht von Klinke Fortschritte im Klimaschutz bringen. Auch wenn der
Anteil des Straßenverkehrs nur 12% des deutschen CO2- Ausstoßes
beträgt, fordert DEKRA die Automobilindustrie auf, an der
CO2-Reduzierung weiterzuarbeiten, ohne das langfristige Ziel des
Wasserstoffantriebs aus dem Auge zu verlieren.

Allerdings ist zu bedenken, dass die von den Fahrzeug-Herstellern
vorgenommenen Maßnahmen zur CO2- Reduzierung sich kurzfristig nur
geringfügig auf den Klimahaushalt auswirken werden, da diese
Maßnahmen nur die Neuzulassungen (3,46 Mio. Fahrzeuge in 2006)
betreffen, und somit ein nennenswerter Anteil dieser Fahrzeuge erst
in einigen Jahren zu erwarten ist.

Deshalb appelliert DEKRA:

Für eine kurzfristige CO2-Reduzierung kann jeder Autofahrer etwas
tun. Es gilt, die eventuell schon vergessenen Spritsparregeln zu
beachten. Diese wirken sich nicht nur positiv auf die CO2-Bilanz
sondern auch auf die Geldbörse aus.

- Möglichst im Drehzahlbereich mit dem geringsten spezifischen
Kraftstoffverbrauch fahren
- Bei längeren Stopps den Motor abschalten
- Motor regelmäßig in einer Fachwerkstatt warten lassen
- Reifenluftdruck regelmäßig überprüfen
- Fahrtstrecken planen um Staus zu umfahren
- Energiesparseminare besuchen

Aber auch die Politiker und Kommunen sind gefordert.
Infrastrukturmaßnahmen zur Stauvermeidung und intelligente
Ampelschaltungen mit Anzeige der verbleibenden Rotphase wurden neben
steuerlichen Anreizsystemen als Beispiele genannt. Da diese Maßnahmen
alle Autos - ob alt oder neu - betreffen, ist dies sicherlich eine
sinnvolle Ergänzung zu den Herstelleraktivitäten. Damit sind
Verbrauchsreduzierungen zwischen 10 und 20% machbar, die sich positiv
auf die Klimabelastungen auswirken würden.

Originaltext: Dekra AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6647
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6647.rss2

Pressekontakt:
Lothar Nicolas
Tel. 07 11.78 61-21 22
Fax 07 11.78 61-27 00
lothar.nicolas@dekra.com


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