Rheinische Post: Erdogan bei Merkel
Geschrieben am 13-04-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Der deutsch-türkische Handel liegt auf Rekordniveau. Das ist für beide Seiten sehr erfreulich, da die Menschen voneinander profitieren. Die Türkei ist auch Partnerland auf der weltgrößten Industriemesse in Hannover. Damit wird die große Wirtschaftsleistung der Türkei gewürdigt, gleichsam globalisiert. Alle sollen weltweit wissen, was für Fortschritte das Land gemacht hat. Doch im Verhältnis zur Türkei knirscht es gewaltig. Ministerpräsident Erdogan will bei Kanzlerin Merkel neuen Schwung für die EU-Beitrittsverhandlungen einfordern. Doch an die längst überfällige Hafenöffnung für das EU-Land Zypern denkt er weniger. Erdogan geißelt die angebliche Abschottung der EU als Christenclub. Doch seine Regierung hat es verboten, dass die restaurierte armenische Heilig-Kreuz-Kirche ein Kreuz tragen darf. Der Ministerpräsident will Sorgen der Türken ansprechen, deren nach Deutschland nachziehende Ehegatten vorher Deutschkenntnisse erwerben sollen. Doch die bisherige Praxis hat ergeben, dass sich Parallelgesellschaften bilden, die hier niemand will. Erdogan will verhindern, dass die EU die Völkermord-Leugnung an den Armeniern verbietet. Da drängt sich die Frage auf, was erlaubt Recep Tayyip Erdogan?
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