Monatlich 23.000 offene Ingenieurstellen
Geschrieben am 16-04-2007 |
Düsseldorf (ots) -
- Neue IW-Studie: 48.000 Ingenieurstellen in 2006 unbesetzt - Mangel kostet jährlich 3,5 Mrd. Euro - VDI: Junge Menschen für Technik begeistern
Die aktuelle Zahl an offenen Ingenieurstellen ist auf monatlich 23.000 angestiegen. Die rund 30-prozentige Steigerung zu 2006, basierend auf den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, stellte heute VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs zum Auftakt der Hannover Messe 2007 vor. Die größten Schwierigkeiten bei der Einstellung von Ingenieur-Fachkräften gab es laut einer vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) erstellten Studie im Maschinenbau (35%), in der Elektroindustrie (31%) sowie in der Forschung & Entwicklung (30%). "Die Entwicklung der Studierendenzahlen in den Ingenieurwissenschaften geben wenig Hoffnung auf baldige Änderung. Wir müssen den Nachwuchs viel stärker für Technik begeistern, wenn wir unseren Technologiestandort nachhaltig stärken wollen", bilanzierte Fuchs die Ergebnisse. "Der tatsächliche Ingenieurmangel liegt über die Jahresbetrachtung sogar um ein vielfaches höher als die offenen Stellen. Ausgeschriebene Stellen, die nicht besetzt werden können, haben Projektausfälle zu Folge. Diese unbesetzten Ingenieurstellen tauchen auf dem Arbeitsmarkt anschließend nicht wieder auf."
In Bayern, NRW und Baden-Württemberg fehlen die meisten Ingenieure
Laut der vom VDI beauftragten Umfrage, an der mehr als 3.300 Unternehmen teilnahmen, mussten deutschlandweit im gesamten Jahr 2006 demnach sogar 48.000 Ingenieurstellen unbesetzt bleiben. In Baden-Württemberg konnten über 12.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 10.500 und Bayern mit rund 7.500 nicht zu besetzenden Ingenieurstellen. Insgesamt plant die deutsche Wirtschaft Neueinstellungen von mehr als acht Prozent für 2007. Den höchsten Bedarf meldeten die Dienstleistungsbranche Forschung & Entwicklung, der Maschinenbau und die Elektroindustrie. "Die Intensität der Forschung und Entwicklung steigt in der Wirtschaft traditionell mit wachsenden Auftragseingängen. Die gesuchten Ingenieure dieser Dienstleistungsbranche sind folglich ein Spiegelbild des aktuellen Konjunkturhochs", kommentierte Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des IW Köln, die Zahlen.
Entgangene Milliardeneinnahmen durch unfreiwillige Ingenieurvakanzen
Auf Grund der durchschnittlichen Wertschöpfung pro Erwerbstätigem einer Branche lässt sich ein gutes Bild über die entgangene volkswirtschaftliche Wertschöpfung machen. In den unternehmensnahen Dienstleistungen wurden rund 1,4 Milliarden Euro nicht realisiert, der Metall- und Elektroindustrie entgingen mehr als 800 Millionen Euro und die Maschinenbaubranche verzichtete auf über 500 Millionen Euro. "In Summe entgingen der deutschen Volkswirtschaft im vergangen Jahr rund 3,5 Milliarden Euro an Wertschöpfung einzig auf Grund der nicht-realisierten Produktivität der nicht zu besetzenden Ingenieurstellen.", erklärte Klös. "So wie es zurzeit aussieht", so der IW-Geschäftsführer weiter, "stehen den mehr als 50.000 geplanten Ingenieureinstellungen für dieses Jahr bei weitem nicht genügend qualifizierte Fachkräfte zu Verfügung. Wir können also mit ähnlichen Wertschöpfungsverlusten im kommenden Jahr rechnen".
Ingenieurrekrutierung und Auswege aus dem Ingenieurmangel
Die Mehrzahl der befragten Unternehmen (68%) investiert in Weiterbildungsmaßnahmen, um der entsprechenden Knappheit kurz- und mittelfristig vorzubeugen. Annährend jedes zweite Unternehmen (48%) rekrutiert ältere Ingenieure, und nur 15 Prozent stellt die benötigten Ingenieure aus dem Ausland ein. "Wir erkennen einen klaren Trend neben der Rekrutierung auch immer stärker in Personalbindung zu investieren", erklärte VDI-Direktor Fuchs die Umfrageergebnisse. "Offenbar sehen Unternehmen Fort- und Weiterbildung nicht länger als 'nice-to-have', sondern als strategische Investition an. Auch die Einbindung älterer Arbeitnehmer empfiehlt der VDI seit Jahren. Ich bin froh, dass sich dies nun auch in den Zahlen wieder findet".
Weitere Verbesserungen forderte Fuchs in der Bildungspolitik, die zu einer höheren Studierbereitschaft zugunsten der Ingenieur- und Naturwissenschaften führen sollten. "Junge Menschen müssen bereits im frühen Kindesalter, später in Schulen bis hin zur Berufswahl technikfreundlich begleitet werden. Und zwar von der Politik, von der Wirtschaft und von Initiativen wie SACHEN MACHEN." Erst jüngst zeigte eine Emnid-Umfrage, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung den dringendsten Handlungsbedarf für die Zukunft des Technikstandorts Deutschland in Verbesserungen des Bildungssystems sehe.
Originaltext: VDI Verein Deutscher Ingenieure Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16368 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16368.rss2
Pressekontakt: Michael Schwartz, Sven Renkel Tel.: +49 (0) 211 62 14-2 75 / 2 76 Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56 E-Mail: presse@vdi.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
64994
weitere Artikel:
- IVW 1/2007: Bauer Verlagsgruppe meldet eine verkaufte Auflage von 16,98 Millionen Exemplaren Hamburg (ots) - tv14 liegt 3,9 Prozent über Vorjahr / InTouch verzeichnet 257.169 verkaufte Exemplare / Freizeitwoche legt 8,7 Prozent zu / welt der wunder und LECKER im Plus Die Bauer Verlagsgruppe erreicht im ersten Quartal 2007 mit 38 IVW-gemeldeten Titeln eine durchschnittlich verkaufte Auflage von 16,98 Millionen Exemplaren pro Erscheinungsintervall und bestätigt erneut ihre Position als führender Zeitschriftenverlag. tv14 ist der große Gewinner unter den Programmzeitschriften und knackt erstmals die zweieinhalb-Millionen-Grenze: mehr...
- INTERSEROH und US-Stahlschrotthändler ProTrade Steel schließen Kooperationsvereinbarung Köln / Hudson (ots) - Eine strategische Allianz haben die Stahl- und Metallrecycler Interseroh AG, Köln (Deutschland), und die Gruppe um die ProTrade Steel Company Ltd., Hudson/Ohio (USA), vereinbart. Für Interseroh eröffnet sich mit der Kooperationsvereinbarung der Zutritt zu dem mit ca. 60 Millionen Jahrestonnen weltweit größten Stahlschrottmarkt USA. Für die in der ProTrade Group LLC gebündelte Recyclinggruppe um die ProTrade Steel bedeutet die Kooperation eine mögliche Stärkung der eigenen Finanzkraft zum weiteren Ausbau der Aktivitäten mehr...
- Horváth & Partners ernennt neue Partner und neuen Leiter der Horváth Akademie Stuttgart (ots) - Kai Essiger und Ingo Kipker neu im Partnerkreis / Uwe Michel Senior Partner / Ingmar Gehrke neuer Leiter der Trainingsorganisation Zum Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. April hat die Management-Beratung Horváth & Partners zwei neue Partner berufen. Durch die Ernennung von Kai Essiger, Leiter des Competence Centers "Transportation" am Standort München und Ingo Kipker, Leiter des Segments "Regionalbanken und Landesbanken" im Competence Center "Financial Industries" mit Sitz in Düsseldorf, erweitert sich der mehr...
- ActivIdentity bietet Authentifizierungslösung mit ICT DisplayCard von Innovative Card Technologies für plattformübergreifende Sicherheitslösungen für Finanzinstitute Fremont, Kalifornien und Los Angeles (ots/PRNewswire) - - Neue Authentifizierungslösung bedient alle Transaktionstypen und alle Zugriffsarten durch die Kombination des Authentifizierungsservers 4TRESS(TM) von ActivIdentity mit der DisplayCard für einmalige Passwörter von Innovative Card Technologies ActivIdentity Inc.(Nasdaq: ACTI), ein führender Anbieter von Lösungen zur Sicherung digitaler Identitäten, meldete heute eine Reseller-Vereinbarung mit Innovative Card (InCard) Technologies, Inc. (Nasdaq: INVC), den Entwicklern der ICT DisplayCard mehr...
- VKU: Kommunale Daseinsvorsorge in der Wasserwirtschaft schafft Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger! Berlin (ots) - "Die kommunale Verantwortung und die Möglichkeit der Kommunen zur Aufgabendurchführung durch eigene Unternehmen, das ist das Modell der Daseinsvorsorge im Bereich der Wasserver- und der Abwasserentsorgung, das in Deutschland den größten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger ermöglicht", sagte Dr. Andreas Schirmer, Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), heute auf dem 1. Zukunftskongress des DStGB in Bonn. Wasser und Abwasser sind selbst im Spektrum der Leistungen der Daseinsvorsorge noch besonders mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|