11.10.2005 - Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, Rudolf Anzinger hat heute, 11. Oktober 2005, zusammen mit Frau Dr. Kunstmann, Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, den XENOS-Preis zur Förderung von Achtung und Toleranz gegenüber Menschen unterschiedlicher Kulturen, Ethnien, Rassen und Religionen in der betrieblichen Praxis verliehen.
Gewinner des mit 200.000 Euro dotierten Preises ist das Deutsche Jugendinstitut e. V. für den Projektansatz 'Förderung der Selbsthilfe von Ausbildungsbetrieben zur Analyse und Verbesserung der interkulturellen Zusammenarbeit unter Auszubildenden'. Das Projekt will Ausbildungsbetriebe befähigen, Betriebsanalysen durchzuführen, die ihnen Aufschluss über die Entwicklung einer guten interkulturellen Zusammenarbeit unter Auszubildenden geben.
Mit der Ausschreibung des XENOS-Preises haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall Hochschulen sowie Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich der angewandten (Politik-)Forschung angeregt, neue Strategien für Betriebe zur Förderung von Diversity-Ansätzen und Interkulturalität zu entwickeln. Ziel des Wettbewerbs ist es, den Wissenschafts-Praxis-Transfer zu fördern, um kleineren und mittleren Untenehmen (KMU) neue Handlungsoptionen zu eröffnen und die Beschäftigten effektiver in die betrieblichen Abläufe einzubinden.
Der Gewinner des XENOS-Preises wurde von einer Jury mit Experten aus Wissenschaft, der Sozialpartner, des Bündnisses für Demokratie und Toleranz sowie des BMWA ermittelt.
Den 2. Preis erhielt das Arpos Institut e. V. für den Projektvorschlag 'Aktivierung für eine attraktive demokratische Kultur'. Ein in ostdeutschen Kleinstädten erprobter Ansatz soll auf Betriebe übertragen werden.
Platz 3 ging an den Lehrstuhl für Marketing der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Dresden für den Projektvorschlag 'Interkulturelle Kompetenz - Implementierung eines Informationsportals zur Sensibilisierung für interkulturelle Zusammenarbeit in KMU'. Dabei sollen Erfahrungen, die von Beschäftigten im Ausland, bzw. in interkulturellen Teams gewonnen wurden, für andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erschlossen werden.
Die Bedeutung des XENOS-Preises bestehe nicht nur in der Vorbeugung von fremdenfeindlichen Tendenzen, betonte Frau Prof. Dr. Süßmuth in ihrer Festrede. Vielmehr ginge es darum, Migrantinnen und Migranten, die in Deutschland leben, in die Gesellschaft aufzunehmen und zu integrieren. Dies bedeutet, bei den Stärken der Menschen anzusetzen und insbesondere ihre Potenziale und Kapazitäten zu fördern.
Das aus dem Europäischen Sozialfonds geförderte Bundesprogramm 'XENOS - Leben und Arbeiten in Vielfalt' zielt darauf ab, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft nachhaltig entgegenzuwirken. XENOS verknüpft an der Schnittstelle von Schule, Ausbildung und Arbeitswelt arbeitsmarktpolitische Maßnahmen mit Aktivitäten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und zur Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ist als Programmverwaltungsbehörde und als Nationale Koordinierungsstelle für die Umsetzung verantwortlich.
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