Größere TV-Programmvielfalt: Am Hochrhein und am südlichen Oberrhein wird im Juli auf DVB-T umgestellt
Geschrieben am 19-04-2007 |
Stuttgart (ots) - Digitales Antennenfernsehen verbreitet ab 10. Juli 2007 elf öffentlich-rechtliche Programme / Bessere Bild- und Tonqualität / Umfasssender Infoservice zum Start
Nachdem der SWR und das ZDF im vergangenen Jahr im Großraum Stuttgart, dem Raum Rhein-Neckar/Vorderpfalz und im Großraum Kaiserslautern vom analogen auf das digitale Antennenfernsehen umgerüstet haben, werden ab Juli 2007 auch die Fernsehzuschauer im Südwesten Baden-Württembergs an den technischen Fortschritt angeschlossen und via Antenne mit digitalen Fernsehsignalen versorgt. Der neue Standard DVB-T (Digital Video Broadcasting - Terrestrial) ermöglicht es, über die bisher genutzten Kanäle mehr Programme auszustrahlen - in besserer Bild- und Tonqualität. Für die Fernsehzuschauer in Teilgebieten entlang des Hochrheins, der oberrheinischen Tiefebene (einschließlich Freiburg) und des mittleren Schwarzwalds heißt das: Nach Kauf eines DVB-T-Empfangsgerätes, einer so genannten Set-Top-Box, können sie ab 10. Juli über Zimmer- oder Hausantenne elf statt wie bisher drei öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme empfangen: Das Erste, ZDF, Phoenix, ARTE, 3sat, EinsPlus, die dritten Programme SWR Fernsehen, hr-fernsehen, Bayerisches Fernsehen und WDR Fernsehen sowie im zeitlichen Wechsel KI.KA und ZDFdokukanal. Zum Angebot gehört zudem der MHP-Datendienst (Multimedia Home Platform) ZDFdigitext, der unter anderem Programminformationen bietet. Die kommerziellen Sender beteiligen sich im Südwesten zur Zeit nicht an DVB-T und sind deshalb nicht in den Programmbouquets vertreten. Wer seine Fernsehprogramme bereits über Kabel- oder Satellit empfängt, ist von der Umstellung nicht betroffen. Auch für die Radiohörer ändert sich nichts.
Bei günstigen Bedingungen reicht zum Empfang der DVB-T-Signale neben der Set-Top-Box oftmals eine Zimmerantenne für den Empfang aus. Darüber hinaus bietet DVB-T den großen Vorteil, dass in den Kernbereichen der Versorgungsgebiete ein portabler und teilweise mobiler Empfang möglich ist. So können Fernsehprogramme auch mit tragbaren Fernsehgeräten, DVB-T-Karten oder -Sticks für Laptop/PC und in Zukunft auch auf Handhelds empfangen werden - zum Beispiel im Garten, im Schwimmbad oder unterwegs. Auch Kabel- und Satellitennutzer können für ihre Zweit- und Drittgeräte von dem neuen digital-terrestrischen System profitieren.
Ab dem 10. Juli 2007 werden die Sender Hochrhein (ca. 5 Kilometer nördlich von Bad Säckingen), Freiburg (Totenkopf auf dem Kaiserstuhl) und Brandenkopf (ca. 6 Kilometer nördlich von Hausach) ausschließlich digitale Programmsignale verbreiten. Zeitgleich endet an diesen drei Grundnetzsendern, am Sender Freiburg/Stadt sowie an zahlreichen Füllsendern die analog-terrestrische Verbreitung der Programme Das Erste, ZDF und SWR Fernsehen. Für die Zuschauer heißt das: Wer im Versorgungsgebiet wohnt und die Programme bisher über eine herkömmliche Dach- oder Zimmerantenne empfängt, benötigt ab dem 10. Juli zum TV-Empfang ein Zusatzgerät. Diese Set-Top-Box wird - wie ein Videorekorder - zwischen Antenne und herkömmlichem Fernseher angeschlossen und ist im Handel zu einem Preis ab ca. 50 Euro erhältlich.
Der Südwestrundfunk (SWR) und das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) bieten einen umfassenden Informationsservice zum Start des digitalen Antennenfernsehens an: Zuschauer können sich unter wwww.ueberallfernsehen.de, unter www.swr.de/dvb-t oder unter www.unternehmen.zdf.de im Internet über den Stand der Umstellung im Südwesten informieren. Ab Mai finden sie dort auch ein Datentool, das ihnen mittels eingegebener Postleitzahl die Empfangsmöglichkeiten von DVB-T in ihrem Wohnort zeigt. Daneben sind ab 4. Juni montags bis freitags von 11 Uhr bis 19 Uhr Anfragen über die Hotline 01803-929800 (9 ct/min) möglich. Auch im Videotext-Angebot des SWR Fernsehens ist auf Seite 391 sowie im ZDFtext auf Seite 479 das Wichtigste nachzulesen. In den SWR-Hörfunkprogrammen und im SWR Fernsehen wird es begleitend Hintergrundberichte und Expertengespräche geben. Ergänzend wird in den betroffenen Kanälen eine Laufschrift auf dem Bildschirmen eingeblendet. Kundenberatungen bieten auch der Elektrofachhandel und die Verbraucherverbände an.
Nachdem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz im Jahr 2005 die politischen Weichen für den Ausbau des digitalen Antennenfernsehens gestellt worden sind, arbeiten ZDF, SWR, die Landesanstalt für Kommunikation in Baden-Württemberg (LfK) und die Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Rheinland-Pfalz (LMK) sowie T-Systems als Netzbetreiber bei der Einführung von DVB-T im Südwesten eng zusammen. "DVB-T ist für uns mehr als ein rundfunkstaatlicher Auftrag, denn wir möchten für alle Zuschauer sicherstellen, dass sie unsere Fernsehprogramme digital empfangen können - ganz unabhängig vom Vertriebsweg", beschreibt Manfred Königsberger, Leiter Programmverbreitung und Sendertechnik beim SWR, die Herausforderung des Projekts. Und Eckhard Matzel, Leiter der Programmverbreitung beim ZDF, ergänzt: "Das Antennenfernsehen erlebt nach unseren bisherigen bundesweiten Erfahrungen mit DVB-T eine Renaissance, denn der örtlich ungebundene Empfang tritt neben den stationären und bietet den Zuschauern neue Nutzungsmöglichkeiten."
Schrittweise wird der weitere Ausbau von DVB-T in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erfolgen. Im Spätherbst 2007 werden in Baden-Württemberg die Sender an den Standorten Ulm, Raichberg, Ravensburg, Donaueschingen und Baden-Baden sowie in Rheinland-Pfalz die Sender an den Standorten Donnersberg und Kettrichhof auf DVB-T umgestellt. Bis Jahresende 2008 sollen nach den Vorstellungen von ARD und ZDF etwa 90 Prozent der Haushalte in Deutschland über den Dachantennenempfang mit DVB-T versorgt sein. Damit würde der vom Gesetzgeber vorgeschriebene Endzeitpunkt für die Digitalisierung des Rundfunks im Jahr 2010 deutlich unterschritten.
Ausführliche Hintergrundinformationen zu DVB-T sowie begriffliche Erklärungen finden Sie im Internet unter www.ueberallfernsehen.de.
Fotos in Download-Qualität finden sich bei Suchworteingabe "DVB-T" unter: www.ARD-foto.de
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Valentin Nann, Telefon 0711/929-1103, E-Mail: valentin.nann@swr.de.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
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