53. Urologenkongress NRW in Köln / Neues Medikament gegen Nierenkrebs vorgestellt

Köln (ots) - Rund 200 Referenten und eine Industrieausstellung von
über 60 Herstellern informierten auf dem 53. Kongress der
Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie über aktuelle
medizinische Entwicklungen rund um Harnorgane, Niere und Prostata.
Schwerpunkte der Fachtagung in der Kölnmesse bildeten Diagnosen
verschiedener Krankheitsbilder, der Einsatz von Operationsrobotern
sowie die Vorstellung eines neuen Wirkstoffes gegen Nierenkrebs.

Rund 12.000 Menschen erkranken nach Angaben des Deutschen
Krebsforschungszentrum Heidelberg jedes Jahr neu am
Nierenzellkarzinom (NKZ). Solange sich keine Metastasen bilden, ist
die Überlebensprognose dieser Krebsart günstig. Im fortgeschrittenen
Stadium jedoch lässt sich ein Nierenkarzinom extrem schwierig
behandeln. Heute gibt es auch in diesen Fällen neue Hoffnung: "Mit
den sogenannten Kinasehemmern verfügen wir erstmals über eine
wirksame Behandlungstherapie für metastasierte Nierenkarzinome", sagt
Tagungspräsident Prof. Dr. Josef Hannapel, Urologischer Chefarzt am
Kölner Heilig Geist-Krankenhaus.

Die in den USA entwickelten und seit Ende 2006 in Deutschland
verfügbaren Medikamente basieren auf einem völlig neuen Wirkprinzip.
Dabei wird die Neubildung von Gefäßen im Tumorgewebe verhindert, der
Tumor also quasi ausgehungert. Erste Studien zeigen Ansprechraten,
die doppelt so hoch sind wie die beste bisher bekannte Therapie und
eine messbare Lebensverlängerung. "Gerade weil der metastasierte
Nierenkrebs auch vergleichsweise junge Menschen mitten im Leben
trifft, stellt der Wirkstoff einen echten Durchbruch auf diesem
bisher eher hoffnungslosen Feld dar", verdeutlicht Hannapel.

Auf dem Urologenkongress erfuhren die Teilnehmer mehr über den
Stellenwert der neuen Substanzen im Vergleich zu den bisherigen
Methoden. Auch Nebenwirkungen und Therapiekosten von immerhin rund
3.000 Euro im Monat wurden kritisch beleuchtet. "Zusammenfassend ist
festzustellen, dass wir mit den Kinasehemmern auf einem bisher
hoffnungslosen Gebiet ein offenbar wirksames Mittel hinzugewonnen
haben", so Prof. Hannapel.

Weitere Informationen unter www.hgk-koeln.de

Originaltext: Heilig Geist-Krankenhaus
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