Neues Deutschland: Deutsche U-Boote für Pakistan
Geschrieben am 20-04-2007 |
Berlin (ots) - Ein deutsches Lieferkonsortium verhandelt derzeit mit der pakistanischen Marine "über die Konstruktion und die Lieferung von drei Materialpaketen zum Bau von drei U-Booten mit Brennstoffzellentechnologie". Das geht aus einem vertraulichen Dokument des Bundesfinanzministeriums hervor, das der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Neues Deutschland" vorliegt. Die Bundesregierung ist bereit, für das Vorhaben mit gut einer Milliarde Euro zu haften. An dem Projekt, mit dem abermals der Grundsatz, keine Waffen in Spannungsgebiete zu liefern, unterlaufen wird, sind auch die USA und Großbritannien beteiligt. Mit einem Auftrag aus Pakistan "würde der deutsche Exporteur in die Lage versetzt, die aktuelle Entwicklungserfolge in der Technik der U-Bootfertigung, speziell in der Brennstoffzellentechnologie zu festigen und langfristig zu sichern. Hinzu kommen die entsprechenden Beschäftigungswirkungen bei den kleinen und mittleren Zulieferern in ganz Deutschland", behauptet die Regierung, ohne das mit Zahlen zu belegen. Wichtig sei zudem, die "Chance auf künftige Aufträge, da die pakistanische Marine angabegemäß an einer langfristigen strategischen Partnerschaft interessiert ist". Otfried Nasdauer, Chef des Berliner Informationszentrums für transatlantische Sicherheit, machte gegenüber "Neues Deutschland" auf die lange Tradition deutsch-pakistanischer Rüstungszusammenarbeit aufmerksam. Das aktuelle Vorhaben hält er für extrem gefährlich, unter anderem deshalb, weil Deutschland damit Pakistan "die Möglichkeit eröffnet, im gesamten Indischen Ozean militärisch handlungsfähig zu sein".
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