Dieter Jahn wird Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker
Frankfurt, d. 11. Oktober 2005 - Professor Dr. Dieter Jahn, Leiter des Globalen Kompetenzzentrums Hochschulbeziehungen und Forschungsplanung der BASF-Gruppe, wird neuer Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Er tritt sein Amt, das auf zwei Jahre begrenzt ist, am 1. Januar 2006 an. Der scheidende Präsident, Professor Dr. Henning Hopf, TU Braunschweig, wird 2006/2007 neben Professor Dr. Annette G. Beck-Sickinger, Universität Leipzig, stellvertretender Präsident der GDCh werden.
Dieter Jahn, der seit 1977 Mitglied der GDCh ist, wurde 2004 in den GDCh-Vorstand gewählt und war im laufenden Jahr bereits stellvertretender GDCh-Präsident. Auch in seiner neuen Funktion wird er sich vor allem dafür einsetzen, die Qualität und Attraktivität des Chemie-Forschungsstandortes Deutschland zu erhalten und auszubauen. Er möchte an der Spitze der GDCh an der Mitgestaltung von innovationsfördernden Rahmenbedingen und von effizienten Strukturen der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Wirtschaft mitwirken und die internationale Vernetzung von Forschung und Lehre vorantreiben.
Jahn wurde 1951 in Neresheim/Ostalbkreis geboren und nahm 1970 das Studium der Chemie an der Universität Stuttgart auf, das er 1978 bei Professor Dr. Franz Effenberger mit seiner Promotionsarbeit über Radikalkationen von Alkylbenzolen abschloss. Er trat 1979 als Laborleiter in die Forschungsgruppe Herbizide der Abteilung Pflanzenschutz der BASF ein, übernahm 1986 die Leitung der Forschungsgruppe Biotechnologie für Pflanzenschutz und 1988 als Prokurist die Leitung der Naturwissenschaftlichen Berufsbildung der BASF AG. 1992 wurde er zum Abteilungsdirektor der Abteilung Biotechnologie der BASF-Gruppe ernannt. Die Leitung der Abteilung Forschungsplanung der BASF-Gruppe übernahm er 1996, seit 2000 ist er Leiter des Globalen Kompetenzzentrums Hochschulbeziehungen und Forschungsplanung der BASF-Gruppe. Zudem ist er seit 2001 Mitglied im Beirat der BASF Venture Capital GmbH. Jahn nimmt zudem zahlreiche Tätigkeiten und Funktionen an Hochschulen, in Beratungsgremien, Juries und Initiativkreisen wahr. So ist er beispielsweise Mitglied im Hochschulrat der Universität Konstanz und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Wagniskapital der Kanzlerinitiative 'Partner für Innovationen'. Jahn ist mit einer Chemielehrerin verheiratet und hat zwei Kinder.
Annette Beck-Sickinger, ebenfalls seit 2004 Vorstandsmitglied der GDCh, gehört 2006 erstmals dem GDCh-Präsidium an. Sie ist Direktorin des Instituts für Biochemie an der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig. Ihre Forschungsschwerpunkte im Bereich der biochemischen und bioorganischen Forschung sind Ligand-Rezeptor-Wechselwirkungen von Neuropeptiden, Signaltransduktion, Proteinexpression und Carrier-Peptide für den selektiven Wirkstofftransport. Beck-Sickinger hat in Tübingen Chemie und Biologie studiert (Promotion in Organischer Chemie 1989). Bevor sie 1999 den Ruf nach Leipzig annahm, hatte sie eine Assistenzprofessur an der ETH Zürich inne. Sie will über die GDCh u.a. erreichen, der Öffentlichkeit die Freude und Faszination der Chemie nahe zu bringen und damit die Akzeptanz der Chemie signifikant zu erhöhen.
Henning Hopf, 1940 in Wildeshausen bei Oldenburg geboren, hat seit 1979 den Lehrstuhl für Organische Chemie an der TU Braunschweig inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Kohlenwasserstoffchemie: Aromaten, Cyclophane, Polyalkene, Allene, Alkine und Reaktionsmechanismen von Pyrolysereaktionen. Seit 1964 ist er GDCh-Mitglied, 2000 wurde er in den GDCh-Vorstand gewählt. Mit seinen zahlreichen Ehrungen gehört er zu den renommiertesten Chemikern Deutschlands.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker ist mit über 27000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis. Die GDCh unterstützt die Schaffung von Netzwerken, die transdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit und die kontinuierliche Ausbildung und Fortbildung in Schule, Hochschule und im beruflichen Umfeld. Die GDCh hat 25 Fachgruppen und Sektionen sowie 62 Ortsverbände.
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