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BDZV-Präsident Heinen ermahnt Politik und Behörden zum sensiblen Umgang mit der Freiheit der Presse / Geburtstagsempfang für Alfred Neven DuMont in Berlin

Geschrieben am 23-04-2007

Berlin (ots) - Vor einer um sich greifenden Gedankenlosigkeit in
Teilen der Politik und in Behörden, wenn es darum gehe, die
Strafverfolgungsinteressen des Staates und den Bestand der
Pressefreiheit gegeneinander abzuwägen, hat der Präsident des
Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen,
heute in Berlin gewarnt. Die Presse fordere keine sachfremden
Privilegien und schon gar keine rechtsfreien Räume, versicherte
Heinen anlässlich des Geburtstagsempfangs des BDZV für den Kölner
Verleger Professor Alfred Neven DuMont, zugleich Ehrenmitglied im
Präsidium der Verlegerorganisation. Kernaufgabe der Redaktionen sei
es jedoch, die Arbeit staatlicher wie nicht staatlicher Institutionen
zu kontrollieren und eventuelles Fehlverhalten aufzudecken. "Wer das
Vertrauen unserer Informanten in die Verschwiegenheit unserer
Mitarbeiter gefährdet, zerstört unsere Arbeitsgrundlage", warnte
Heinen.

Alfred Neven DuMont sei ein Publizist und Unternehmer "im großen
Stil", würdigte Heinen den Jubilar, der am 29. März 2007 sein 80.
Lebensjahr vollendet hat. Die Zeitungstitel seines Unternehmens seien
wirtschaftlich gesund - eine unabdingbare Voraussetzung für
Unabhängigkeit und Qualität der Redaktionen. Nevens lebenslanges
Interesse an der Aussöhnung mit Israel und an der Schaffung der
Voraussetzungen für dauerhaften Frieden habe jüngst mit einer
Beteiligung seiner Verlagsgruppe an dem israelischen Zeitungshaus
Haaretz "wohl seinen schönsten Lohn erhalten". Beim Rückblick auf die
Tätigkeit Nevens für die Zeitungsverleger wies Heinen darauf hin,
dass der Jubilar sein Amt angetreten habe, als es um eine der
wichtigsten medienpolitischen Diskussionen der bundesrepublikanischen
Geschichte ging. Mit Plänen, die innere Organisationsfreiheit der
Zeitungsverlage durch ein Presserechtsrahmengesetz oder später durch
einen von Teilen der sozialliberalen Koalition geforderten
Tarifvertrag zu beschneiden, seien in den 70er Jahren die
Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit der deutschen Zeitungshäuser
aufs Spiel gesetzt worden. Neven habe, zunächst als Mitglied des
Präsidiums, später als BDZV-Präsident, "größten Schaden von den
Zeitungen abwenden können".

Die wichtigste unternehmerische und publizistische Herausforderung
der nächsten Jahre liege, führte der BDZV-Präsident weiter aus, in
der Ausrichtung der Branche auf eine moderne, zunehmend von
elektronischen Verbreitungswegen geprägte Medienwelt. Es gelte,
Qualitätsjournalismus auf einer wachsenden Zahl von Kanälen zu den
Lesern zu bringen, professionelle Standards aufrecht zu erhalten und
zugleich ein immer höheres Tempo mitzugehen. In der mittelständisch
geprägten Zeitungsbranche geschehe der zügige Ausbau elektronischer
Angebote vielfach in Kooperation mehrerer Häuser. Hierbei dürften
keine überzogenen wettbewerbsrechtlichen Schranken die Branche
behindern. "Es muss angesichts dramatischer struktureller
Veränderungen möglich sein, durch sinnvolle Kooperationen, aber auch
durch Fusionen zu angemessenen und leistungsfähigen Betriebsgrößen zu
kommen", sagte Heinen. Politik und Verlagsbranche seien gleichermaßen
gefordert, ohne voreilige Festlegungen eine sachgerechte und Vielfalt
sicherende Fortentwicklung des Pressefusionsrechts zu diskutieren.

Professor Alfred Neven DuMont ist Ehrenmitglied des
BDZV-Präsidiums und Herausgeber der Zeitungen "Kölner
Stadt-Anzeiger", "Express" (Köln), "Mitteldeutsche Zeitung" (Halle)
sowie "Frankfurter Rundschau. Als 28-Jähriger nahm er die Tätigkeit
im elterlichen Verlagshaus auf, an dessen Spitze er heute in der
elften Generation steht. 1957 wurde er Herausgeber der
Kulturzeitschrift "Magnum", drei Jahre später Herausgeber des "Kölner
Stadt-Anzeigers". 1964 gründete Alfred Neven DuMont die
Boulevardzeitung "Express". Nach dem Tod seines Vaters Dr. Kurt Neven
DuMont wurde er alleiniger Herausgeber von "Kölner Stadt-Anzeiger"
und "Express". Den Vorsitz der Geschäftsführung des Verlags führte
Alfred Neven DuMont bis Mai 1991; seither steht er an der Spitze des
Aufsichtsrats.

Über das erfolgreiche Wirken im eigenen Unternehmen hinaus setzte
sich der Verleger viele Jahre mit großem Engagement für die
gemeinsamen Belange der deutschen Zeitungsverleger ein. 1970 wurde er
in das Präsidium des BDZV berufen, zehn Jahre später wählte ihn die
Delegiertenversammlung zum Präsidenten. An der Spitze des BDZV trat
Neven DuMont vor allem für die Erhaltung der Pressevielfalt und die
Sicherung der publizistischen Funktion des Verlegers ein. In
Anerkennung seines erfolgreichen und vielfältigen Engagements im
Präsidentenamt, das er bis 1984 ausübte, wurde er zum Ehrenmitglied
des BDZV-Präsidiums ernannt. Außerdem ist er langjähriges Mitglied im
Vorstand des Zeitungsverleger Verbands Nordrhein-Westfalen. Seine
Verdienste um die deutsche Presse sind vielfach gewürdigt worden,
unter anderem mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der
Bundesrepublik mit Stern. Im Oktober 2001 wurde ihm von der
Universität Halle eine Honorarprofessur für Medienpolitik und
Ökonomie verliehen. Wenige Monate zuvor hatte ihn die Stadt Köln zum
Ehrenbürger ernannt.

Originaltext: BDZV - Bundesverb. Dt. Zeitungsverleger
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6936
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6936.rss2

Pressekontakt:
Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de


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