Zitate aus der Sendung "Das Opfer und der Terrorist - Michael Buback im Gespräch mit Peter-Jürgen Boock"
Geschrieben am 25-04-2007 |
Hamburg (ots) - Sendetermin: Mittwoch, 25. April, 21.45 Uhr, Das Erste
Michael Buback auf die Frage, warum es so wichtig sei zu beantworten, wer von der RAF auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback - seinen Vater - geschossen hat:
"Es ist so ein gravierendes und großes Verbrechen und ein so großer Verlust, dass wir es nicht hinnehmen können, dass man das pauschal von einem Team übernommen sieht. Das ist so gewichtig, und darum möchte man möglichst genau wissen, um schließlich Ruhe zu finden, einen Weg zu einem inneren Frieden finden, wer wirklich der Schütze war - das ist schon eine besondere Tat."
Michael Buback auf die Frage, warum er sich auf ein Gespräch mit Peter-Jürgen Boock eingelassen habe:
"Die Ermittlungsergebnisse, die mir bislang vorlagen, waren unbefriedigend. Ich hatte nur erklärt, ich möchte etwas erfahren, und dann rief Herr Boock an, und dann kann ich den Hörer nicht auflegen und kann sagen 'Ich möchte nicht mit einem früheren Terroristen reden', weil es mir einfach wichtig ist."
Michael Buback über die erste Kontaktaufnahme Peter-Jürgen Boocks:
"Es war natürlich eine für mich fast gespenstische Situation. Ich bin von einer Gastprofessur in Neuseeland zurückgekehrt, ich hatte innerhalb von zwei Tagen 12 Stunden Zeitunterschied hinzunehmen, und dann ist am Abend plötzlich dieses Telefonat. Ich habe, glaube ich, am Anfang auch gestammelt, weil mir das so ungewöhnlich war. Ich wusste kaum, was ich sagen wollte, aber es war eine so besondere Situation, aber ich dachte: Es ist nun wirklich die Chance."
Peter-Jürgen Boock zu den Gefühlen, jetzt Michael Buback gegenüberzusitzen:
"Es tut mir unendlich leid, was geschehen ist. Allein ich weiß, ich kann es nicht rückgängig machen"
Michael Buback zu Zeugenaussagen, eine Frau (Verena Becker?) habe auf dem Motorrad gesessen, möglicherweise geschossen:
"Ich bitte um eine vernünftige Erklärung, warum diese wichtigen Zeugenaussagen nicht im Urteil sind. Wenn ich da keine zufriedenstellende Auskunft bekomme, bricht für mich eine Welt zusammen".
Michael Buback zur Kritik von anderen Opfer-Angehörigen zur Teilnahme am Gespräch mit Peter-Jürgen Boock:
"Es ist mir wichtig, das herauszufinden, und ich muss dabei auch schwierige und ungewöhnliche Wege gehen, wenn ich das wissen will. Und ich meine, dass es gut war, dass ich es getan habe, und ich hoffe, dass angesichts der Dinge, die sich jetzt ergeben, dass auch diejenigen, die daran gezweifelt haben, dass es ein guter Weg ist ... oder die mich jetzt vielleicht verspotten oder beschimpfen werden, dieses Risiko muss ich eingehen. Ich will eine bestimmte Information und ich bin dieser Information jetzt näher. Ich weiß natürlich immer noch nicht, wer jetzt wirklich geschossen hat, aber ich habe jetzt einfach die Hoffnung, durch die Bewegung, die eingetreten ist, dass wir das erfahren."
Peter-Jürgen Boock zur Frage, wie er mit seiner Schuld lebe:
"Ich glaube nicht, dass es da einen Schlusspunkt geben kann. Es ist noch jeden Tag die Auseinandersetzung auch mit mir selber: Wie konntest du dahin kommen, wie konntest du soweit gehen, wie konntest du solche Dinge tun? Es ist ein Zwiespalt auch in mir. Weil ich weiß, warum ich beteiligt war. Ich weiß, was ich getan habe, das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, natürlich ist da inzwischen eine sehr große Distanz dazu da. Dass ich dieser Mensch einmal war und dass ich bereit war, soweit zu gehen, das steht fest, da komme ich nicht drumrum, und insofern ist es noch täglich auch die Auseinandersetzung mit mir selber, ohne dass ich glaube, dass das je beendet sein wird".
Pressefotos zu der Sendung finden Sie unter www.ard-foto.de, Passwort über NDR Fotoredaktion (Tel.: 040/4156-2306).
25. April 2007
Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6561 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6561.rss2
Pressekontakt: NDR Norddeutscher Rundfunk NDR Presse und Information Telefon: 040 / 4156 - 2300 Fax: 040 / 4156 - 2199
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
66965
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: Bütikofer: EnBW-Chef Claassen hält nicht Wort: "Chuzpe statt Verlässlichkeit" Stuttgart (ots) - Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer hat die Kritik von EnBW-Chef Utz Claassen zurückgewiesen, der der Politik die Schuld an den hohen Strompreisen in Deutschland gibt. In einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten (Donnerstag) sagte Bütikofer: "Claassen galt mal in politischen Kreisen als Energiemanager, der zu seinem Wort steht. Das ist lange her. Jetzt ersetzt er Verlässlichkeit durch Chuzpe." So lange ein so wesentlicher Teil der Energiekosten an den überhöhten Durchleitungsgebühren liege, "die dieses Energieoligopol mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Bonn-Berlin-Gesetz / CSU-Politiker Uhl will mehr Ministerien in Berlin Halle (ots) - Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl, plädiert für eine weitere Konzentration von Ministerien in Berlin bis hin zu einem möglichen Komplettumzug. "Ich gehe davon aus, dass im Laufe der Jahre ein weiterer Umzug stattfinden wird", sagte der CSU-Politiker der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe). "Man kann nachgeordnete Behörden in Bonn ansiedeln, aber nicht die Ministerien. Ministerien, die permanent Kontakt haben zum Parlament, sollten nicht im Flugzeug mehr...
- Tag des geistigen Eigentums - Leistung der Pflanzenzüchter muss sich lohnen! Düsseldorf (ots) - Saatgutunternehmen investieren viel Zeit, Geld und Know-how in die Forschung und in die Entwicklung neuer Sorten. Damit sich die Arbeit auch in Zukunft lohnt, machen die Pflanzenzuchtunternehmen auf den Tag des geistigen Eigentums am 26. April 2007 aufmerksam. In vielen Branchen spielen Schutzrechte eine wichtige Rolle. Ihre Einhaltung zeigt den Respekt vor der schöpferischen Leistung der Personen und Unternehmen. Für Ursula Lüttmer-Ouazane, Geschäftsführerin des Saatgutunternehmens Monsanto in Düsseldorf ist der Schutz mehr...
- Eichhorn: Alkoholverbot für Fahranfänger schützt alle Verkehrsteilnehmer Berlin (ots) - Anlässlich der Einbringung des Gesetzentwurfes der Bundesregierung zum Alkoholverbot für Fahranfänger erklärt die Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn MdB: Alkohol am Steuer ist neben überhöhter Geschwindigkeit eine der Hauptunfallursachen. Im Jahr 2005 ereigneten sich in Deutschland 22.004 Unfälle mit Personenschaden, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter unter Alkoholeinfluss stand. 603 Verkehrsteilnehmer starben bei diesen Unfällen. Wenn bei Fahranfängern Unerfahrenheit in der Fahrzeugbeherrschung mehr...
- Der Tagesspiegel: SPD uneins über Ethikrats-Vorstoß zu Organspenden Berlin (ots) - In der SPD hat der Vorstoß des Nationalen Ethikrats zu einer gesetzlichen Neuregelung für mehr Organspenden unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Der Gesundheitspolitiker Wolfgang Wodarg (SPD) warnte vor dem Eindruck, die Menschen mit der empfohlenen Einschränkung des Selbstbestimmungsrechts "austricksen" zu wollen. Mehr Spenderorgane erhalte man nur, wenn jeder wisse, dass damit kein Missbrauch betrieben werde, sagte er dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Die SPD-Gesundheitspolitikerin Carola Reimann mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|