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Start einer der weltweit größten Studien zu genetischen Ursachen von Volkskrankheiten in Deutschland

Geschrieben am 26-04-2007

Bonn (ots) - Das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN) gab heute
den Beginn eines der weltweit größten Forschungsprojekte zur
Untersuchung von krankheitsauslösenden genetischen Veränderungen in
Deutschland bekannt. Wissenschaftler wollen die genetische
Information von bis zu 25.000 Patienten und Kontrollpersonen mithilfe
von DNA-Chips der Firmen Affymetrix und Illumina untersuchen. Ziel
ist es, die genetischen Ursachen von 25 Krankheiten, unter anderem
mehreren Zivilisationskrankheiten, Epilepsie, Parkinson, Alzheimer,
Herzerkrankungen und Malaria, besser zu verstehen. Die Forscher
vergleichen die Daten von Patienten mit denen gesunder Probanden, um
genetische Variationen und Unterschiede zu identifizieren, die mit
den Krankheiten verbunden sind. "Jeder einzelne Teilnehmer dieser
Studie wird auf mehrere hunderttausend genetische Details hin
untersucht", erläutert Professor Max Baur von der Universität Bonn.
"Wir bekommen so über 20 Milliarden Einzeldaten. Dies ist der
Einstieg in eine neue Welt der Genetik, die zu der Entwicklung
besserer Behandlungsmöglichkeiten führen wird", fügt Professor Peter
Nürnberg, Koordinator der Genotypisierungsplattform des NGFN hinzu.

Das NGFN nutzt die Affymetrix Technologie, um die genetische
Information von mehr als 17.000 Menschen zu analysieren. Zusätzliche
8.000 Personen werden mit den DNA-Chips der Firma Illumina
untersucht. Die DNA-Chips der Firmen Affymetrix (SNP 5.0 und 6.0,
sobald auf dem Markt) und Illumina (HumanCNV370-Duo, HumanHap300-Duo
and HumanHap550), können ein großes Spektrum an genetischen Varianten
detektieren und so die Zusammenhänge zwischen Genetik und Gesundheit
auf der Ebene des gesamten menschlichen Erbguts analysieren. Mit
beiden Systemen lassen sich mehr als 500.000 Veränderungen von
einzelnen Buchstaben im Text des genetischen Bauplans (sogenannter
single nucleotide polymorphism, SNP) nachweisen, aber auch andere
genetische Unterschiede, darunter Variationen in der Anzahl von
Genkopien. Erst in den letzten Jahren offenbarte sich, dass sich die
Kopienzahl vieler Gene von Mensch zu Mensch erheblich unterscheidet
und dass diese Art der genetischen Variation sowohl die biologischen
Funktionen als auch die Entstehung von Krankheiten beeinflusst.

"Wir hoffen, dass wir mit diesem Großprojekt weitere Studien
dieser Art anstoßen können", sagt Professor Stefan Schreiber von der
Universität Kiel. "Andere Projekte, wie das Wellcome Trust Case
Control Consortium in Großbritannien, sind bereits erste Schritte zu
einer systematischen Aufklärung von genetischen Krankheitsursachen
gegangen. Wir gehen mit unserer Initiative einen Schritt weiter: Wir
suchen auch gezielt die Verbindungen zwischen ähnlichen Krankheiten,
um krankheitsübergreifende Gene zu identifizieren. Die Möglichkeit
eine derart große Gruppe von Personen wie in dieser Studie zu
untersuchen, ist grundlegend für das Verständnis komplexer
genetischer Zusammenhänge."

Die Ergebnisse aus dieser Studie fließen letztendlich in eine
Datenbank ein, die für Forscher aus den Hochschulen und der
pharmazeutischen Industrie zugänglich ist. Alle Untersuchungen werden
unter strengen Datenschutzrichtlinien und nur nach schriftlicher
Einwilligung der Studienteilnehmer und der Bewilligung der
entsprechenden Ethik-Kommissionen durchgeführt.

"Wir gehen mit unserem Produktbestand immer wieder an die Grenze,
um genetische Studien mit immer größeren Proben-Kohorten möglich zu
machen", sagt Kevin King, Präsident des Life Sciences Business und
Executive Vice President von Affymetrix. "Zum NGFN gehören viele der
führenden genetischen Forschungseinrichtungen und die Tatsache, dass
sie die neuesten Affymetrix SNP 5.0 und 6.0 DNA-Chips verwenden
wollen, um mehr als 17.000 Proben zu untersuchen, bestätigt unsere
Strategie."

"Wir freuen uns, dass wir vom Deutschen Nationalen
Genomforschungsnetz ausgewählt wurden, um zu einem der weltweit
größten genetischen Forschungsprojekte beizutragen", stimmt Jay
Flatley, Chief Executive Officer bei Illumina zu. "Im vergangenen
Jahr konnten mit den HumanHap300Duo und HumanHap550 DNA-Chips
genetische Varianten identifiziert werden, die mit komplexen
Krankheiten wie chronischen Darmerkrankungen, Parkinson und
Amyotropher Lateralsklerose (ALS) verbunden sind. Und das in einem
Zeitrahmen wie die Wissenschaftler es bisher nicht gewohnt waren."

Das Nationale Genomforschungsnetz ist ein groß angelegtes
biomedizinisches Forschungsprogramm, das im Jahr 2001 vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiiert wurde.
Im Mittelpunkt der Arbeiten des NGFN steht die Erforschung der
genetischen Ursachen von häufigen Krankheiten. Die Firmen Affymetrix
und Illumina entwickeln molekulargenetische, Chip-basierte
Untersuchungssysteme für die Analyse genetischer Variationen und
Funktionen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.ngfn.de,
www.affymetrix.com und www.illumina.com

Originaltext: Nationales Genomforschungsnetz NGFN
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54087
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54087.rss2

Pressekontakt:
Nationales Genomforschungsnetz
Prof. Dr. med. Stefan Schreiber
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Schittenhelmstraße 12, 24105 Kiel
Tel.: 0431 597-2350
E-Mail: s.schreiber@mucosa.de

Projektmanagement NGFN
Projektträger im DLR
Tel.: 0228 3821-335
E-Mail: pm-ngfn@dlr.de

Affymetrix Inc.
Andrew Noble
Senior Manager, Corporate Communications
Tel.: +1 408 731-5571
E-Mail: andrew_noble@affymetrix.com

Illumina Inc.
Maurissa L. Bornstein
Public Relations Manager
Tel.: + 1 858-332-4055
E-Mail: mbornstein@illumina.com


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