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Regierungen zum Kampf gegen grösste Epidemie aller Zeiten aufgerufen

Geschrieben am 26-04-2007

Barcelona (ots/PRNewswire) -

- Neuer Konsens der IDF zur Vorbeugung von Diabetes veröffentlicht

Die Diabetes-Pandemie droht, das globale Gesundheitssystem zu
überfordern. Die Internationale Diabetes Föderation (IDF) hat heute
eine neue Konsenserklärung zur Prävention von Diabetes präsentiert,
die in der Maiausgabe von "Diabetic Medicine" veröffentlicht wird.
Die Erklärung folgt auf eine Resolution der UN-Hauptversammlung im
Dezember 2006, die zum gemeinsamen internationalen Handeln aufruft.

"Die UN-Resolution stellt einen Riesenschritt im Kampf gegen die
grösste Epidemie der Menschheitsgeschichte dar. Diabetes ist für
beinahe 4 Mio. Todesfälle jährlich verantwortlich. "Mit derzeit 246
Mio. Diabeteskranken und voraussichtlich 380 Mio. bis 2025 ist
Diabetes auf dem besten Wege, die nationale Wirtschaft zahlreicher
Länder in den Bankrott zu treiben(1)", so Prof. Paul Zimmet, Leiter
des Internationalen Diabetes Instituts und Koautor der
Konsenserklärung. "Dem Typ-2-Diabetes kann vorgebeugt werden, es
bedarf jedoch enormen politischen Willens seitens der Regierungen,
um dies zu realisieren. Erreicht werden kann dies durch Schaffung
eines Umfeldes, das dem Einzelnen Änderungen bei seiner Lebensweise
ermöglicht. Deshalb fordern wir alle Länder auf, die UN-Resolution
zu unterstützen und die gesamte Bevölkerung bei der Ausarbeitung und
Umsetzung nationaler Pläne zur Prävention von Diabetes ins Visier zu
nehmen."

Der neue IDF-Konsens empfiehlt eine Identifizierung aller Personen
mit hohem Risiko an einer Typ-2 Diabetes zu erkranken mittels
opportunistischem Screening durch Ärzte, Krankenpflegepersonal,
Apotheker sowie durch Selbst- Screening.

Prof. Sir George Alberti, Ex-Präsident der IDF und Koautor des
neuen IDF- Konsenses äusserte sich dazu: "Es gibt eine Fülle von
Beweisen aus Studien in den USA, Finnland, China, Indien und Japan,
dass ein Wandel der Lebensweise (Erzielung eines gesunden
Körpergewichts und körperliche Betätigung) eine Erkrankung an Typ-2
Diabetes bei hochgefährdeten Personen(2-6) verhindern kann. Der neue
IDF-Konsens tritt dafür ein, dass dies zur ersten Intervention für
alle Typ-2 Diabetes Risikogruppen wird, gefolgt von einer
Schwerpunktsetzung auf Gesundheitsstrategien für die Bevölkerung."

Neben dem Bedarf an Änderungen bei der Lebensweise sieht die IDF
einflussreiche Umweltkräfte als ausschlaggebende problematische
Faktoren für Verhaltens-, Ernährungs- und Bewegungsmuster der
Gesellschaft.

"Unsere Regierungsbehörden haben möglicherweise unbewusst zu
dieser Epidemie beigetragen, indem sie Bauunternehmern erlaubt
haben, Nährboden für urbane Sozialprobleme zu schaffen", so Prof.
Avi Friedman, Professor für Architektur an der McGill Universität in
Montreal. "Die Ausuferung des Ballungsraumes bildet einen
wesentlichen Bestandteil der neuen Stadtentwicklung ohne Rücksicht
auf Gebäudedesign, Gehsteige, Radfahrerwege, öffentliche
Verkehrsmittel, Spielwiesen sowie freundliche Sportbereiche. All
dies sind grundlegende und lebensnotwendige Voraussetzungen für
Personen, die gesund leben und fit bleiben wollen."

Die nationalen Pläne zur Prävention von Diabetes bedürfen daher
koordinierter politischer und gesetzlicher Änderungen auf allen
Sektoren, einschliesslich Gesundheitswesen, Schulwesen, Sport und
Landwirtschaft, wie auch die Bildung strategischer Partnerschaften.
Dabei muss auf kulturelle Sensitivität sowie die Mobilisierung aller
Gesellschaftssektoren geachtet werden.

"Diabetes ist bereits zu einer massiven sozialen Belastung
geworden. Nun liegt es an den Politikern zu entscheiden, ob sie
weiterhin enorme Geldsummen für akute Therapien und Medikamente
aufwenden oder in Präventivmassnahmen für gezielte Änderungen der
Lebensweise in der gesamten Bevölkerung investieren", so Prof.
Alberti.

"Was Regierungen weltweit benötigen, ist eine Kyoto-ähnliche
Konvention für die Prävention und das Management von Diabetes. Nur
so können wir verhindern, dass dieses Problem in eine Katastrophe
ausufert", folgerte Prof. Zimmet.

Für weitere Informationen steht Ihnen die Internetübertragung der
Pressekonferenz unter http://www.idf.org/webcast/barcelona zur
Verfügung.

Redaktionelle Hinweise

Die Internationale Diabetes Föderation (IDF) ist globaler
Fürsprecher von über 240 Mio. Diabetes Patienten weltweit. Sie
vertritt 200 Diabetes-Verbände in über 150 Ländern. Das Ziel der IDF
ist, die Behandlung, Vorbeugung und Heilung von Diabetes weltweit
voranzutreiben. Die IDF ist eine NGO und unterhält offizielle
Beziehungen zur Weltgesundheitsorganisation.

Über Diabetes

Jährlich erkranken 7 Mio. Personen an Diabetes. Die höchste
Zunahme bei Neuerkrankungen an Typ-2 Diabetes verzeichnen
Bevölkerungen mit rapiden und einschneidenden Änderungen ihrer
Lebensweise. Dies stellt die wichtige Rolle von Lifestyle-Faktoren
heraus sowie das Potenzial dieser globalen Epidemie Einhalt zu
gebieten. Personen mit Typ-2 Diabetes weisen ein zwei- bis vierfach
höheres Risiko auf, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (CVD) zu
erkranken und 80% der Diabetespatienten sterben an deren Folgen.
Vorzeitige Mortalität infolge von Diabetes führt zu einem
geschätzten Verlust von 12-14 Lebensjahren. Auf eine Person mit
Diabetes entfallen 2- 5-mal höhere Gesundheitskosten als auf
Personen ohne Diabetes. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht
davon aus, dass bis zu 15% des jährlichen Gesundheitsbudgets für
Diabetesbedingte Erkrankungen aufgewendet werden (www.idf.org).

Überzeugende Beweise liegen dafür vor, dass eine gute Kontrolle
des Blutzuckerspiegels sowie entsprechendes Management von
Bluthochdruck und Fettprofil (Blutfette) die Progression in Richtung
bzw. von Typ-2 Diabetes verlangsamen und das Risiko von auftretenden
Komplikationen (z.B. Herz- Kreislauf-Erkrankung, Augen- und
Nierenleiden) bei Diabetespatienten beträchtlich verringern können.

Danksagung

Der IDF-Konsens zur Prävention von Diabetes wurde von einem
Bildungszuschuss von AstraZeneca Pharmaceuticals gefördert.

Quellenangabe

(1) Diabetes-Atlas, 3. Auflage, Internationale Diabetes Föderation
2006

(2) Pan X, Li g, Hu Y, Wang J, Yang W, An Z. Effects of diet and
exercise in preventing NIDDM in people with impaired glucose
tolerance. The Da Qing IGT and Diabetes Study. Diabetes Care 1997;
20: 537-544

(3)Tuomilehto J. Lindstrom J, Eriksson J, Valle T, Hamalainen H.
Prevention of type 2 diabetes mellitus by changes in lifestyle among
subjects with impaired glucose tolerance. N Engl J Med 2001; 344:
1343-1350

(4) Ramachandran A, Snehalatha C, Mary S, Mukesh B, Bhaskar A,
Vijay V. The Indian Diabetes Prevention Programme shows that
lifestyle modification and metformin prevent type 2 diabetes in Asian
Indian subjects with impaired glucose tolerance (IDPP-1).
Diabetologia 2006; 49 (2): 289-297

(5) Knowler W, Barrett-Connor E, Fowler SE, Hamman RF, Lachin JM.
Reduction in the incidence of type 2 diabetes with lifestyle
intervention or metformin. N Engl J Med 2002; 346: 393-403

(6) Kosaka K, Noda M, Kuzuya T. Diab Res Clin Pract 2005; 67:
152-162

Originaltext: Int. Diabetes Federation
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9704
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9704.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Anne Pierson, Press Events Manager, IDF, Tel:
+32-2-543-1623, Mobil: +32-475-343-788, E-Mail: anne@idf.org; Kait
Ayres, Mandarin Healthcare Communications, Tel: +44-1727-854-239,
Mobil: +44-7850-374860, E-Mail: kait.ayres@talk21.com


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