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Seminar Molekulare Onkologie in München: Individualisierte Krebstherapie statt Chemie / Biopsie vergrößert das Risiko einer Tumorzellen-Aussaat

Geschrieben am 27-04-2007

München (ots) - "Eine berührungsfreie Krebs-Diagnostik ist ebenso
möglich wie eine berührungsfreie Krebs-Therapie." Dies erklärte Dr.
Ulrich Kübler, der kürzlich in seiner Münchener Praxisklinik das
zweite Seminar zum Thema 'Molekulare Onkologie' veranstaltete.
Renommierte Wissenschaftler und Mediziner aus ganz Deutschland
diskutierten, wie die Prävention, Diagnostik und Therapie von
Krebserkrankungen zukünftig aussehen sollte. "Wenn Krebs heute
erkannt wird, ist es meistens zu spät", meinte der Onkologe Kübler.
Es sei möglich, Krebs-Stammzellen im Blut nachzuweisen, lange bevor
Tumore im Röntgenbild zu sehen seien. "Wir sind der Ansicht, dass
hier ein Paradigmenwechsel stattfinden muss; wir brauchen eine
Prävention, die ihren Namen verdient", forderte Prof. Ekkehard
Stähler von der Praxisklinik Siegen. So sollte bereits bei jungen
Menschen ein Screening durchgeführt und ein Risikoprofil erstellt
werden, denn Rauchen, bestimmte Diäten, Übergewicht, Stress und
Alkoholkonsum sind nur einige Faktoren, die bereits einen Fötus im
Mutterleib nachhaltig schädigen können. "Jede dritte Frau raucht auch
in der Schwangerschaft", so Stähler. Tumor-Stammzellen verraten sich
durch die Expression bestimmter Gene, die durch die erhöhte Präsenz
von entsprechenden Rezeptoren auf der Zelloberfläche sichtbar wird.
"Dafür haben wir so genannte Onkochips, spezielle Genchips, die
gezielt Tumorgene aufspüren können", sagte Prof. Hans Bojar vom
Institut für Onkologische Chemie der Universität Düsseldorf. Jeder
Tumor ist so individuell wie die Menschen. Deshalb seine Forderung:
"Wir brauchen eine individualisierte Therapie." Voraussetzung hierfür
ist das Wissen, auf welche Medikamente ein Tumor überhaupt anspricht.
Die heutige Chemotherapie sei dagegen eine "Dampfwalzen"-Therapie.
Spätestens nach der zweiten Chemo-Keule hätten sich die verbliebenen
Tumorzellen angepasst und seien vollständig chemoresistent. Deshalb
setzen Dr. Ulrich Kübler und sein Mitarbeiter Dr. Jörn Schnepel auf
eine kombinierte Immuntherapie. Dazu müssen die tumorigenen
Stammzellen zuvor aus dem Blut isoliert und molekular charakterisiert
werden. Dies geschieht durch eine Apherese, bei der die weißen
Blutkörperchen mit Hilfe einer Dichtegradientenzentrifugation
aufgetrennt und die nicht benötigten Blutbestandteile dem Patienten
wieder zurückgegeben werden. Die tumorigenen Stammzellen befinden
sich in der Monozyten- und Leukozytenfraktion. Durch FISH
(Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung) und ELISA- (Enzyme Linked
Immunosorbent Assay)-Techniken werden die Tumorzellen charakterisiert
und quantifiziert. Anschließend werden die immunkompetenten Zellen in
Zellkulturen vermehrt, um dann mit Hilfe der vorhandenen
Tumorzell-spezifischen Eiweiße gezielt das Immunsystem des
Krebs-Patienten 'scharf zu machen'.

Bei der kombinierten Immuntherapie, für die Dr. Kübler mehrere
Patente besitzt, werden im Sinne eines 'Teamworks' dendritische
Zellen und natürliche Killerzellen aktiviert. Zusätzlich werden
Heatshock-Proteine aus Tumorzellen als 'Vakzine' eingesetzt. Sie
dienen den Killerzellen als Erkennungszeichen für Tumorzellen, die
dann gezielt bekämpft bzw. vernichtet werden können.

Ein elegantes Verfahren, bei der die berührungsfreie Diagnose mit
einer berührungsfreien Therapie kombiniert wird, stellte Dr.
Joachim-Ernst Deuster von der Heidelberger Klinik für
Prostata-Therapie vor. Deuster behandelt das Prostata-Karzinom mit
hoch fokussiertem Ultraschall (HIFU, High Intensity Focused
Ultrasound). Hierbei wird das Tumorgewebe über eine in den Enddarm
eingeschobene Sonde einerseits per Ultraschall detektiert und
gleichzeitig durch Fokussierung des Ultraschalls thermisch bei 95 -
100 °C koaguliert. Das zerstörte Gewebe wird anschließend vom Körper
abgebaut. Noch effizienter funktioniert dies, wenn in geeigneten
Fällen begleitend die kombinierte Immuntherapie eingesetzt wird.
Diese bekämpft insbesondere die gefürchteten Mikro-Metastasen.

"Die HIFU-Methode ist ein sicheres Verfahren", erklärte Deuster,
denn damit würde eine Biopsie überflüssig. Biopsien hätten viele
Risiken, vor allem würden durch die Verletzungen von Blutkapillaren
Tumorzellen ausgesät und dadurch die Bildung von Krebs-Metastasen
erheblich gefördert. Der Veranstalter des Seminars, Dr. Ulrich
Kübler, ist sicher, dass die modernen molekularen onkologischen
Verfahren zum zukünftigen Standard werden. Vor allem müssen
gefährliche Eingriffe wie Biopsien, die noch immer zur üblichen
Krebs-Diagnose gehören, durch berührungsfreie Methoden ersetzt
werden, die das Risiko einer Tumorzellen-Aussaat über den ganzen
Blutkreislauf verhindern.

Originaltext: Dr. Kübler GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66033
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66033.rss2

Pressekontakt:
Praxisklinik Dr. med. Ulrich Kübler
Siebertstraße 6
D-81675 München
www.kueblergmbh.com
info@kueblergmbh.com
Tel. +49/89/474015


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