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Deutscher Filmpreis: Regisseure gegen Massenabstimmungsverfahren

Geschrieben am 02-05-2007

Hamburg (ots) - Deutsche Regisseure kritisieren erstmals die
Methoden der Vergabe des Deutschen Filmpreises, der am Freitag
verliehen wird. Hans Weingartner (Die fetten Jahre sind vorbei),
Mitglied der 2003 gegründeten Deutschen Filmakademie, die den Preis
verleiht, wendet sich in der ZEIT gegen das
"Massenabstimmungsverfahren, das es radikalen, künstlerisch
innovativen Filmen extrem schwer macht". Er schlägt vor, der Akademie
die Preismillionen zu entziehen und plädiert für ein Doppelsystem:
"Die Lola als populärer Filmpreis nach dem Vorbild der Oscars. Und
der mit öffentlichen Geldern verbundene Filmpreis als Förderpreis für
den künstlerisch oder thematisch innovativen Film."

Noch weiter geht der Dokumentarfilmer Andres Veiel (Black Box BRD,
Der Kick). Er hält nicht nur die Übergabe der Filmpreise für
"überdenkenswert". Veiel wirft der Deutschen Filmakademie vor, als
Vertretung der deutschen Filmbranche versagt zu haben. Sie habe die
wichtigen politischen und filmpolitischen Debatten verpasst und es
schlichtweg nicht geschafft, sich jenseits der Vergabe des
Filmpreises öffentlich zu positionieren.

Fatih Akin (Gegen die Wand, Crossing the Bridge), der im
vergangenen Jahr aus der Akademie ausgetreten ist, kritisiert im
Vorfeld der Verleihung nicht nur, dass viele der einzeln und ohne
Diskussion abstimmenden Mitglieder die Filme zu Hause auf
zugeschickten DVDs sichten. "Ich glaube nicht", so Akin in der ZEIT,
"dass jedes Mitglied aus der Akademie alle Filme aus der 'Kiste'
qualifiziert genug bewerten kann. Beim besten Willen nicht."

Mit rund drei Millionen Euro ist der Deutsche Filmpreis der
höchstdotierte Kulturpreis Deutschlands. Seit 2005 wird die
staatliche Subvention nicht mehr von einem unabhängigen Gremium des
Bundeskulturministeriums, sondern von der damals neu gegründeten
Deutschen Filmakademie verteilt.

Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 19 vom 3. Mai 2007 senden
wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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