Bei Einbruchsopfern steigt die Bereitschaft zur Umsetzung von Präventivmaßnahmen sprunghaft an. Die Allianz und das Bundeskriminalamt in Österreich wollen nun in der Bevölkerung gemeinsam dieses Risikobewusstsein wecken, schon bevor es zum ersten Schaden gekommen ist.
Allianz Gruppe in Oesterreich
Wien, 17. Oktober 2005
Sowohl im Privat- wie auch im Gewerbebereich sind in Österreich Anzahl und Schadensumme durch Einbrüche von 2002 bis 2004 sprunghaft angewachsen. So haben bei der Allianz Elementar in diesen zwei Jahren die Schäden im Firmenkundenbereich um rund ein Fünftel zugenommen. Im Privatbereich ist die Zahl der Schäden sogar um mehr als ein Viertel gestiegen, und die durchschnittliche Schadensumme um 44 Prozent auf rund 2500 Euro.
'Dieses sprunghafte Wachstum von Delikten und Schadensumme zeigt, wie wichtig es ist, durch vorbeugende Maßnahmen die Sicherheit zu erhöhen', sagte Hubert Schultes, Vorstandsdirektor der Allianz Elementar Versicherungs-AG, am Donnerstag bei einem gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt veranstalteten Pressegespräch.
Maßnahmenkatalog: Einbrüche erschweren
Der vom Bundesministerium für Inneres ausgearbeitete Maßnahmenkatalog für die Zusammenarbeit zwischen Versicherungen und der Exekutive werde von der Allianz vollinhaltlich unterstützt. 'Wir verfolgen das gleiche Ziel – wir wollen Einbrüche erschweren', so Schultes.
Durch Beratung und gemeinsam mit Kunden getroffene Vorkehrungsmaßnahmen verzeichne die Allianz 2005 im Gewerbebereich eine leicht rückläufige Tendenz bei Schadenhäufigkeit und -summe: um zehn Prozent weniger Schäden und ein um 17 Prozent geringerer Schadensaufwand.
Im Privatbereich ist der Markt jedoch weicher und sind vorbeugende Sicherheitsvorkehrungen deshalb kaum durchsetzbar. Dies bedeutet bis September um fünf Prozent mehr Schäden und einen um 25 Prozent gestiegenen Aufwand.
Einbrecher schätzen Risikopotenzial besser ein als Opfer
Einbrecher würden demnach ihr Risikopotenzial sehr gut einschätzen – die potenziell Betroffenen aber weniger. 'Direkt nach einem erlittenen Einbruchschaden steigt die Bereitschaft der Kunden zur Umsetzung von Präventivmaßnahmen sprunghaft an', schildert Schultes eine von den Risk Managern der Allianz bei Gewerbekunden immer wieder gemachte Erfahrung: 'Von zehn angesprochenen Kunden unternehmen dann neun etwas.'
Dies zeige, dass ein Sicherheitsbedürfnis grundsätzlich vorhanden sei, das Risikobewusstsein aber erst nach dem Schaden komme. 'Uns ist wichtig, dieses Bewusstsein schon vor dem ersten Schaden zu wecken und Schäden damit zu verhindern', erklärte Schultes.
Unattraktiv für Einbrecher werden
Das Allianz Risk Management führe dazu im Gewerbebereich Beratungsgespräche durch, die von den Kunden sehr gut angenommen würden. Außerdem ermögliche der so genannte Allianz Schadenmonitor rasches Handeln bei auffällig hohen Schäden, was Wiederholungstaten vereiteln helfe.
Ein Haus bzw. eine Wohnung könnten mit wenig Aufwand für Einbrecher unattraktiv gemacht werden. Wie dies geht, zeige die Allianz in einer gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt aufgelegten Broschüre.
Prämienrabatt: Nur Anerkennung
Für komplette Sicherheitskonzepte seien im Gewerbebereich bis zu 60 Prozent Prämienrabatt möglich. In Relation zu den Kosten für den Einbau aufwendiger Sicherheitseinrichtungen mache sich die mögliche Prämienersparnis trotzdem bescheiden aus.
'Prämienrabatte können nur Anerkennung sein, aber nicht Anreiz', so Schultes: 'Die treibende Kraft muss das eigene Sicherheitsbedürfnis des Kunden sein. Und das sollte sich nicht erst nach dem ersten Einbruch melden, sondern schon davor.'
Guenter Kornfeld
Allianz Gruppe in Oesterreich
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