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Adecco Institut: Private Profis sollen Schüler für den Job coachen

Geschrieben am 03-05-2007

- Hinweis: Die vollständige Studie kann kostenlos im pdf-Format
unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100007972
heruntergeladen werden -

Wolfgang Clement: Konjunkturaufschwung zur Senkung der
Jugendarbeitslosigkeit nutzen - Besserer Übergang von Schule zu Beruf
verhilft der Wirtschaft zu höher qualifizierten Einsteigern

Zürich, Schweiz (ots) - Der Vorsitzende des Adecco Instituts, der
frühere deutsche Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, Wolfgang
Clement, hat die private Wirtschaft und die öffentliche Hand
aufgerufen, den Konjunkturaufschwung zu verstärkten Anstrengungen
gegen die immer noch zu hohe Jugendarbeitslosigkeit zu nutzen. "Wir
müssen gemeinsam dort ansetzen, wo die Ursache des Übels liegt - beim
Fehlen begehbarer Übergänge von der Schule in den Beruf", betonte
Clement. Er sei überzeugt, "dass eine der wichtigsten Aufgaben zur
Verbesserung der Integrationschancen darin besteht, jungen Menschen
diese verlässliche Brücke zwischen Schule und Arbeit zu bauen.
Deshalb schlagen wir professionelle Übergangsmanager vor - gemeinsam
getragen von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand."

Clement kommentierte damit eine von dem Adecco Institut
vorgestellte Studie, die das Risiko, arbeitslos zu werden, für
Europas Jugend (15 - 24 Jahre) als doppelt so hoch beziffert wie für
alle anderen Altersgruppen. Diese umfangreiche Strukturanalyse auf
der Basis der offiziellen Zahlen aus dem Jahre 2006 offenbart grosse
Unterschiede innerhalb der EU. In Spanien und Grossbritannien wirken
sich Schwankungen des Bruttoinlandsprodukts (BIP) annähnernd
gleichmässig auf die Beschäftigungsmöglichkeiten aller Erwerbstätigen
aus. In Deutschland und Frankreich schlägt die wirtschaftliche
Entwicklung sehr viel stärker auf die Altersgruppe von 15 bis 24
durch als auf die Erwerbsbevölkerung über 24 Jahre.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

- Veränderungen beim Wachstum des BIP haben im EU-Durchschnitt
eine doppelt so hohe Auswirkung auf die Beschäftigungsquote
Jugendlicher (15 - 24 Jahre) wie auf die allgemeine
Beschäftigungsquote, sowohl im Positiven als auch im Negativen.

- Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa (im Alter von 15 bis 24)
ist mit rund 18% doppelt so hoch wie die allgemeine
Arbeitslosenquote.

- Arbeitslosigkeit direkt nach Beendigung der Schule oder
Ausbildung hat dauerhaft negative Auswirkungen auf die
Beschäftigungsfähigkeit eines Menschen.

- Es gibt keinen negativen Zusammenhang zwischen der Verbesserung
der Beschäftigungsmöglichkeiten älterer Arbeitnehmer und den
Beschäftigungschancen junger Berufseinsteiger.

- Es gibt in Europa 3 erkennbare Systeme des Übergangs von der
schulischen Ausbildung ins Berufsleben, mit stark unterschiedlichem
Erfolg.

- Dänemark könnte dabei als Vorbild für Europa gelten, mit einer
niedrigen Jugendarbeitslosigkeit, einer geringen Arbeitslosigkeit bei
älteren Bevölkerungsgruppen und einer ausgewogenen
Geschlechterverteilung unter den Beschäftigten.

- Probleme von Jugendlichen in der EU beim Übergang in das
Berufsleben treffen mit der Alterung der EU-Erwerbsbevölkerung
zusammen und verschärfen so den Mangel an Fachkräften.

Die vom Adecco Institut vorgestellte Studie lässt einen klaren
Zusammenhang zwischen BIP-Trends und der Jugendarbeitslosenquote
erkennen: kommt es zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums,
so wird zunächst die Anzahl der Arbeitsplätze für Berufsanfänger
eingefroren oder gar beschnitten, und umgekehrt. Durchschnittlich
werden für jeden Anstieg oder Rückgang des BIP von 1% die
Beschäftigungsperspektiven junger Menschen doppelt so stark
beeinflusst wie die der Erwerbsbevölkerung insgesamt, was die Jugend
doppelt so anfällig für Arbeitslosigkeit macht. Von Land zu Land gibt
bei diesen Korrelationen starke Unterschiede, was darauf hinweist,
dass nicht nur Marktkräfte, sondern auch Bildungssysteme und Politik
Auswirkungen auf den Übergang der Jugend in das Berufsleben haben.

Die Studie konstatiert zudem eine wachsende Lücke zwischen den
Qualifikationen, die die Schulabgänger mitbringen und denen, die von
Unternehmen nachgefragt werden. Mit dem demographischen Wandel und
dem Ausscheiden der älteren Arbeitskräfte steigt die Nachfrage nach
jungen, qualifizierten Mitarbeitern. Da es jedoch nicht ausreichend
qualifizierte junge Menschen gibt, die von den Schulen so vorbereitet
wurden, dass sie diese Lücke schliessen könnten, steigt die
Jugendarbeitslosigkeit trotz wachsenden Bedarfs an qualifizierten
Arbeitskräften.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen an die Politik:

- Durch eine ausschliessliche Erfolgsmessung der Arbeits- und
Wirtschaftspolitik anhand der allgemeinen Beschäftigungsquote wird
nicht sichergestellt, dass Europa hinlänglich mit den Qualifikationen
ausgestattet ist, die für die wirtschaftliche Zukunft einer
Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft notwendig
sind.

- Unabhängig von der jeweiligen persönlichen Ausgangsposition muss
jedem Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung zugänglich sein.

- Um dies zu ermöglichen, bedarf es neuer Formen der Kooperation
zwischen öffentlichen und privaten Institutionen, die
partnerschaftlich mit den bestehenden Bildungseinrichtungen
zusammenarbeiten.

- Europa muss Ausbildung und Qualifikation mit höchster Priorität
behandeln; eine "EU Skills Commission" sollte für verbesserte
Rahmenbedingungen sorgen.

- Ein weiterer Schritt kann darin bestehen, öffentlich und privat
kofinanzierte Übergangsmanager anzustellen, der als Mediator zwischen
Schule und Berufsleben fungieren.

Die komplette Studie kann unter der Rubrik "Research" von der
Website des Adecco Instituts unter www.adeccoinstitute.com
heruntergeladen werden.

Über das Adecco Institut:

Das Adecco Institut ist ein Zentrum zur Erforschung der Zukunft
der Arbeit. Gegründet wurde es im Oktober 2006. Vorsitzender ist
Wolfgang Clement, ehemaliger deutscher Bundesminister für Wirtschaft
und Arbeit (2002-2005). Geschäftsführer des Instituts mit Sitz in
London ist Peter Siderman, ehemals Partner bei McKinsey. Ziel es ist,
eine Führungsrolle in der Diskussion rund um das Thema Arbeit zu
übernehmen. Mittels Weissbüchern, Forschungsarbeiten und
Diskussionsforen erarbeitet das Adecco Institut zukunftsgerichtete
Modell-Vorschläge, die Unternehmen und Volkswirtschaften helfen
sollen, sowohl die Produktivität zu erhöhen als auch die
Zufriedenheit und Beschäftigungsfähigkeit von Mitarbeitern zu
steigern.



Originaltext: Adecco SA
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=19210
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_19210.rss2
ISIN: CH0012138605

Pressekontakt:

Adecco Corporate Press Office
Tel.: +41/44/878'88'32
E-Mail: axel.schafmeister@adecco.com


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