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Neue Daten zur Migration in Deutschland verfügbar

Geschrieben am 04-05-2007


Wiesbaden (ots) - Das Statistische Bundesamt hat jetzt weitere
Daten aus dem Mikrozensus 2005 zur Bevölkerung mit
Migrationshintergrund (Zugewanderte und ihre Nachkommen) in
Deutschland ausgewertet. Danach lebten 2005 von den 15,3 Millionen
Menschen mit Migrationshintergrund 14,7 Millionen oder 96% im
früheren Bundesgebiet und in Berlin. Am höchsten ist ihr Anteil an
der Gesamtbevölkerung in Großstädten, vor allem in Stuttgart mit 40%,
in Frankfurt am Main mit 39,5% und in Nürnberg mit 37%. Bei den unter
5- Jährigen liegt dieser Anteil in sechs Städten bei über 60%, unter
anderem in Nürnberg (67%), Frankfurt (65%), Düsseldorf und Stuttgart
(jeweils 64%). Insgesamt hat knapp ein Drittel aller Kinder unter
fünf Jahren in Deutschland einen Migrationshintergrund.

Von den Zugewanderten und ihren Nachkommen stellten Ausländerinnen
und Ausländer mit 7,3 Millionen nur etwas weniger als die Hälfte
(8,9% der Bevölkerung), die Deutschen mit 8,0 Millionen etwas mehr
als die Hälfte (9,7%). 10,4 Millionen Menschen, die sogenannte
"Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung", sind seit 1950
zugewandert, das sind gut zwei Drittel aller Personen mit
Migrationshintergrund. Unter ihnen sind die Ausländerinnen und
Ausländer mit 5,6 Millionen gegenüber den Deutschen deutlich in der
Mehrheit (54%).

Fast 62% der nach Deutschland Zugewanderten kommen aus Europa. Die
neun wichtigsten Herkunftsländer sind die Türkei (mit 14,2% aller
Zugewanderten), die Russische Föderation (9,4%), Polen (6,9%),
Italien (4,2%), Rumänien sowie Serbien und Montenegro (jeweils 3,0%),
Kroatien (2,6%), Bosnien und Herzegowina (2,3%) sowie Griechenland
(2,2%).

Die Ergebnisse zeigen weiter, dass Personen mit
Migrationshintergrund im Unterschied zur Bevölkerung ohne
Migrationshintergrund geringer qualifiziert sind: Fast 10% haben
keinen allgemeinen Schulabschluss (Personen ohne
Migrationshintergrund: 1,5%) und 51% keinen beruflichen Abschluss
(gegenüber 27%), wobei in allen Fällen diejenigen nicht
berücksichtigt sind, die sich noch in Ausbildung befinden.

Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren
sind seltener erwerbstätig (62% gegenüber 73%) als Personen ohne
Migrationshintergrund und häufiger erwerbslos (13% gegenüber 7,5%)
oder stehen dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht zur Verfügung (25%
gegenüber 19,5%). Bei den Frauen dieser Altersgruppe sind die
Unterschiede besonders ausgeprägt: Frauen mit Migrationshintergrund
sind nur zu 52%, Frauen ohne Migrationshintergrund aber zu 67%
erwerbstätig. Dagegen ist in der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund der Anteil der nicht erwerbstätigen Frauen, die
sich als Hausfrauen vermehrt der Erziehung der Kinder oder der Pflege
von Familienangehörigen widmen, höher als bei den Frauen ohne
Migrationshintergrund (37% gegenüber 26%).

Erwerbstätige mit Migrationshintergrund sind doppelt so häufig als
Arbeiterinnen und Arbeiter tätig wie Erwerbstätige ohne
Migrationshintergrund (48,5% gegenüber 24%), Angestellte und Beamte
sind unter ihnen entsprechend selten vertreten. Erwerbstätige mit
Migrationshintergrund üben ihre Tätigkeit vor allem im Produzierenden
Gewerbe sowie im Handel und Gastgewerbe aus. Hier sind zusammen 64%
aller Menschen mit Migrationshintergrund tätig, aber nur 50% der
Menschen ohne Migrationshintergrund.

Diese und eine Vielzahl weiterer Daten zu den Menschen mit
Migrationshintergrund bietet die Fachserie 1, Reihe 2.2 "Bevölkerung
mit Migrationshintergrund, Ergebnisse des Mikrozensus 2005". Die
Veröffentlichung enthält detaillierte Informationen zu einer Reihe
von Themen, die von Alter, Geschlecht und Familienstand sowie
Haushalts- und Familienstruktur über Bildungsbeteiligung und
Bildungsabschlüsse bis hin zur Beteiligung am Erwerbs- und
Arbeitsleben reicht. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den
Personen mit und ohne Migrationshintergrund werden herausgearbeitet,
aber auch zwischen den einzelnen Teilgruppen der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund. Ausgewertet wurden die im Mikrozensus 2005
erstmals erhobenen Angaben zu Zuwanderung, Staatsangehörigkeit und
Einbürgerung. Die Publikation kann im Internet unter
http://www.destatis.de/shop, Suchwort "Migration", kostenfrei
abgerufen werden.


Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365,
E-Mail: gunter.brueckner@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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