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Massenphänomen Wildunfälle - Mit bekannten Mitteln nicht zu bekämpfen

Geschrieben am 04-05-2007

Berlin (ots) - Jährlich kommt es auf deutschen Straßen zu mehr als
200.000 Kollisionen mit Wild. Zwar enden die meisten glimpflich und
es bleibt beim Blechschaden, dennoch starben 2002 beispielsweise 28
Menschen bei Wildunfällen, im Jahr 2005 kamen 14 Personen ums Leben.
Rund 3.000 Kraftfahrer werden pro Jahr zum Teil schwer verletzt.

Deshalb gibt es schon lange eine Diskussion um die beste
Möglichkeit, Wildunfälle zu verhindern. Die Unfallforschung der
Versicherer hat in einem mehrjährigen Projekt über 5.000 Unfälle mit
Wildbeteiligung untersucht und dabei in Vorher/Nachher-Vergleichen
die einzelnen Methoden zur Vermeidung von Wildunfällen verglichen.
Empfohlen wurden bisher Duftzäune, optische und akustische
Reflektoren, Rückschnitt der Hecken und Sträucher am Straßenrand oder
Wildwechselschilder. Überraschendes Ergebnis: Keine dieser Maßnahmen
reduziert die Wildunfälle wirksam und nachhaltig.

Untersuchungsgebiet war der Oberbergische Kreis, wo mit Hilfe der
elektronischen Unfalltypensteckkarte EUSKA neun Jahre lang alle
polizeilich erfassten 5.000 Wildunfälle ausgewertet wurden. Auf sechs
Straßenabschnitten wurden über je drei Jahre die unterschiedlichen
Methoden zur Vermeidung von Wildunfällen in
Vorher/Nachher-Vergleichen erprobt. Die Ergebnisse wurden mit 37
Kontrollstrecken verglichen. Beteiligt an den Versuchen waren u. a.
auch das Straßenverkehrsamt, die Polizei, die Jägerschaft sowie das
Innenministerium und das Wirtschaftsministerium des Landes
Nordrhein-Westfalen.

Die Auswertung der Wildunfälle ergab folgende Besonderheiten:

Zwar passieren absolut die meisten Wildunfälle morgens zwischen 5
und 8 Uhr sowie abends zwischen 17 und 0 Uhr, dennoch ist die Zeit
zwischen 1 und 4 Uhr angesichts der geringen Verkehrsstärken ziemlich
gefährlich.

Über das Jahr verteilt gibt es im mehrjährigen Durchschnitt
Spitzen bei den Wildunfällen im Mai sowie Oktober und November, die
Ab-weichungen zwischen den Monaten ist aber relativ gering. Vorsicht
ist also das ganze Jahr über geboten.

Bei 80 Prozent aller Wildunfälle kollidiert das Kfz mit einem Reh,
bei 10 Prozent mit einem Wildschwein.

Fazit: Der Wildunfall ist ein andauerndes und durchaus
schwerwiegendes Problem der Verkehrssicherheit. Er kann unabhängig
von der Erfahrung und dem Fahrkönnen jeden Kraftfahrer treffen. Für
keine der bislang diskutierten und angewandten Maßnahmen konnte in
der Untersuchung eine wirksame Reduzierung der Unfallzahlen
nachgewiesen werden.

Die Unfallforschung der Versicherer empfiehlt deshalb zur
Vermeidung von Wildunfällen:

Vorsicht ist das ganze Jahr geboten, nicht nur im Frühjahr oder
Herbst. In der Dämmerung und vor allem nachts muss besonders mit
Wild-wechsel gerechnet werden. Autos mit ABS und ESP sind sicherer.
Behörden sollten Wildwechselschilder nicht wahllos und auch nicht mit
langen Kilometerangaben für die Gültigkeit aufstellen, sondern an
bekannten Gefahrenstellen eine Tempobegrenzung kombiniert mit dem
Schild "Wildwechsel" anordnen.

Originaltext: Unfallforschung der Versicherer
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66358
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66358.rss2

Pressekontakt:
Klaus Brandenstein
Unfallforschung der Versicherer
Tel.: 030 / 2020-5883 Fax 030 / 2020-6883
E-Mail: k.brandenstein@gdv.org


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