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Westfalenpost: Nicht für alle maßvoll

Geschrieben am 04-05-2007

Hagen (ots) - Tarif-Abschluss in der Metallindustrie
Von Stefan Pohl
Das ist ein Ergebnis mit Augenmaß, aber ohne Bescheidenheit. Diese
Analyse des Tarifabschlusses in der Metall- und Elektroindustrie
durch Baden-Württembergs Bezirksleiter Hofmann trifft zu. Mit einer
Einschränkung: Maßvoll sind die 4,1 Prozent Lohnerhöhung im ersten
Jahr allenfalls für die großen und bestens verdienenden
Autohersteller und Zulieferer im Südwesten wie Daimler-Chrysler,
Porsche oder Bosch, auf die der Abschluss zugeschnitten ist.
Schwer zu verdauen wird die Einigung jedoch für alle Unternehmen
sein, die derzeit gut zu tun haben, aber nur wenig verdienen oder die
nicht einmal genügend Aufträge haben. Davon soll es selbst mitten im
Konjunkturaufschwung und selbst in der boomenden Branche noch einige
geben. Auch und gerade in Südwestfalen. Mit dem Begriff
Pilotabschluss ist also sorgsam umzugehen, bis die
Arbeitgeber-Gremien auch in NRW zugestimmt haben.
Die IG Metall hat sich mit ihrem Ziel, eine Vier vor dem Komma zu
erreichen, durchgesetzt, weil sie den Hebel bewusst im Musterländle
Baden-Württemberg angesetzt hat. Hier hat wohl die Angst der
Unternehmer vor massiven Produktionsausfällen bei über 90 Prozent
Kapazitätsauslastung den Ausschlag gegeben.
Der Abschluss ist hoch und bringt den Flächentarif an die Grenzen
seiner Möglichkeiten. Ob er den positiven Trend am Arbeitsmarkt
stoppt und erneut zu Beschäftigungsabbau führt, bleibt abzuwarten.
Wichtiger noch ist das Signal an alle Beschäftigten: Nach Jahren des
Lohnverzichts sind sie an der Reihe - ein Stück Gerechtigkeit. Noch
besser wird die wirtschaftliche Lage der Mehrzahl der Firmen nicht
mehr werden.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2

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Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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