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Lausitzer Rundschau: 4,1 Prozent mehr Lohn in der Metall- und Elektroindustrie Tragbar, nicht innovativ

Geschrieben am 04-05-2007

Cottbus (ots) - Gemessen am Kriegsgeheul vor den
Tarifverhandlungen - die Forderung von 6,5 Prozent mehr Lohn, die
Weigerung, gewinnabhängige Elemente zu akzeptieren, das späte und
dann knauserige Angebot der Arbeitgeber und die massiven Warnstreiks
- , dann scheint volkswirtschaftlich durchaus tragbar, was in
Sindelfingen ausgehandelt worden ist. Denn rechnet man die einzelnen
Elemente aufs Jahr um, ergibt sich tatsächlich eine Steigerungsrate
von etwa 3,25 Prozent.
Diese 3,25 Prozent mehr Lohn sind nicht zu viel: die Auftragsbücher
sind voll, im Maschinenbau ist das vierte Wachstumsjahr in Folge
angelaufen, die Kapazitäten der Branche sind zu 92 Prozent
ausgelastet, bei gut verdienenden Unternehmen steigen nicht nur die
Gewinne stark, sondern auch die Managergehälter.
Doch selbst in der Metall- und Elektroindustrie verdient ein Fünftel
der Unternehmen fast nichts. Für die sind auch 3,25 Prozent womöglich
zu viel. Für die anderen kann der Lohntarif dann zur Last werden,
wenn die Weltkonjunktur mal nicht mehr so brummt.
Doch es gibt flexible Instrumente in dem Pilotabschluss: Die zweite
Stufe der Lohnerhöhung und der einmalige Konjunkturzuschlag können um
vier Monate nach hinten verschoben werden. Eine wirkliche Vorsorge
für schlechten Zeiten ist das freilich nicht. Überdies sind die
Tarifverhandlungen vor allem für Arbeitsplatzbesitzer geführt worden.
Chancen, über Gewinn- und Vermögensbeteiligungen die Gegensätze
zwischen Kapital und Arbeit zu entschärfen, wurden überhaupt nicht
wahrgenommen. Innovativ ist dieser Abschluss daher wahrlich nicht.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

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