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Südwest Presse: Kommentar zu Tarifkonflikt

Geschrieben am 06-04-2006

Ulm (ots) - Man sollte sich über das übliche Ritual von
Tarifauseinandersetzungen nicht über Gebühr erregen. Es zählt eben
zur Dramaturgie, dass die Gewerkschaft ihre Gefolgschaft mit
Geldforderungen immer noch am besten mobilisieren kann. Das ist im
ersten Akt auch geschehen: Fünf Prozent will die IG Metall - und
weiß, dass dies völlig unrealistisch ist.
Akt zwei war die Empörung darüber, dass die Arbeitgeber kein
konkretes Angebot vorlegen, sondern lieber ein Gesamtpaket
verabschieden wollten, das neben Lohnprozenten auch beispielsweise
Laufzeit, Weihnachtsgeld, Einstiegstarife, Einmalzahlungen oder
betriebliche Differenzierungen umfassen könnte.
Der dritte Akt war nach dem öffentlichkeitswirksamen Anlaufen von
Warnstreiks vorhersehbar: Die Arbeitgeber nennen mit 1,2 Prozent eine
Zahl, die gleichfalls unrealistisch ist. Klar, dass nun wieder die
Empörung der Gewerkschaft folgen musste.
Die weitere Inszenierung verlangt, dass der Spannungsbogen mit
verschärften Warnstreiks aufgebaut wird. Spätestens zu diesem
Zeitpunkt sollten beide Seiten aber das Theaterstück auf ein baldiges
Ende hinsteuern.
Wie das aussehen könnte, scheint im Moment noch völlig offen zu sein.
Der tabellenwirksame Lohnanstieg sollte jedenfalls nicht allzu weit
über 2 Prozent hinaus gehen. Denn sonst werden Arbeitsplätze
wegfallen. Und das wäre dann tatsächlich ein Drama.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59110
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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