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3-Punkte zur Förderung des Technikstandorts

Geschrieben am 08-05-2007

Frankfurt/Mannheim (ots) -

- Neuer VDI-Präsident Braun stellt 3-Punkte-Programm vor
- Künftige Berücksichtigung der Kernkraft im Energiemix
- Zuwanderung und Technikunterricht gegen Ingenieurmangel

Anlässlich des 23. Deutschen Ingenieurtags stellte der neu
amtierende und frisch gewählte VDI-Präsident Prof. Bruno O. Braun
heute in Frankfurt sein 3-Punkte-Programm zur Verbesserung des
Technologiestandorts Deutschland vor. Wesentliche Punkte sind die
Beibehaltung der Kernenergie im zukünftigen Energiemix, die
Bekämpfung des Ingenieurmangels und die Integration des Fachs Technik
in der Schule, um nachfolgende Generationen besser auf die Zukunft
vorzubereiten.

1. Ausgewogener Energiemix braucht länger Kernenergie

Zur Förderung des Klimaschutzes und dem Vorantreiben einer
sicheren und CO2-armen Energieversorgung sieht Braun momentan nur
einen Weg: "Wir müssen den Ausstieg aus dem Ausstieg offen
diskutieren. Die vorhandenen Kernkraftwerksleistungen müssen auch in
absehbarer Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung
leisten. Wir betreiben die Kernkraftwerke mit den vermutlich höchsten
Sicherheitsstandards, aber auch die effizientesten Kraftwerke und die
besten Windenergieanlagen. Regenerative Energiearten müssen
weiterentwickelt werden, denn für einen ausgewogenen Energiemix
brauchen wir den technologischen Vorsprung und sollten diesen auch
ausbauen", so der neue VDI-Präsident.

2. Ingenieurmangel über qualifizierte Zuwanderung mildern

Nicht hinnehmbar seien laut Braun die rund 3,5 Milliarden Euro an
entgangener Wertschöpfung auf Grund der rund 50.000 nicht besetzten
Ingenieurstellen im vergangenen Jahr. "Durch die attraktivere
Gestaltung des deutschen Arbeitsmarktes können wir mittelfristig auch
wieder für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland interessant sein
und dem akuten Personalmangel entgegenwirken." Noch immer sind die
Hürden für ausländische Arbeitnehmer, insbesondere auch für
ausländische Existenzgründer, erschreckend hoch.

Zudem sei die seit Jahren anhaltende Quote von zehn Prozent Frauen
im Ingenieurberuf "beschämend". "Kein vergleichbares Land hat mit
zehn Prozent eine so geringe Ingenieurinnenquote wie wir. Die
Konsequenz: Wir brauchen dringend angepasste Studiengänge und
familienfreundlichere Arbeitsbedingungen", forderte Braun zum Handeln
auf.

Schließlich müsse auch über bessere und schnellere Integration von
älteren arbeitslosen Ingenieuren in den Arbeitsmarkt durch
reintegrative Maßnahmen diskutiert werden. "Gerade die Kombination
aus jungen Berufseinsteigern und erfahrenen Mitarbeitern ist häufig
ein Erfolgsmodell", erklärte Braun.

3. Technische Bildung in Deutschland "stiefmütterlich"

"Vorschulische und schulische Bildung sind im weltweiten Vergleich
nur mittelmäßig. Eine Industrienation wie Deutschland kann es sich
nicht leisten, dieses Thema so stiefmütterlich zu behandeln",
bewertete der neue VDI-Präsident das deutsche Bildungssystem mit
Blick auf die Vermittlung von technischen und naturwissenschaftlichen
Zusammenhängen. Braun forderte die Bildungspolitiker dazu auf,
endlich das Unterrichtsfach Technik als Pflichtfach an allgemein
bildenden Schulen einzuführen: "Ein fester Bestandteil der
Unterrichtszeit muss den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern
gewidmet werden, um unserer Jugend "Technik" als wesentlichen Teil
unseres Lebens und unserer Kultur näher zu bringen." Eine frühe
technisch angereicherte Ausbildung leiste neben der Vermittlung von
Fähigkeiten und Methoden aber auch eine bessere Berufsorientierung in
einer durch Technik geprägten Umwelt.

Außerdem setze sich der VDI dafür ein, die vorschulische Bildung
verpflichtend zu machen sowie die Lehrpläne der Hochschulen im Rahmen
der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge zu modernisieren
und an die Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen.

Originaltext: VDI Verein Deutscher Ingenieure
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=16368
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_16368.rss2

Ihre Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:

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Tel.: +49 (0) 211 62 14-2 75 / 2 76
Telefax: +49 (0) 211 62 14-1 56
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