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Erziehung - harte Hand oder lockere Zügel?

Geschrieben am 11-05-2007

Hamburg (ots) - Immer wieder beklagen Lehrer, Ausbilder und
Politiker die mangelnde Leistungsbereitschaft und Motivation von
Kinder und Jugendlichen. Ergebnis: Viele Eltern sind verunsichert und
suchen Rat in Erziehungsratgebern, die reihenweise Regale in den
Buchläden füllen.
Tatsächlich seien "die Bedingungen, unter denen Erziehung
stattfindet" schwieriger geworden, sagt die
Erziehungswissenschaftlerin Sabine Andresen von der Universität
Bielefeld in einer Gesprächsrunde der FÜR SIE (11/2007). Unter der
Fragestellung "Erziehen wir noch richtig?" hatte die
Frauenzeitschrift neben Vertretern aus Familien auch den
CSU-Generalsekretär Dr. Markus Söder sowie die ehemalige Leiterin der
Berliner Rütli-Schule Brigitte Pick zur Diskussion eingeladen.

Andresen erklärt die Verunsicherung der Eltern mit einem "extremen
Leistungsdruck" angesichts eines Arbeitsmarktes, für den ihr Kind die
bestmögliche Ausbildung braucht. Schlachtrufe nach mehr Disziplin in
der Erziehung hält sie indes für wenig hilfreich: "Es hat einen
Wandel in der Familienerziehung gegeben: vom Befehls- zum
Verhandlungshaushalt." Für überforderte Eltern sollten lieber mehr
Beratungsanbote geschaffen werden.

"Eine ähnliche Position bezieht Brigitte Pick, die während ihrer
Lehrtätigkeit die Jugendlichen nicht als deutlich schwieriger erlebt
hat als etwa jene in den Siebzigern." Ein Problem bestünde allerdings
darin, "dass in den Familien heute weniger geredet wird." Dadurch
seien Eltern hilfloser geworden.

Auch Markus Söder beklagt, dass Eltern heute kaum noch auf soziale
Netzwerke wie etwa die Großeltern zurückgreifen könnten. Der
CSU-Generalsekretär plädiert dafür, Kindern nicht nur Liebe und
Verständnis zu geben, sondern auch klare Grenzen aufzuzeigen. "Das
Erziehungsideal der 68er hat sich nicht bewährt. Kindern müssen auch
Sekundärtugenden wie Höflichkeit und Pünktlichkeit vermittelt
werden." Damit wolle er jedoch keineswegs zum autoritären
Erziehungsstil der 50er zurück.

Rückfragen bitte an:
Kerstin Bode
Redaktion FÜR SIE
Ressortleitung Report
Tel.: 040/2717-3517
Fax: 040/2717-2090
E-Mail: kerstin.bode@fuer-sie.de

Originaltext: FÜR SIE
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6558
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6558.rss2

Pressekontakt:
Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040/2717-2493
Fax: 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de


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