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Stellungnahme des BIU zum KFN-Forschungsbericht zur Alterseinstufung von Computerspielen durch die USK

Geschrieben am 11-05-2007

Berlin (ots) - Heute stellte der Direktor des Kriminologischen
Forschungsinstituts Niedersachsen, Prof. Dr. Christian Pfeiffer, die
Zusammenfassung eines Forschungsberichts zur Alterseinstufung von
Computerspielen durch die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)
vor. Das KFN kommt hierin zu dem Ergebnis, dass nach eigener
Überprüfung von 62 Spielen die Alterskennzeichen der USK bei 37
Prozent der Spiele zu niedrig angesetzt wurden und die Einstufung bei
27 Prozent der Spiele zumindest zweifelhaft sei.

Die abweichende eigene Einstufung der untersuchten Spiele
begründet das KFN damit, dass die Interaktivität von Computerspielen
nur unzureichend bei der Alterseinstufung durch die Gutachter der USK
und den ständigen Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden
Berücksichtigung fände. Laut "Erkenntnissen amerikanischer und
deutscher Wissenschaftler" würde die Interaktivität von Spielen ein
erhöhtes Wirkungsrisiko darstellen. Keine Erwähnung findet eine
qualitative Studie des British Board of Film Classification (BBFC),
der staatlichen Alterskennzeichnungsinstitution in Großbritannien.
Diese Studie kommt zu einem gegenteiligen Ergebnis und belegt unter
anderem, dass Spiele trotz ihrer Interaktivität weniger dazu geeignet
sind, den Spieler emotional zu fesseln. Der Direktor der BBFC David
Cooke kündigte an, dass die Ergebnisse der Studie in die anstehende
Überarbeitung der Bewertungsrichtlinien einbezogen würden. Ob diese
Erkenntnisse im Forschungsbericht des KFN Berücksichtigung finden,
ist völlig offen und erweckt Zweifel an der wissenschaftlichen
Seriosität des Forschungsberichts des KFN. Wir erwarten, dass das KFN
die vollständige Studie dem Hans-Bredow-Institut zuleitet, welches im
Auftrag des Bundes und der Länder den Jugendmedienschutz begutachtet
und im Juni einen Bericht bezüglich des Jugendschutzes bei Computer-
und Videospielen verfassen wird.

Soweit einige Unionsinnenminister weiterhin staatlichen
Handlungsbedarf konstatieren, sei darauf hingewiesen, dass die
inhaltliche Befassung der mit dem Jugendschutz betrauten Politiker
und Institutionen diese Forderung zeitlich überholt hat. Es herrscht
allgemeiner Konsens dahingehend, dass die bestehenden
Jugendschutzmechanismen besser und effektiver kommuniziert werden
müssen, um die Akzeptanz der Jugendschutzsysteme zu verbessern. Wir
fordern die Innenminister auf, sich an der Kommunikationsarbeit zu
beteiligen, anstatt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die
bestehenden staatlichen Jugendschutzmechanismen durch unsachliche
Kritik zu untergraben.

Originaltext: Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64382
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64382.rss2

Kontakt:

Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V.
Rungestraße 18
D-10179 Berlin
Tel.: ++49-30-2408779-0
Fax.: ++49-30-2408779-11
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