Lausitzer Rundschau: Kommunen bieten Eltern für Schüleranmeldung Finanzhilfe Sinnloser Rettungsversuch
Geschrieben am 11-05-2007 |
Cottbus (ots) - Meöden Sie Ihr Kind an unserer Schule an und Sie bekommen finanzielle Vergünstigungen - mit diesem Angebot versuchten Schulträger in Drebkau (Spree-Neiße) und Ortrand (Oberspreewald-Lausitz) ihre Oberschule zu retten. In Zeiten des Schulsterbens in der Region ein vielleicht verständlicher, sicher aber sinnloser Versuch, der einer Schule eher schadet als das er ihr hilft. Das zeigt das Beispiel Drebkau. Dort mussten die Stadtverordneten einsehen, dass sie ihr Schülernachwuchs-Problem so nicht lösen konnten. Wie auch? Der eine oder andere Schüler, dessen Eltern sich haben breitschlagen lassen, mag auf diese Weise zwar gewonnen worden sein. Sicher aber war die Zahl der Eltern größer, die das Angebot nur abgeschreckt hat. Schulen, die mit Zuschüssen für Fahrtkosten und Lehrbücher werben, erwecken den Eindruck, das auch nötig zu haben, weil ihr Bildungsangebot zu wünschen übrig lässt. Der Versuch, sich Wettbewerbsvorteile im harten Ringen um Schüler zu erkaufen, vergiftet außerdem das Klima in einer Bildungslandschaft. Beispiel hierfür ist das gespannte Verhältnis zwischen den Nachbar-Oberschulen Ruhland und Ortrand im Oberspreewald-Lausitzkreis. Nicht auszudenken, was Schulträger noch so alles ausprobieren könnten, um ihre Standorte zu retten. Womöglich ködern sie demnächst Eltern mit dem Versprechen guter Noten für ihre Kinder auch bei schlechten Leistungen. Unter den harten Bedingungen derzeit ist ein fairer Umgang umso wichtiger. In Drebkau und Ortrand hätten die Schulträger gut daran getan, lieber noch mehr in die Qualität ihrer Bildungseinrichtung zu investieren statt in zweifelhafte Werbeoffensiven.
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