Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Umgestaltung der SPD-Spitze
Geschrieben am 21-05-2007 |
Bielefeld (ots) - Die SPD-Spitze gibt sich schmaler und schlagkräftiger. Künftig drei statt fünf Stellvertreter zu haben, ist kein Verlust. Ute Vogt, Bärbel Dieckmann, Jens Bullerjahn und Elke Ferner konnten der Partei in durchaus schweren Jahren kaum ihren Stempel aufdrücken. Mit der verkleinerten Führung aus Peer Steinbrück, Frank-Walter Steinmeier und Andrea Nahles könnte das Projekt neues Profil eher gelingen. Die linke Flügelfrau dürfte künftig noch stärker gefragt sein. Allerdings fällt freches Aufmucken gegen die eigene Führung, Nahles' Spezialität, künftig aus. Peer Steinbrück vertritt dagegen den bürgerlichen Flügel - eine Aufgabe, die er als treuer Kassenwalter mit pointierter Wortwahl schon länger löst. Eine echte Überraschung so weit oben in der Hierarchie der Traditionspartei SPD stellt Steinmeier dar. Der in Lippe geborene und in Niedersachsen aufgestiegene Jurist verfügt weder über Flügel noch Fußtruppen, die ihn absichern. Auch Steinbrück steht für die neue Generation von Spitzenmanagern ohne sozialdemokratischen Stallgeruch. Beck hat erkannt: Er braucht Sachverstand und Debattierstärke, aber nicht barocke Landesherzöge. Die Rolle füllt er ganz alleine aus.
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