Korrektur am Immobilienmarkt schwächt Spaniens Wirtschaft
Geschrieben am 23-05-2007 |
Frankfurt am Main (ots) -
- Der spanische Immobilienboom ist vorbei - Anpassungen der Bauwirtschaft in den nächsten Jahren sind dadurch unvermeidlich - Aufgrund des hohen Anteils des Bau-Sektors am Bruttoinlandsprodukt sind negative Auswirkungen auf die spanische Wirtschaft zu befürchten
Der spanische Immobilienmarkt erlebte im letzten Jahrzehnt einen rasanten Boom. Wichtigster Faktor waren die äußerst günstigen Kreditkosten, die in Spanien - anders als in Deutschland - eng an die Geldmarktsätze gekoppelt sind. Die Zuwanderung von ca. 3,3 Millionen Menschen zwischen 1995 und 2005 sowie der hohe Anteil von Zweitimmobilien, die großteils von Ausländern erworben wurden, verstärkten den Trend. Das Ergebnis war eine Steigerung der Immobilienpreise um ca. 170% zwischen 1996 und 2006. Dabei wirkte sich der Immobilienboom positiv auf die gesamte Volkswirtschaft aus. "In Spanien beträgt der Anteil des Bau-Sektors am BIP 15,5%, der Anteil an der Gesamtbeschäftigung über 13%. Beide Zahlen sind deutlich höher als in vergleichbaren europäischen Ländern. Dies macht Spanien in besonderem Maße von der Baukonjunktur abhängig", konstatiert Gerrit Weber, Leiter des Wertpapiermanagements im Commerzbank Private Banking. Nun bekommt das Land die negativen Seiten dieser Abhängigkeit zu spüren: Die Korrektur am Immobilienmarkt bremst über den Bau-Sektor das spanische Wirtschaftswachstum.
Trendwende durch EZB-Zinserhöhung
Denn mit dem Zinserhöhungszyklus durch die EZB im Dezember 2005 haben sich die zuvor ausgesprochen günstigen Finanzierungsbedingungen für Immobilien deutlich verschlechtert. Erhöht die EZB wie derzeit erwartet den Leitzins im Juni auf 4%, so resultiert aus der bisherigen geldpolitischen Straffung für die Haushalte ein Anstieg der durchschnittlichen Zinsbelastung aus Immobilienkrediten von 4% auf über 5% des Jahreseinkommens - obwohl die Zinsleistung auf selbstgenutzte Immobilien in Spanien sogar steuerlich absetzbar ist.
Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt sind dabei bereits erkennbar: Während der jährliche Preisanstieg 2004 im Schnitt noch 15% betrug, liegt er im ersten Quartal 2007 gegenüber dem Vorjahr bei 7%. Experten gehen davon aus, dass eine Annäherung an die Null-Prozent-Marke oder sogar rückläufige Immobilienpreise möglich sind. Denn nach Schätzungen der spanischen Zentralbank sind heimische Immobilien um ca. 30% überbewertet. Die Hypothekenkreditvergabe verliert ebenfalls an Schwung und die Genehmigungen für Bauprojekte liegen aktuell ca. 30% unter den Werten des Vorjahres.
Korrektur am Immobilienmarkt schwächt Wirtschaft
Nachdem die spanische Volkswirtschaft über Jahre hinweg deutlich höhere Wachstumsraten als der EU-Schnitt aufzuweisen hatte, wird sie in den nächsten Jahren aufgrund der unvermeidlichen Anpassungen im Bau-Sektor eher schwächer als andere EU-Länder wachsen. Eine wichtige Rolle wird dabei der Arbeitsmarkt spielen. Eher unwahrscheinlich ist, dass die zu erwartenden Stellenverluste im Bau-Sektor von anderen Bereichen aufgefangen werden. Damit wäre die bislang vorherrschende Entwicklung zu einer niedrigeren Arbeitslosigkeit beendet. Ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenzahl wäre ein zusätzlicher Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung, da pro Haushalt häufig zwei Einkommen für Zinsen und Tilgung benötigt werden. Vor diesem Hintergrund geht das Commerzbank Private Banking bei Aktien von einer veränderten Länder- und Sektorallokation aus - zu Ungunsten Spaniens und seiner Baubranche.
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