Rauchen und Erektionsstörungen / Aktuelle Studie zeigt neuen Zusammenhang auf
Geschrieben am 10-04-2006 |
Bad Homburg (ots) - Dass Rauchen zu Erektionsstörungen führen kann, ist wissenschaftlich belegt und lässt sich auf vielen Zigarettenpackung nachlesen. Jetzt zeigte eine finnische Studie, dass es auch umgekehrt sein kann. In der Untersuchung fingen Männer mit Erektionsstörungen häufiger mit den Rauchen an als Männer ohne Potenzprobleme.
Weltweit leiden etwa 190 Millionen Männer an Erektionsstörungen. Sie belasten Paarbeziehungen, das männliche Selbstbewusstsein und die Lebensqualität. Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Erektionsstörungen scheint belegt: Inhaltsstoffe des Tabakrauchens können die Blutgefäße verengen und damit den Blutfluss in die Schwellkörper stören, so dass eine Erektion nicht mehr entsteht oder gehalten werden kann. Auch wenn der Zusammenhang zwischen Rauchen und Erektionsstörungen den Betroffenen bekannt ist, fällt es doch den meisten Männern schwer, auf die Zigarette zu verzichten.
In einer finnischen Studie, in der der Zusammenhang zwischen Erektionsstörungen und Rauchen untersucht wurde, fanden sich jüngst sogar Hinweise darauf, dass Erektionsstörungen Nichtraucher dazu bringen, mit dem Rauchen anzufangen. In der Studie fingen mehr Männer mit Erektionsstörungen innerhalb von fünf Jahren mit dem Rauchen an, als Männer ohne Potenzprobleme. Als Grund dafür vermuteten die Wissenschaftler die psychische Belastung der Männer durch die Erektionsstörungen und deren Einfluss auf die Lebensqualität. Um diese Tendenz zu beweisen, bedarf es allerdings noch weiterer Untersuchungen.
Zwar sind 70 bis 80 Prozent der Erektionsstörungen sind auf körperliche Ursachen zurückzuführen, trotzdem spielt auch die Seele meist eine Rolle. Psychische Faktoren können körperliche Beeinträchtigungen verstärken. Wer über einen längeren Zeitraum keine Erektion bekommen kann, fühlt sich schnell als halber Mann. Die Angst vor einem erneuten Versagen der Männlichkeit verstärkt wiederum die Erektionsstörungen.
Erektionsstörungen können heute wirksam und einfach mit so genannten PDE-5-Hemmern in Tablettenform behandelt werden. Spezialist für die Diagnose und Therapie von Erektionsstörungen ist der Urologe. Zur Zeit stehen drei PDE-5-Hemmer zur Verfügung. Die Medikamente aus dieser Gruppe können bei sexueller Stimulation eine für befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion bewirken. Rund 80 Prozent aller Patienten sprechen auf die Behandlung mit diesen Medikamenten an. Prinzipiell wirken die PDE-5-Hemmer alle gleich, unterscheiden sich jedoch in ihrer Wirkdauer.
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