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Große Karl-Valentin-Nacht im Bayerischen Fernsehen

Geschrieben am 23-05-2007

München (ots) - Am 4. Juni wäre Karl Valentins 125. Geburtstag.
Das Bayerische Fernsehen feiert das Jubiläum des Komikers mit einer
großen Karl-Valentin-Nacht am Samstag, 2. Juni 2007 ab 21.45 Uhr.
Durch den Karl Valentin-Filmreigen führt Christoph Süß.

21.45 Uhr Donner, Blitz und Sonnenschein
Spielfilm, D 1936
Regie: Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Ilse Petry,
Albert Florath u.a.
Der arme Schneidermeister Huckebein ist heillos mit seinem Nachbarn,
dem reichen hinterfotzigen Jakob Greizinger, verkracht, der ihm mit
Wonne die Verpfändung seines Hauses ankündigt. Doch dann sorgen ein
Hundertmarkschein in einer Weste und ein Gerücht, auf dem Grund und
Boden vom Hunzinger sei eine Heilwasserquelle, für das totale Chaos,
bei dem jeder jeden übers Ohr hauen will.
Mit "Donner, Blitz und Sonnenschein", entstanden nach dem Bühnenstück
"Der Hunderter im Westentascherl", inszenierte Erich Engels einen
Höhepunkt des Genres Bauernschwank - dank der genial verqueren Komik
des Eigenbrötlers Karl Valentin, der hier wie meist aus Prinzip gegen
alles ist.

23.10 Uhr Valentinaden - 1
Moderation: Christoph Süß

In der Apotheke
D 1941
Regie: Hans Albin
Mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt
In dem letzten der über 30 kurzen Komödien oder Sketche mit und vom
genialen Querdenker, die zwischen 1913 und 1941 entstanden sind,
verlangt der Kunde Valentin von der Apothekerin Liesl Karlstadt eine
Arznei für ein sechs Monate altes Kind. Dass er weder ein Rezept hat,
noch den Namen des Medikaments kennt, macht die Sache nicht gerade
leicht.

Der Zithervirtuose
D 1934
Regie: Franz Seitz sen.
Mit Karl Valentin
"Zithervirtuose" Karl Valentin beginnt nach langen umständlichen
Vorbereitungen mit dem Lied "Liebesperlen". Dabei beachtet er strikt
das Wiederholungszeichen kurz vor dem Schlussakkord und setzt immer
wieder von vorne an. Der Bühnenvorhang schließt sich und hebt sich,
schließt sich und hebt sich ...

Im Photoatelier
D 1932
Regie: Karl Ritter
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt
In Abwesenheit ihres Meisters kämpfen "Im Photoatelier" die beiden
Gesellen Karl Valentin und Liesl Karlstadt einen verzweifelten Kampf
mit ihren unerwünschten Kunden und mit einem tückischen Objektiv.
Lange Zeit galt das kleine Meisterwerk als verschollen, bis 1963 ein
Nitrofilm auftauchte.

Theaterbesuch
D 1934
Regie: Joe Stöckel
Mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt
Liesl Karlstadt und ihr Ehemann haben Theaterkarten für Goethes
"Faust" von ihrer Hauswirtin bekommen. Liesl scheucht ihren trägen
Gatten, doch die Schwierigkeiten reißen nicht ab, die Zeit läuft
ihnen davon. Als schließlich alles geregelt scheint, sind die Karten
nicht aufzufinden. Eindringlich haben die beiden vorgeführt, was man
alles anstellen kann, um n i c h t ins Theater gehen zu müssen.
Alles umsonst, die Karten tauchen auf - und sie sind für Morgen! Der
"Faust" ist also trotz aller Anstrengungen nicht an ihnen
vorübergegangen.

Im Schallplattenladen
D 1934
Regie: Hans H. Zerlett
Karl Valentin betritt einen Schallplattenladen - und damit beginnt
für die Verkäuferin Liesl Karlstadt ein Martyrium. Er lässt sich
alles vorführen, mäkelt an allem herum, möchte viereckige Platten
ohne Loch. Die Situation eskaliert, Liesl Karlstadt resigniert und
ihr Kunde tobt sich aus. Etliche Grammophonplatten und Teile des
Interieurs gehen zu Bruch.
Hier lassen sich bestens die Mechanismen Valentinesker Komik ablesen:
Am Anfang steht die Provokation, das grausame Spiel mit dem Nerven
des Gegenübers, es folgen das Verwirrungsmanöver, die Wortklaubereien
und das Umkehrprinzip, bevor genüsslich zur Destruktion geschritten
wird und er, ein Schlachtfeld hinterlassend, den Schauplatz des
Geschehens ungerührt verlässt.

So ein Theater
D 1934
Regie: Carl Lamac
Mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt
"'So ein Theater' ist als "Musikverhinderungsfilm eine Variation der
'Orchesterprobe'", Valentin geigt permanent falsch und treibt den
Kapellmeister Karlstadt in den Wahnsinn - "der Musiker und der
Dirigent als natürliche Gegner, die sich mit absurden Dialogen
bekämpfen" (alle Zitate aus: Roland Keller: Karl Valentin und seine
Filme, Heyne Filmbibliothek 239, München 1996). Und der Kampf geht
weit über den Musiksaal hinaus, das Gefecht läuft weiter in einem
Postamt - bis zur scheinbaren Versöhnung. Nach der Pause kommt es
noch schlimmer: der Auftritt einer Sängerin, Valentins falsche
Begleitung, ein klemmender Vorhang und ein Tapezierer am falschen Ort
sorgen für das vollkommene Desaster.

Ca. 0.45 Uhr Zum 125. Geburtstag: Die große Karl-Valentin-Nacht
Moderation: Christoph Süß

Kirschen in Nachbars Garten
Spielfilm, D 1935
Regie Erich Engels
Mit Karl Valentin, Adel Sandrock, Liesl Karlstadt, Max Gülstorff,
Theo Schall, Reinhold Bernt
Hofrat Warrenheim zieht mit seiner Tochter Hansi und seinem Gärtner
Valentin in die Villa neben dem Grundstück der schrulligen Adele
Hecht und ihrer Magd Liesl. Zunächst verstehen sich die Nachbarn
prächtig - bis Valentin das sehnlichst erwartete Ei von Adeles
siamesischer Ente "konfisziert". Dieser Diebstahl löst einen
skurrilen Nachbarschaftskrieg aus.
Bei dieser Verfilmung steht Karl Valentin nicht nur Liesl Karlstadt
zur Seite, sondern auch Adele Sandrock als exzentrische "Alte".

Ca. 02.10 Uhr Valentinaden - 2
Moderation: Christoph Süß

Der Feuerwehrtrompeter
Stummfilm, D 1929/30
Fragment von ca. 2 Minuten
"So ist der Misanthrop Valentin als Feuerwehrtrompeter in seinem
Element: 'Bitte schön, Herr Feuerwehrmann, holen Sie mir mein kleines
Kind herunter vom fünften Stock. Das liegt in der Wiegn drinnen und
muss sonst verbrennen'. 'Liebe Frau', hab ich gesagt, 'das geht mich
gar nichts an, das müssen Sie dem Feuerwehrmann sagen, ich bin der
Trompeter, aber dass Sie sehen, dass ich auch tue, was in meinen
Kräften ist, blasen tu ich Ihrem Kind schon, dass es runter kommen
soll" (zit. nach Roland Keller, ebd.).

Das verhängnisvolles Geigensolo
D 1936
Regie: Rolf Raffé
Die Macht der Dinge, die Tücke des Objekts, beherrscht auch beim
"verhängnisvollen Geigensolo" das Geschehen. Karl Valentin wird als
großer Virtuose angekündigt, doch zunächst fehlt ihm das Instrument,
und als er es endlich in Händen hält, kämpft er einen vergeblichen
Kampf gegen den Notenständer. Der Höhepunkt des Konzerts: Der
Gerichtsvollzieher Karlstadt kommt, um die Violine wegen ausstehender
Alimentezahlungen zu konfiszieren. Ihr "Gespräch" schaukelt sich
hoch, die Geige geht zu Bruch, ohne dass das Publikum auch nur einen
einzigen Ton gehört hat - und dabei "wärs grad so schön ganga".

Musik zu zweien
D 1936
Regie: Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt, Josef Rankl
Karl Valentin und Liesl Karlstadt bewerben sich als Musikclowns um
ein Engagement. Doch das Misslingen ist vorprogrammiert: Sie treffen
den Ton nicht, die Notenständer, die man ihnen gewährt, verschwören
sich gegen sie, halten nicht still. Und als es ihnen gelingt, ihr
Duett "anlässlich des Einzugs des Kaisers Ferdinand XXIII, im Jahre
1325, nachträglich zu Gehör" zu bringen, wird es abgelehnt. Dennoch,
sie wissen, was sich gehört. Zusammen mit den Notenständern verbeugen
sie sich und gehen ab. Einmal mehr ist ihnen klargemacht worden,
warum man ihre Kunst brotlos nennt.

Beim Rechtsanwalt
D 1936
Regie Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt
Bauer Huber (Karl Valentin) sucht wegen einer leidigen
Rechtsangelegenheit in Begleitung seines 14-jährigen Sohnes Hansl
(Liesl Karlstadt) einen Anwalt auf. Das Sprechzimmer ist zunächst
leer. Staunend betrachten sie einen überlebensgroßen Rubensakt. Der
Anwalt betritt das Zimmer, doch zur Rechtsberatung kommt es nicht.
Zunächst weil Huber sich zeitraubend über seinen Schnupfen auslässt,
dann weil das als Kommunikationshilfe gedachte Telefon sich als
Kommunikationsverhinderer betätigt.

Die karierte Weste
D 1936
Regie Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt
Als Pfandverleiher und Trödler fristet das Ehepaar Pechkopf ein
armseliges Dasein. Vor allem der Ehemann ist völlig unfähig beim
Verkauf. Immer wider versucht sie ihm die Tricks beizubringen, die es
braucht, um dem Kunden das Gegenteil des Gewünschten anzudrehen. Sie
ahnt nicht, dass er 100 Mark hat abzweigen können, die er vor ihr in
einer alten als völlig unverkäuflich geltenden Weste versteckt.
Ausgerechnet diesen Ladenhüter bringt sie an den Mann, während der
Gatte, eingesperrt in der Küche, das Unglück nicht aufhalten kann.
Als sie ob dieses Unglücks in Ohnmacht fällt, reagiert Herr Pechkopf
zum ersten Mal geschäftstüchtig.

Beim Nervenarzt oder kalte Füße
D 1936
Regie: Erich Engels
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Reinhold Bernt
Mit einer Rahmenhandlung - Valentin sucht den Nervenarzt auf -
verbindet Erich Engels zwei Kurzfilme: Zunächst bringt Valentin als
schwieriger Kunde über Tage hinweg einen Bäckermeister mit seiner
ständig veränderten Bestellung einer Brezl nach Maß zum Verzweifeln,
dann gönnt er sich, völlig mittellos, einen Restaurantbesuch vom
Feinsten, um mit einem einkalkulierten Tritt in den Hintern durch den
Kellner diese Rechnung begleichen zu können.

Es knallt
D 1934
Regie: Helmut O. Kaps
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt, Adele Sandrock, Fee von Reichlin
Frau von Gobelinski ist Chefin eines Heiratsinstituts. Für eine
wichtige Kundin - eine adelssüchtige Amerikanerin - hat sie nach
langen Mühen einen Bräutigam gefunden. Unmittelbar vor dem alles
entscheidenden Rendezvous fällt dieser jedoch aus. Kurz entschlossen
engagiert sie den tollpatschigen Kunstschützen Xaver Fürst als
Ersatz. Dass sie damit eine Katastrophe heraufbeschwört, kann sie
nicht ahnen, zumal ihr Herr Fürst die Existenz einer eifersüchtigen
Partnerin verschwiegen hat.

Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Oktoberfestwiese
Stummfilm, D 1923
Mit Karl Valentin, Liesl Karlstadt
Karl Valentin verabredet sich mit der hübschen Mizzi für einen
Wiesn-Bummel, gleichzeitig will auch seine dicke Gattin mit ihm aufs
Oktoberfest. Mit ihr im Schlepptau versucht sich das muntere Pärchen
beim Messerwerfer und beim Spiegelkabinett zu vergnügen, bringt den
Flohzirkus zum Einsturz und löscht seinen Durst mit Apfelwein. Erst
beim "Hau den Lukas" kann Valentin kurzfristig die Gattin abschütteln
- indem er sie mit dem Hammer niederschlägt! Doch alles umsonst, sie
bleibt an ihnen kleben. Also entfleucht Valentin mit einem Bund
Luftballons gen Himmel.

Mysterien eines Frisiersalons
Stummfilm, D 1922 (1923)
Regie: Erich Engel und Bertolt Brecht
Mit Karl Valentin, Blandine Ebinger, Erwin Faber, Kurt Horowitz,
Liesl Karlstadt
Karl Valentin meets Dada und die Marx Brothers - Absurdität ist das
Gesetz in diesem seltsamen Frisiersalon, in dem ein Furunkel mit
Hammer und Stemmeisen behandelt wird und einem Professor auf
chinesische Art eine Glatze rasiert wird. Ein Mann verliert außerdem
durch ein Versehen seinen Kopf. Der Kopflose ficht daraufhin ein
Säbelduell aus und die Friseuse greift mit einem Angelhaken
entscheidend in den Kampf ein.

Der neue Schreibtisch
Stummfilm, D 1913 oder 1914
Produktion Peter Ostermayr
Mit Karl Valentin
Der Büroschreiber Valentin bekommt ein Stehpult. Da ihm "Der neue
Schreibtisch" zu hoch erscheint, sägt er an den Beinen so lange
herum, bis kein Stuhl mehr unter die Platte passt. Doch Valentin weiß
Rat, er sägt ein Loch in den Boden ...

Karl Valentins Hochzeit
Stummfilm, D 1913
Mit Karl Valentin, Georg Rückert (Braut), Liesl Karlstadt
(Hochzeitsgast)
Der Freier Valentin gerät auf Grund einer Heiratsannonce in die Fänge
einer stämmigen und resoluten Braut, die nicht lange fackelt und aus
dem Junggesellen Valentin schon während der turbulenten
slapstickreichen Hochzeitsfeier einen von ihrem Gewicht
plattgedrückten Ehekrüppel macht.

Das gesamte Programm zu Karl Valentins Geburtstag im Hörfunk und
Fernsehen des Bayerischen Rundfunks ist zu finden unter

www.br-online/pressestelle (Sparte "Pressemitteilungen").

Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7560
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7560.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176


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