Börsen-Zeitung: Giftpille Kirch, Kommentar zur Hauptversammlung der Deutschen Bank von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 24-05-2007 |
Frankfurt (ots) - Man soll ja positiv denken. Na denn: Als positiv muss gewertet werden, dass die Deutsche Bank vor einer Übernahme und vor einer Fusion unter einigermaßen Gleichen auf Jahre hinaus geschützt ist. Dazu tragen ihre strategische Ausrichtung, der bisherige geschäftliche Erfolg und nicht zuletzt die hohe Börsenbewertung von aktuell 61 Mrd. Euro bei. Die wirksamste Giftpille gegen unerwünschte Annäherungsversuche von Wettbewerbern aber ist Leo Kirch.
Als Garant der Unabhängigkeit der Deutschen Bank sei dem gescheiterten Medientycoon ein langes Leben gewünscht. Denn ein Konflikt um zivilrechtliche Schadenersatzforderungen, wie er gestern einmal mehr mit juristischen Spitzfindigkeiten, aber auf einer bisher nicht gekannten Eskalationsstufe im Hauptversammlungsraum statt im Gerichtssaal ausgetragen wurde, muss jeden potenziellen Interessenten ultimativ davon abschrecken, der Deutschen Bank irgendwelche Avancen zu machen. Die deutsche Steuergesetzgebung, das Mitbestimmungsrecht, halbherzige Finanzmarktreformen oder welche Formen der Abwehr potenzieller Investoren bzw. Fusionspartner auch immer man nimmt: zumindest aus Sicht der Deutschen Bank wiegt derzeit kein Standortnachteil so schwer wie der Kirch-Malus. Der Vorstand wird hoffentlich trotzdem niemals auf die Idee kommen, dem Quälgeist seinen gewiss beachtlichen Lästigkeitswert auszuzahlen.
Ob Giftpillen oder nicht: so glänzend, wie die Deutsche Bank heute dasteht, muss sie keine Übernahme fürchten, und von sich aus hat sie keinerlei transformierende Allianz nötig. Vorstandschef Josef Ackermann stellte vor den Aktionären unmissverständlich klar, dass man nicht gewillt sei, sich mit dem grassierenden Konsolidierungsbazillus infizieren zu lassen - ABN Amro hin, Unicredit/Capitalia her. Organisches, künftig aus eigener Kraft eher noch beschleunigtes Wachstum, ergänzt um gezielte Akquisitionen: das ist die Strategie des hiesigen Branchenprimus, deren Präsentation durch Ackermann die in der Frankfurter Festhalle versammelten Anteilseigner mit starkem Beifall quittierten. Die Entwicklung sämtlicher relevanten Ertragskennzahlen wie auch der Wertschaffung für alle Stakeholder belegt eindeutig, dass diese Strategie bis dato äußerst erfolgreich war. Sie hat das Zeug, auch in schwächeren Konjunktur- und Marktphasen zu tragen.
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Börsen-Zeitung Redaktion Telefon: 069--2732-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
72656
weitere Artikel:
- Abbott lanciert Crossroads Institute für Europa, den asiatisch-pazifischen Raum und Afrika Barcelona, Spanien (ots/PRNewswire) - - Schwergewicht ist die bessere Versorgung von Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen Abbott gab heute auf der EuroPCR-Tagung 2007 in Barcelona die Gründung des Crossroads Institutes für die medizinische Fortbildung im Bereich Kardiovaskulärmedizin bekannt. Das in Brüssel, Belgien, ansässige Crossroads Institute stellt mit seinen etablierten Niederlassungen in Tokio, Japan und Johannesburg, Südafrika, eine Lehrfakultät mit über 100 weltweiten Fachleuten bereit und bietet das Neueste aus dem mehr...
- ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Freitag, 25.05.2007, 08:00 Uhr / Importpreise April 2007: + 0,5% gegenüber April 2006 ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 25.05.2007, 08:00 Uhr Wiesbaden (ots) - Der Index der Einfuhrpreise lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im April 2007 um 0,5% über dem Vorjahresstand. Im März und im Februar 2007 hatte die Jahresveränderungsrate + 0,9% beziehungsweise + 0,8% betragen. Besonders hoch war im April 2007 - wie schon in den Vormonaten - die Jahresteuerungsrate für Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug (+ 16,2%). Hier stiegen die Preise unter anderem für Kupfer und Kupferhalbzeug (+ 10,1%). mehr...
- Aussaatflächen 2007: Weiterer Rückgang bei Sommerkulturen Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt zum Weltbauerntag am 1. Juni mitteilt, nimmt der Anbau von Sommergerste, Hafer und Sommerweizen mit zusammen 730.000 Hektar zur Ernte 2007 in Deutschland weiter ab. Das zeigen die Ergebnisse der Erhebung über die Frühjahrsaussaaten vom April 2007. Sommergerste bedeckt mit der bisher kleinsten Anbaufläche von 500.000 Hektar nur noch eine halb so große Fläche wie 1991. Der Anbau von Hafer hat mit 182.000 Hektar ebenfalls den bisher niedrigsten Stand erreicht. Die Fläche von Sommerweizen (einschließlich mehr...
- Lungenkrebs ist die vierthäufigste Todesursache Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2007 mitteilt, starben im Jahr 2005 in Deutschland 42.217 Personen (30.347 Männer und 11.870 Frauen) an Erkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Neben Lungenkrebs - der mit 40.641 Sterbefällen die vierthäufigste Todesursache ist - werden auch Kehlkopfkrebs (1.536 Sterbefälle) und Luftröhrenkrebs (40 Sterbefälle) zu den Folgeerkrankungen des Rauchens gezählt. Insgesamt waren im Jahr 2005 gut 5% aller Sterbefälle mehr...
- Proseat startet Zusammenarbeit mit Foamline in Russland Mörfelden-Walldorf (ots) - Proseat GmbH + Co KG und Foamline planen die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für die Produktion von Formschaumteilen für den automobilen Sitzbereich in Russland. Ort und Größe des neuen Standorts werden im Laufe der nächsten Monate festgelegt, so dass mit der Realisierung bis spätestens Ende des Jahres begonnen werden kann. Diese neue Partnerschaft wird dem expandierenden Automobilmarkt in Russland zugute kommen und ist Bestandteil der Strategie von Proseat, die Geschäftstätigkeit in aufstrebenden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|