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Handeln, bevor es zu spät ist ./ . Der Klimawandel verlangt schnelle und durchgreifende Maßnahmen

Geschrieben am 30-05-2007

Hannover (ots) - Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat sich am
heutigen Mittwoch, 30. Mai, mit einem eindringlichen Appell an
Politik, Gesellschaft und Kirche gewandt, ihre Verantwortung
angesichts des Klimawandels zu erkennen und entschlossen zu handeln.
Drei Feststellungen begründen Hubers dringlichen Aufruf zum Handeln:
"Wir müssen ernsthaft mit einer Klimakatastrophe rechnen. - Wir
müssen anerkennen, dass sie in erheblichem Umfang durch menschliches
Handeln ausgelöst ist. - Um die globale Erwärmung zu begrenzen,
müssen wir zu schnellen und entschlossenen Maßnahmen bereit sein."

Am Anfang des Appells steht die Ermutigung: "Es ist nicht zu spät
für eine Antwort auf den Klimawandel." Die nötige Motivationskraft
für die überfälligen Schritte erwachse "aus dem Vertrauen zu Gott,
dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und aus dem gelebten
Bekenntnis zu ihm". Den "Anwandlungen von Zynismus und Mutlosigkeit"
dürfte "nicht das Feld überlassen" werden. Der Appell verschweigt den
Ernst der Bedrohung für den Lebensraum der Erde nicht. Der
Ratsvorsitzende erinnert am Ende des Appells an eine Mahnung des
Apostels Paulus aus dem Galaterbrief (6,7) und wendet sie auf die von
der Menschheit ausgehenden Ursachen für den Klimawandel an: "Irret
euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät,
das wird er ernten."

Wolfgang Huber geht in dem Text aus von der biblischen
Sintfluterzählung. In ihr sei die grundlegende Menschheitserfahrung
bewahrt, dass das Leben auf der Erde "durch katastrophale
Veränderungen bedroht" bleibe. Die Zusage Gottes am Ende der
Sintflutgeschichte (1. Mose 8,20-22) dürfe nicht missverstanden
werden als Erlaubnisschein, der alles gestattet und alles verzeiht.
Die Menschheit müsse "mit der Möglichkeit rechnen, dass Gott uns die
bösen Folgen einer anhaltenden Versündigung an seinen guten
Schöpfungsgaben spüren lässt".

In seiner Beschreibung des derzeitigen Wissensstandes über
Ursachen und Verlauf des Klimawandels bezieht sich der Text auf die
jüngsten Veröffentlichungen des Internationalen Expertengremiums zum
Klimawandel (IPPC). Die Menschheit befinde sich "in dem
entscheidenden Zeitabschnitt, in dem die schlimmsten Auswirkungen
eines ungebremsten Klimawandels noch verhindert werden können".

Ein schöpfungs- und mitweltgerechter Umgang mit den natürlichen
Ressourcen sei in den - recht verstandenen - alttestamentlichen
Schöpfungstexten bereits angelegt. Das wird insbesondere am ersten
der biblischen Schöpfungsberichte (1. Mose 1,1 - 2,4a) entfaltet. Der
darin enthaltene Auftrag des Schöpfers weise "dem Menschen die
Mitverantwortung für eine gedeihliche Nutzung und lebensfördernde
Bewirtschaftung der von Gott geschaffenen Lebensräume zu". Es gehe
nicht um eine "Ermächtigung zur schrankenlosen Ausbeutung der Natur",
sondern um eine "Segensverheißung, der die Menschen gerecht werden
sollen und können".

Der Appell endet mit Antworten auf die Frage: "Was können wir
tun?" Huber wendet sich zunächst an die Christinnen und Christen. Die
biblische Überlieferung nehme sie in die Pflicht, "in ihren eigenen
Verantwortungsbereichen - in Unternehmen, Medien und
gesellschaftlichen Verbänden, in Wissenschaft, Verwaltung und Politik
- die Aufgabe des Klimaschutzes ernst zu nehmen". Der Appell richtet
sich nicht zuletzt an die Teilnehmer des G8-Gipfels in Heiligendamm
in der kommenden Woche: Die dort versammelten Staats- und
Regierungschefs hätten "jetzt die Aufgabe, neue Schritte im
Klimaschutz zu ermöglichen"; sie könnten "diese Pflicht nicht auf
andere delegieren" und dürften "die Erfüllung dieser Pflicht nicht
vertagen".

Hannover, 30. Mai 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:
Der Text ist im Internet nachzulesen unter
http://www.ekd.de/EKD-Texte/2078.html
Alle, die die Pressemitteilung per Email bekommen, haben mit dem Mail
den Text in einem weiteren attachment erhalten.

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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