(Registrieren)

Neues Deutschland: zum Rücktritt Platzecks vom SPD-Vorsitz und zur Lage der SPD

Geschrieben am 10-04-2006

Berlin (ots) - Es ist noch immer Schröders Partei. Die SPD, die
jetzt, nach nur fünf Monaten, erneut ihres Vorsitzenden verlustig
geht, ist noch kein Stück weiter als an dem Tag, an dem der
Bundeskanzler sie mit Tränen in den Augen ihrem Schicksal überließ.
Keinen Schritt weiter als nach den Verhandlungen um ihre
Weiterbeschäftigung in der Bundesregierung. Juniorpartner der großen
Koalition zu sein, beauftragt, die Mission fortzusetzen, die sie sich
mit der Agenda 2010 auferlegte, ist die SPD die Partei nicht zwischen
Tradition und Moderne, sondern zwischen gespieltem Widerstand und
realer Anpassung an die neoliberale Wirklichkeit. Und eingeklemmt hat
sie dort noch der einstige Bundeskanzler.
Alles Mitleid mit einem über seine Kräfte belasteten Politiker
beiseite gelassen, kann man Matthias Platzeck nicht mehr zugute
halten als das, was man ihm schon zugute hielt, als er in sein
Bundesamt gewählt wurde - die Eigenschaft nämlich, die Hilflosigkeit
der Sozialdemokratie mit einem gewissen Enthusiasmus vorzutragen.
Dass er dafür von 99 Prozent der SPD-Parteitagsdelegierten gewählt
wurde, lässt die Unverbindlichkeit nicht verbindlicher werden.
Was der kommissarische und wahrscheinlich nächste SPD-Vorsitzende
als einen neuen Stil empfindet, den Platzeck eingeführt habe, ist
allenfalls eine persönliche Note im Vortrag. Kurt Beck wird eine
eigene einführen. Am Text ändert das nichts. Und der stammt noch von
Schröder.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

7352

weitere Artikel:
  • Westerwelle: Unabhängige Kommission soll über Politiker-Bezüge entscheiden "Was erlauben Strunz" am 10.04.2006, 23:30 Uhr auf N24. Weitere Ausstrahlung: 16.04.06, 10:05 Uhr. Berlin (ots) - Die FDP verlangt eine grundsätzliche Reform der Altersversorgung für Politiker. Sie müssten für ihre Altersbezüge wie andere Freiberufler auch selbst komplett vorsorgen, bekräftigte Parteichef Guido Westerwelle am Montag in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz". Er regte an, eine unabhängige Kommission beim Bundespräsidenten solle die Höhe der Bezüge an die Abgeordneten festlegen: "Dann hätte auch dieser Selbstbedienungsvorwurf ein Ende." Zur möglichen Höhe der Gelder wollte sich Westerwelle nicht äußern: mehr...

  • Westerwelle zu Platzeck: "Gesundheit geht immer vor" "Was erlauben Strunz" am 10.04.2006, 23:30 Uhr auf N24. Weitere Ausstrahlung: 16.04.06, 10:05 Uhr. Berlin (ots) - Guido Westerwelle hat Matthias Platzeck großen Respekt gezollt. "Gesundheit geht immer vor", so der FDP-Chef in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz". Er habe eine Vorstellung davon, wie schwer Platzeck die Entscheidung über den Rücktritt von Amt des SPD-Parteivorsitzenden gefallen sein müsse, sagte er. "Man hängt ja an der Aufgabe, in die man nicht hineingeprügelt wurde, sondern um die man sich ja freiwillig beworben hat." Jeder, der als Parteivorsitzender arbeite, identifiziere sich ja nicht nur mit der Sache, sondern mehr...

  • Kieler Nachrichten: Kommentar SPD/Platzeck Kiel (ots) - "Auch wenn hinter den Kulissen das Gemoser schwer zu überhören war: Platzeck war ein Hoffnungsträger. Er stand nach dem Basta-Vorsitzenden Schröder und dessen Statthalter Müntefering für einen neuen, offenen Führungsstil, nach dem sich viele Genossen gesehnt haben. Mit dem Brandenburger verbanden sich auch Hoffnungen auf eine Neuorientierung in Richtung linker Volkspartei, die das eigene Profil stärker hervortreten lässt und den notwendigen Umbau des Sozialstaats in einen klaren sozialdemokratischen Kontext stellt. Dieser mehr...

  • WAZ: Basta Berlusconi - Kommentar von Hendrik Groth Essen (ots) - Ein Sieg für Europa und das überfällige Ende eines langjährigen Skandals. Die Italiener haben Silvio Berlusconi abgewählt. Jeder Demokrat kann aufatmen. Es ging nicht um eine politische Debatte oder einen pluralistischen Richtungsstreit. Es ging darum, die demokratischen Grundmauern des EU-Gründungsmitglieds zu festigen, die Berlusconi systematisch untergrub. In der Manier eines südamerikanischen Volkstribuns hat er manipuliert, wahrscheinlich korrumpiert, politische Macht missbraucht. Vorwürfe der Geldwäsche oder der Mafia-Komplizenschaft mehr...

  • WAZ: Die SPD kommt nicht zur Ruhe - Kommentar von Alfons Pieper Essen (ots) - Erst auf dem Parteitag in Karlsruhe war Matthias Platzeck mit großem Beifall zum SPD-Chef gewählt worden. Das war im Dezember. Und wer über eine Ära Platzeck spekulierte, muss diesen Gedanken nach wenigen Monaten wieder verwerfen. Jetzt also führt Kurt Beck, der erfolgreiche Ministerpräsident, die Volkspartei SPD. Man muss ihm eine längere Amtszeit wünschen, damit die Partei zur Ruhe kommt. Der Schritt von Platzeck ist mehr als verständlich. Den dringenden Rat der Ärzte, sich mehr Schonung aufzuerlegen, weil er sonst sein Leben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht