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Für die Bekämpfung von HIV und Aids fehlen Milliarden

Geschrieben am 01-06-2007

Tübingen (ots) -

Mit Aktionen zur "Nacht der Solidarität" fordert das
Aktionsbündnis gegen AIDS gemeinsam mit AIDS-Hilfen,
entwicklungspolitischen Organisationen und Kirchengemeinden in
Deutschland, Österreich, Schweiz, England, Italien und Indien den
globalen Zugang zu Prävention, Pflege und Behandlung für Menschen
mit HIV und Aids.

Wenige Tage vor dem G8-Gipfel hat das Aktionsbündnis gegen AIDS
mit Unterstützung internationaler Partner zur "Nacht der Solidarität"
aufgerufen. Mit Konzerten, Gottesdiensten, Straßentheater,
Kunstprojekten und anderen Aktionen werden Tausende Bürgerinnen und
Bürger in der Nacht zum 2. Juni ihre Solidarität mit 40 Millionen
Menschen demonstrieren.

Beim Gipfeltreffen der G8 in Heiligendamm vom 6.- 8. Juni werden
die Staats- und Regierungschefs erneut Beschlüsse fassen, mit denen
der dramatischen Situation einer armutsbedingten Ausbreitung von
HIV/Aids in Afrika begegnet werden soll. Bereits der G8-Gipfel von
Gleneagles vor zwei Jahren sollte einen Wendepunkt im globalen Kampf
gegen HIV/Aids darstellen. Die führenden Industrienationen
verpflichteten sich, bis 2010 den universellen Zugang für alle Länder
zu Prävention, Behandlung und Pflege zu erreichen. 40 Millionen
Menschen leben zurzeit weltweit mit dem HI-Virus. Davon benötigen in
den Ländern niedriger und mittlerer Einkommen mindestens 7,1
Millionen dringend eine wirksame Behandlung. Doch bis Ende 2006
erhielten weniger als ein Drittel (2 Millionen Menschen) die
lebensverlängernden antiretroviralen Medikamente (Quelle: WHO).

Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist tief besorgt über die
stagnierende Entwicklung und die unzureichende finanzielle
Unterstützung der G8-Staaten. Nach Schätzungen von UNAIDS und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind zur weltweiten Aids-Bekämpfung
in diesem Jahr über 18 Milliarden US-Dollar nötig, dennoch blieb fast
die Hälfte dieses Finanzierungsbedarfes bislang ungedeckt. In vielen
Ländern fehlt es nicht nur an Medikamenten, sondern insbesondere auch
an gut ausgebildetem medizinischem Fachpersonal und der nötigen
Infrastruktur für eine lebensnotwendige gesundheitliche Versorgung.

Das Aktionsbündnis, ein Zusammenschluss von rund 400
Organisationen und Initiativen, appelliert deshalb an die
Bundesregierung, im Rahmen der G8-Präsidentschaft einen langfristigen
und verbindlichen Finanzierungsplan zur Bekämpfung von HIV/Aids zu
verabschieden. Eine nachfrageorientierte Strategie zur umfassenden
Verbesserung der Gesundheitssysteme muss auf den Weg gebracht werden.
Die G8-Länder müssen sich zudem selbst verpflichten, das Abwerben von
Gesundheitskräften aus ärmeren Ländern, den sogenannten "brain drain"
zu unterbinden. Ein weiteres Hindernis im Zugang zu HIV-Medikamenten
ist das internationale Patentrecht zum Schutz der Eigentumsrechte
(TRIPS). Hier fordert das Aktionsbündnis gegen AIDS eine generelle
Ausnahme für lebensnotwendige Medikamente für Entwicklungs- und
Schwellenländer in allen bi- und multilateralen Handelsverträgen.

Das Symbol der roten Lichterschleife verbindet wie kein anderes
Symbol seit nunmehr vier Jahren die Akteure der "Nacht der
Solidarität". Sie möchten den Appellen der Betroffenen, aber auch der
vielen kleinen Initiativen, Selbsthilfegruppen und engagierten
Organisationen mit ihrer Aktion Nachdruck verleihen. Die großen
Industrienationen müssen endlich ihren Einsatz verstärken und ihrer
globalen Verantwortung gerecht werden.

Originaltext: Aktionsbündnis gegen AIDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52831
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52831.rss2

Pressekontakt:
Mirjam Hagebölling, Politische Koordination und
Öffentlichkeitsarbeit, 0178 - 3121143
Susanne Mittendorf, Kampagnenkoordinatorin "Nacht der Solidarität",
0179 - 2759457


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