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Gesetzliche Unfallversicherung: Arbeitsunfallrisiko weiter gefallen / Beitragssatz in der gewerblichen Wirtschaft liegt 2006 bei 1,33 Prozent - Unfälle von Schülern gehen weiter zurück

Geschrieben am 04-06-2007

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die wichtigsten Zahlen
der Berufsgenossenschaften
und Unfallkassen im 3-Jahres-Vergleich liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Das Risiko, bei der Arbeit einen Unfall zu erleiden, hat im
vergangenen Jahr weiter abgenommen. Das geht aus Zahlen hervor, die
die gewerblichen Berufsgenossenschaften und die
Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand heute in Berlin
vorgelegt haben. Erstmals präsentierte der neue Spitzenverband, die
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV, damit für beide
Zweige der gesetzlichen Unfallversicherung gemeinsame Zahlen zu
Unfällen und Erkrankungen am Arbeitsplatz und in der Schule.

Das Unfallrisiko lag bei 26,9 meldepflichtigen Arbeitsunfällen je
1.000 Vollarbeiter - und damit um 0,7 Prozent niedriger als im
Vorjahr (2005: 27,1). Trotz dieses Rückgangs nahm die absolute Zahl
der meldepflichtigen Unfälle um 1,8 Prozent zu und belief sich auf
948.546 (2005: 931.932).

"Einer der Gründe hierfür ist der wirtschaftliche Aufschwung",
erklärte DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. "Mehr Menschen
hatten im vergangenen Jahr eine Arbeit und sie haben durchschnittlich
auch länger gearbeitet." Angesichts der laufenden Reform der
Unfallversicherung betonte Breuer, dass diese die Prävention stärken
müsse: "Das letzte, was wir bei einer guten Konjunktur brauchen, ist
eine Reform, die das Engagement der Betriebe bei der Unfallverhütung
schwächt."

Mehr Unfälle ereigneten sich vor allem in den Branchen Bau, Handel
und Verwaltung sowie Holz- und Metallverarbeitung. Wirtschaftszweige
wie Chemie, Elektrotechnik und der öffentliche Dienst verzeichneten
dagegen sinkende Zahlen. In der Gesundheitsbranche nahm die Zahl der
absoluten Unfälle zwar um 850 zu, das Unfallrisiko sank jedoch um 4,7
Prozent.

Die Zahl der Unfälle, die zu einer dauerhaften Minderung der
Erwerbsfähigkeit und damit zu einer Unfallrente führten, ging in fast
allen Branchen zurück. Sie lag bei 18.639 neuen Unfallrenten (2005:
19.237). Das betraf auch die Quote der neuen Arbeitsunfallrenten pro
1.000 Vollarbeiter, die insbesondere am Bau um fast 11 Prozent
zurückging. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle nahm dagegen im
Vergleich zum Vorjahr zu: Sie lag bei 711 (2005: 656).

Wegeunfälle - Zunahme bei Unfällen mit bleibenden
Gesundheitsschäden Insgesamt 191.186 Unfälle ereigneten sich im
vergangenen Jahr auf dem Weg zur Arbeit und von dort zurück. Die Zahl
der Wegeunfälle lag damit um 3,3 Prozent höher als im Vorjahr (2005:
185.146). Auch die Zahl der Wegeunfälle, bei denen Versicherte
bleibende Gesundheitsschäden erlitten, nahm zu. 2006 erhielten in
7.142 Fällen Versicherte erstmals eine Wegeunfallrente (2005: 7.001).
535 Versicherte verloren aufgrund eines Wegeunfalls ihr Leben - 17
weniger als im Vorjahr (2005: 552).

Beitragssatz in der gewerblichen Unfallversicherung weitgehend
stabil Weitgehend stabil blieb der durchschnittliche Beitragssatz in
der gewerblichen Unfallversicherung. Dieser betrug im vergangenen
Jahr 1,33 Prozent (2005: 1,31 Prozent). Insgesamt mussten die
gewerblichen Arbeitgeber damit rund 195 Millionen Euro mehr für die
Versicherung ihrer Beschäftigten gegen Arbeits- und Wegeunfälle sowie
Berufskrankheiten an die Berufsgenossenschaften überweisen. Ein Grund
dafür waren unter anderem höhere Aufwendungen für die medizinische
Rehabilitation. Das Gesamtvolumen der Beiträge, das Umlagesoll,
belief sich auf 8,97 Milliarden Euro.

Berufskrankheiten: Haut braucht mehr Schutz Im vergangenen Jahr
erhielten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen insgesamt 61.236
Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (BK). Das waren 2,5
Prozent mehr als im Vorjahr (2005: 59.762). Der BK-Verdacht
bestätigte sich in 22.641 Fällen. Den Löwenanteil der bestätigten
BKen machten mit 39,4 Prozent (8.925 Fälle) berufsbedingte
Haut-Erkrankungen aus. Breuer: "Hauterkrankungen bleiben damit ein
drängendes Problem. Unsere aktuelle Präventionskampagne Haut soll
daher das Bewusstsein für den Hautschutz bei Arbeitgebern und
Beschäftigten schärfen." Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten
belief sich auf 13.935. Davon wurde in 4.725 Fällen erstmals eine
BK-Rente bewilligt. In 8.706 Fällen wurde die berufliche Verursachung
der Erkrankung zwar bestätigt, besondere versicherungsrechtliche
Bedingungen für eine Anerkennung waren jedoch nicht erfüllt. Auch in
diesen Fällen erhielten die Versicherten Leistungen zur
Individualprävention und Rehabilitation. Insgesamt wurden 2.510
BK-Todesfälle gemeldet. Beim überwiegenden Teil waren anorganische
Stäube die Todesursache, insbesondere Asbest.

Schüler erleiden weniger Unfälle

Auch die Sicherheit beim Schulbesuch hat im vergangenen Jahr
weiter zugenommen. Von 1.000 Schülern erlitten im Durchschnitt 73,6
einen meldepflichtigen Schulunfall (2005: 74,3). Meldepflichtig sind
hier Unfälle, die eine ärztliche Behandlung zur Folge hatten. Die
absolute Zahl der meldepflichtigen Schulunfälle sank auf 1.279.771.
"Der positive Trend freut uns", erklärte Breuer, "die Unfallkassen
wollen jedoch mehr erreichen." Das ambitionierte Ziel: "Bis 2011 soll
die Zahl der Schülerunfälle um 30 Prozent im Vergleich zu 2005
sinken." Die Zahl der Unfälle auf dem Schulweg nahm geringfügig zu.
Sie lag bei 124.824 (2005: 124.650). Das Risiko blieb mit rund 7,2
Unfällen pro 1.000 Schüler unverändert. Die Zahl der tödlichen
Schülerunfälle ging gegenüber 2005 um 16 auf 65 zurück.

Die DGUV

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - DGUV ist der
Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der
Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Ihre Mitglieder
versichern über 70 Millionen Menschen in Deutschland gegen Arbeits-,
Schul- und Wegeunfälle sowie Berufskrankheiten. Im Versicherungsfall
übernehmen die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung die Kosten
für die medizinische und berufliche Rehabilitation. Ist die
Erwerbsfähigkeit infolge des Versicherungsfalls dauerhaft gemindert,
zahlt die Unfallversicherung zudem eine Rente.

DGUV: Die wichtigsten Zahlen der Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen im 3-Jahres-Vergleich Gesetzliche Unfallversicherung
(ohne Schüler): Meldepflichtige Unfälle und Rentenbestand

Originaltext: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65320
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65320.rss2

Pressekontakt:
Stefan Boltz, Stv. Pressesprecher DGUV
Tel.: 030-28 87 63 62,
Fax: 030-28 87 63 70,
E-mail: stefan.boltz@hvbg.de


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