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stern: Kinderarbeit in Indien für die Modemarke Esprit

Geschrieben am 05-06-2007

Hamburg (ots) - Ein zurzeit zehntausendfach von der Modemarke
Esprit verkauftes Damen-Top wurde von Kindern in Indien unter
unmenschlichen Bedingungen hergestellt. Das berichtet das Hamburger
Magazin stern in seiner neuen Ausgabe, die schon am Mittwoch
erscheint.
Das olivgrüne Hemd mit auffallendem Perlenbesatz im Ausschnitt und
der Modellnummer S40762 wurde in einer Werkstatt in Neu Delhi, einem
so genannten "Sweat-Shop", von Jungen bestickt, die zum Teil gerade
elf Jahre alt sind. Sie wurden größtenteils von ihren Eltern in die
Sklavenarbeit in der Hauptstadt verkauft. Stern-Mitarbeiter
interviewten sie an ihrem Arbeitsplatz, an dem sie auch wohnten.
Mit Arbeitsproben und Beweisbildern konfrontiert, bestätigte
Esprit-Chef Thomas Grote den Fall, der nach den Einkaufs-Verträgen
von Esprit, die Kinderarbeit explizit ausschließen, eigentlich nicht
möglich sein sollte. Grote zum stern: "Das geht gar nicht. Wir
dachten, wir hätten eine lückenlose Kette. Wir sind eindeutig
betrogen worden."
Esprit hat jegliche Zusammenarbeit mit dem Unter-Auftragnehmer, der
seinerseits inzwischen abgetaucht ist, abgebrochen. Die auch nach
indischem Recht illegale Werkstatt mit den Kinder-Sklaven ist
aufgelöst. Esprit konnte bisher erst eines der Kinder finden und wird
ihm nun eine Ausbildung finanzieren. Nach weiteren Jungen wird noch
gesucht.
Der stern befragte in diesem Zusammenhang die größten deutschen
Textileinzelhändler, ob sie garantieren können, dass ihre
Textil-Produkte ohne Kinderarbeit hergestellt werden. Ergebnis: Die
Mehrheit kann oder will das nicht. Nur fünf der 15 Unternehmen, die
auf die stern-Anfrage antworteten, sagten, sie könnten diese Garantie
übernehmen. Die meisten schränkten ihre Aussage allerdings direkt
wieder ein wie etwa das Modehaus Sinn-Leffers: "Im Rahmen des
Machbaren".
Neun weitere Firmen, darunter KarstadtQuelle, Metro, C&A, kik, Lidl
und Plus wichen in ihren Stellungnahmen konkreten Zusagen aus. Nur
die schwedische Modekette H&M antwortete, es sei "leider unmöglich,
eine solche Garantie zu geben". Aldi Süd und Nord, Rewe sowie das
Versandhaus Klingel verweigerten die Antwort.
Der stern berichtet außerdem über den Leidensweg von Kindern, die in
den unzähligen Sweat-Shops der Slums von Neu Delhi auch für die
westliche Textilwirtschaft arbeiten. Viele von ihnen kommen aus der
armen Provinz Bihar und werden von ihren Eltern gegen falsche
Versprechungen und gegen Zahlung von umgerechnet manchmal gerade zehn
Euro über ein Netz von Schleppern verscherbelt.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Redakteur Jan Boris Wintzenburg, Tel.:
040-3703-7240


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